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Panasonic TX-65 EZW 954 im Test: 5500 Euro

Mehr zum Thema: Sony LG Philips

Autoren: Roland Seibt und Karl-Gerhard Haas • 25.8.2017 • ca. 3:10 Min

Panasonic TX-65 EZW 954
Das Äußere des TX-65 EZW 954 ist schnörkellos, der eigentliche Bildschirm sehr dünn. Mit der Fernbedienung – den Oberklassemodellen spendiert man die Metallvariante – kommen auch Novizen prima zurecht. Alle wichtigen Tasten sind klar gekennzeichnet.
© Panasonic

Pro

  • brillantes Bild mit allen Quellen
  • übersichtliches Bildschirmmenü

Contra

  • kein Dolby Vision
  • durchschnittlicher Ton

Fazit

Testurteil: überragend; Preis/Leistung: sehr gut 90%

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Der Kandidat von LG bringt potente Lautsprecher mit – der Panasonic TX-65 EZW 954 lässt die Soundbar weg. Darin unterscheidet er sich wesentlich von seinem großen Bruder, dem hervorragend tönenden TX-65 EZW 1004. Dessen Wohlklang lassen sich die Japaner mit einem Aufpreis von 1500 Euro fürstlich entlohnen. Ob da nicht das Modell der 954er-Reihe der bessere Kauf ist? Mit einer Preisempfehlung von 5500 Euro ist es immer noch kein Schnäppchen, könnte aber das bessere Preis- Leistungsverhältnis offerieren. 

Dafür spricht, dass abseits der fehlenden Soundbar die Ausstattungsunterschiede denkbar gering sind. Bildschirmtyp und -diagonale (1,64 Meter) sind identisch; auch der Nummer zwei im Sortiment spendiert Panasonic eine metallene Hauptfernbedienung und eine zweite mit Spracheingabe. LG und Sony integrieren das Mikro in die Standard-Fernbedienung – da muss man nicht überlegen, nach welcher man greifen will. 

Dreifach-Doppeltuner bringen auch alle anderen Kandidaten des Feldes in dieser Ausgabe mit – aber Panasonic baut in seine TVs auch zwei Schächte für Zahlfernsehkarten. Wer mag, kann also Bundesliga auf Sky schauen und dann die Lieblingsserie auf Pro 7 HD. Aufnehmen lässt sich, was der Sender erlaubt, und auch die Mitschnitte des TX-65 EZW 954 laufen nur exakt an dem TV, mit dem sie erstellt wurden. 

Digitale HDMI- und USB-Kontakte bringt dieser Panasonic ebenso viele mit wie die Konkurrenz – für Altgeräte hat er noch einen analogen Komponenteneingang, der wahlweise auch als Compositeeingang fungiert. Am Gerät gibt es allerdings nur eine Spezialbuchse – übliche Cinchstecker passen dort nur per Adapter dran.

Schlicht und einfach

Trotz Firefox-Betriebssystem folgt das Basismenü der seit Jahren unveränderten Panasonic-Philosophie  – und die ist schnörkellos, aber einfach zu bedienen. Bildeinstellungen, die TV-Sender in die Wunschreihenfolge bringen – das alles klappt ohne Bedienungsanleitung.

Für die Streaming- und Multimediakünste gönnen die Japaner ihren Kunden eine etwas schickere, ebenfalls gut bedienbare Oberfläche. Die Hauptfernbedienung ist übersichtlich, alle wichtigen Tasten auch im Dunkeln zu finden. Ab Werk ist die Zahl der verfügbaren Video- Streamingdienste etwas geringer als etwa am LG – die wichtigen sind aber dabei.

Die Multimediafähigkeiten dieses TV sind alltagstauglich, aber nicht überragend. Hochaufgelöste Digitalfotos zeigt der TX-65 EZW 954 perfekt und in maximaler Detailtreue – in die Bilder zoomen geht aber nicht. FLAC-Musik läuft – ohne jegliche Anzeige von Metadaten. Das kann der TV mit MP3- Dateien besser; hier zeigt er Details zu Interpret und Album (und das Bild der Hülle) an. Lückenlose MP3-Wiedergabe kennt er nicht. 

Unseren alten Letterbox-TV-Mitschnitt wollte er von USB nicht formatfüllend zeigen; in unserem MPEG-2-Video erkennt er zwar die zweite Sprachfassung, spielt sie aber nicht.

Flache Töne

Kein Wunder: Gegen seinen großen Bruder mit Soundbar hat der 954 keine Chance. Dennoch erstaunlich, was Panasonic aus dem flachen Gehäuse rausholt. Sprache ist verständlich, bei Musikvideos und Filmen hört man durchaus Bässe – insgesamt sicher kein überragender, aber akzeptabler Klang. Alles andere als nur akzeptabel ist die Bild-Performance des TX-65 EZW – hier muss er sich hinter seinem großen Bruder kein bisschen verstecken. 

Schon konventionelles UHD-Material wirkt auf dem 1,64-Meter-Schirm beeindruckend – besonders, wer aktuell ein LCD-TV besitzt, will fast nicht glauben, wie satt Schwarz plötzlich wieder sein kann. In diesem Punkt sticht OLED sogar die bis zuletzt von Panasonic verfochtene Plasmatechnologie aus – ohne eine gewisse Grundhelligkeit kommt dieser Paneltyp nicht aus, gleichzeitig wäre er für HDR zu lichtschwach.

Fast gleichauf mit LG

Die HDR-UHD-Blu ray von „Kingsman – The Secret Service“ sieht auf LG OLED 65 E 7 V und Panasonic TX- 65 EZW 954 praktisch identisch aus  – Szenen mit sattestem Schwarz  wechseln sich mit gleißenden Sequenzen ab. Anders der Eindruck mit der nagelneuen „Ich – einfach unverbesserlich“-Disc: Aus der holt der LG dank Dolby Vision punktgenauer mehr Brillanz raus als dieser Panasonic. 

Konventionelles (Full-) HD-Material von Blu-ray, USB-Medien oder dem konventionellen TV zeigen beide Kandidaten wieder prak- tisch identisch mit fein durchgezeichnenten Kontrasten – gerade in dunklen Bildpartien – und perfekten Farben. Dass auf einem 1,64-Meter- Display SD-Fernsehen und DVDs  nicht mehr so toll aussehen,  kann man nicht ernsthaft den TVs anlasten.

Fazit

Perfektes, großes Bild, erschwinglicher Preis, gute Bedienung – als Mittelpunkt eines Heimkinos ist dieser Panasonic-TV ideal. Wenn sich der Hersteller jetzt noch zu Dolby-Vision-Unterstützung durchringen könnte, gäbe es gar nichts mehr zu meckern...

Aus dem Messlabor

OLED Panasonic TX-65 EZW 954 Bildmessung HDTV
Bildmessung HDTV: Ein fast perfektes Gamma (rechts unten) und minimale Abweichungen von Rot in der Weißbalance (oben) – im konventionellen HD-Betrieb misst sich der Panasonic TX-65 EZW 954 ohne Fehl und Tadel. Auch die Farbpunkte trifft er perfekt (links) – so muss das sein.
© video-magazin.de
OLED Panasonic TX-65 EZW 954 Bildmessung HDR
Bildmessung HDR10 mit erweitertem Farbraum BT.2020: Im HDR-Betrieb gibt sich dieser TV linientreu: Die Lichtabgabe des Panels (rechts oben) folgt dem Ideal mit minimalsten Abweichungen; Weiß (unten) ist punktgenau. Die Farben (links) trifft er bei den für den Sichteindruck wichtigen Messpunkten exakt – mit üblichen Schwächen bei maximaler Sättigung.
© video-magazin.de
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