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Der französische Hersteller DxO führt einen neuen Namen und sogar eine neue Versionsnummerierung ein: Wir haben DxO PhotoLab 1.2 getestet, vormals bekannt als Optics Pro. Nach wie vor ist das Programm in zwei Versionen erhältlich: Die „Essential“- Version kostet 100 Euro, die „Elite“- Ver...
Der französische Hersteller DxO führt einen neuen Namen und sogar eine neue Versionsnummerierung ein: Wir haben DxO PhotoLab 1.2 getestet, vormals bekannt als Optics Pro. Nach wie vor ist das Programm in zwei Versionen erhältlich: Die „Essential“- Version kostet 100 Euro, die „Elite“- Version gibt es für 150 Euro. Beide Programme sind vergleichsweise teuer in diesem Testfeld – zumal eine richtige datenbankgestützte Bildverwaltung in keiner der beiden Versionen an Bord ist.
Der Zugriff auf Fotos geschieht über die Ordnerstruktur. Immerhin: Ordnerinhalte lassen sich nach Kriterien wie Aufnahmezeit, Bewertung und einigen weiteren Metadaten sortieren – auch wenn eine gezielte Suche nach solchen Eigenschaften nicht möglich ist. Kleines Bonbon: Wer schon ein Fotoabo von Adobe hat, kann auf die Bildverwaltung von Lightroom zugreifen, in die sich PhotoLab per Plug-in einbinden lässt. Zu den großen Neuerungen zählen die lokalen Korrekturen. Dabei bietet das Programm neben einer Verlaufskorrektur auch Kontrollpunkte.

Die hat DxO mit dem Kauf der ehemaligen Nik-Plug-ins von Google erworben. Der Anwender setzt einfach einen Kontrollpunkt in die Fläche, die er bearbeiten will, und kann anschließend insgesamt zehn verschiedene Parameter wie Belichtung, Kontrast oder Lebendigkeit anpassen. Die Korrekturen wirken sich nicht auf alle im Radius enthaltenen Objekte gleichermaßen aus. Die Punkte maskieren zum Beispiel Blätter, die in die Fläche hängen, automatisch heraus. Das klappt in der Praxis sehr gut. Sind doch einmal Korrekturen an der Maske nötig, ist auch ein Radierwerkzeug vorhanden.
Als einer der ersten Hersteller hat DxO angefangen, Profile für Kamera-Objektiv-Kombinationen für die unkomplizierte optische Korrektur anzufertigen. Doch die Profile enthalten auch Daten zum Entfernen von typischem Kamerarauschen oder zur Schärfeoptimierung. Lädt man ein Bild in Photo-Lab, finden solche Korrekturen sogleich automatisch statt. Ähnlich wie die datenbankgestützten Konkurrenten arbeitet auch dieses Programm verlustfrei, ändert die Originale also nicht. Erst nach erneutem Exportieren werden die Korrekturen außerhalb von PhotoLab sichtbar.
DxO unterstützt fast keine RAW-Dateien von Handys. Es verarbeitet nur Dateien von iPhones ab Version 7 und vom schon in die Jahre gekommenen Nokia Lumia 1020. Besitzer von Android-Smartphones müssen ihre RAWs in anderen Programmen in TIFFs konvertieren oder gleich mit einer anderen Software bearbeiten. Das ist insofern schade, als gerade Smartphone-Bilder von der Rauschkorrektur profitieren können. Apropos: Das zeitaufwendige, aber sehr gute Prime-Entrauschen behält DxO der teuren „Elite“-Version vor. Allerdings: Das Mehr an Zeit- und Rechenaufwand beim Entrauschen führt nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen als etwa bei Lightroom.
Struktur, Details und Kanten sind gut, allerdings wirkt das Bild etwas überschärft. Bei Handyfotos, also dort, wo Photo-Lab seine Stärke voll ausspielen könnte, ist es mangels Unterstützung nicht anwendbar. Die Lichterwiederherstellung geht in Ordnung und macht auch in stark überbelichteten Fotos wieder Wolken in den Himmel sichtbar – wenngleich nicht ganz so deutlich wie der große Konkurrent.

Fazit:
DxO PhotoLab entwickelt sich kontinuierlich weiter. Besonders gefällt uns, dass die Bilder allein schon durchs Laden ins Programm besser wirken – ganz ohne weiteres Zutun. Mit den lokalen Korrekturen schließt Photo-Lab zur Konkurrenz auf und übertrifft sie – zumindest in der Elite-Version – sogar mit dem Prime-Entrauscher. Jetzt fehlt nur noch eine Bildverwaltung, dann sind die knapp 150 Euro gut angelegt. Das Plug-in für Lightroom war eine richtig gute Idee – doch der erzielte Qualitätsunterschied rechtfertigt den (Auf-)Preis als Plug-in zum ebenso teuren Lightroom eigentlich nicht.