Surround-Sound
Dynaudio Excite im Test
- 5.1-Lautsprecher-Sets im Test: Canton vs Dynaudio vs Klipsch
- Canton GLE 496.2 BT im Test
- Dynaudio Excite im Test
- Klipsch Reference 5.1.2 im Test
- Test-Fazit

Vor Dynaudio Excite, waren Lautsprecher dieser Marke in unseren Tests immer mit sehr natürlichen und ausgewogenen Lautsprechern vertreten. Nur die Subwoofer schwächelten etwas. Zwar folgten sie ebenfalls dem Trend zu höchster Authentizität, doch konnten sie die hohen Erwartungen höchstens mit Musik erfüllen.
Wenn bei Actionfilmen wie "The Expendables III" dagegen extremer Tiefgang und rohe Gewalt gefordert waren, verloren die unspektakulären Dänen-Sets wertvolle Punkte. Diese Zeit soll jetzt Geschichte sein, das Warten auf Verstärkung hat ein Ende: Mit dem Sub 3 und dem Sub 6 debütieren zwei nordische Helden. Doch der 500 Watt starke Top-Woofer Sub 6 würde mit 2500 Euro den Setpreis den Rahmen sprengen lassen.
Also machte sich der 1500 Euro teure Sub 3 auf die Reise in die Redaktion. Der kubische 3er lässt sich mit seinen wohnraumfreundlichen Abmessungen immerhin um einiges leichter integrieren als der massive und schwere Sub 6, der seine Elektronik-Platine samt Anschlüsse hinten und den Display an der Seite trägt.
Dynaudio Excite: Klein, aber fein
Beim Sub 3 füllt der Elektronik-Einschub die komplette Rückseite aus, die aus Metall besteht. Schließlich hat er die gleichen Abmessungen wie das Vorgängermodell Dynaudio Sub 250, doch die Dänen pflanzten der Neukonstruktion die kraftvollere 300-Watt-Endstufe und alle Funktionen des größeren, bisherigen Modells Sub 600 ein.
Dort finden sich Cinch-Eingänge und -Ausgänge zum Durchschleifen des Signals sowie ein LFE-Eingang speziell für AV-Systeme. Die Übergangsfrequenz des integrierten Tiefpassfilters lässt sich stufenlos von 50 bis 150 Hz verschieben. Die Übergangsfrequenzen für den Satelliten-Hochpass-Ausgang lassen sich mit einer schaltbaren 12-dB-Butterworth-Weiche bei 60 Hz oder 80 Hz festlegen, um die Satelliten an Stereo-Verstärkern zu entlasten, die üblicherweise ohne Bass-Management auskommen müssen.
Für Subwoofer-Arrays gibt es auch eine Flat-Stellung ohne Filterung. Die Phase lässt sich auf der Rückseite ebenfalls umschalten – zwischen 0 oder 180 Grad.
Doppelt hält besser
Der neue 24-cm-Tieftöner sitzt in einer Schallwand, die für höchste Steifigkeit mit 3,7 cm doppelt so dick wie bisher ausfällt. Der hochwertige Treiber bedient sich der Technologie der Contour-Serie mit MSP-Membran und seitlich geschlitzter Staubschutzkalotte für Belüftung der Schwingspule.
Neben dem neuen Sub 3, den es im geschlossenem Gehäuse mit schwarzem oder weißem Satinlack-Finish gibt, trat eine Reihe alter Bekannter an: Die 2-Wege-Standsäulen X34 und die 2-Wege-Satelliten stellten sich bereits in Ausgabe 3/14 gemeinsam mit dem Sub 600 dem Test. Damals begleitete sie ein Excite X24 Center, der immer noch gebaut wird. Doch wir griffen diesmal zum vor einem Jahr vorgestellten Excite X28 Center, der mit dem Sub 3 dafür sorgte, dass keine Langeweile aufkam.

Up durch die Mitte
Der Excite X28 verwendet neu entwickelte Chassis aus MSP-Verbundstoff. Zwischen den beiden 14-cm-Tief-Mitteltönern sitzt der von Dynaudio bekannte, präzisionsbeschichtete 2,8-cm-Gewebehochtöner. Er übernimmt ab 1800 Hz. Um das Rundstrahlverhalten, die Achillesferse solcher Zwei-Wege-Konstruktionen, zu kurieren, setzten ihn die Entwickler leicht nach oben.
Außerdem ist der gesamte 64 cm breite Center durch einen Metallfuß nach hinten gekippt, um einer niedrigen Aufstellposition Rechnung zu tragen. Die Gehäuse aller Excite-Lautsprecher gibt es in vier Farben, darunter Nussbaum- und Palisander-Furnier. Wer optimal kombinieren will, sollte sich wegen des Subwoofers aber auf schwarze oder weiße Lackierung festlegen. Die Verarbeitung der Dänen ist top, doch durch ihre zierlichen Abmessungen machen sie auf den ersten Blick nicht besonders viel her. Doch für alle, die ihr High-Class-Kino im Wohnzimmer unterbringen wollen, ist das gerade von Vorteil.
Film ab
Spätestens wenn der Film abfährt, sind alle Zweifel zerstreut. Im Hördurchgang erzeugten die Excites perfektes Excitement. Etwa mit dem Bergsteiger-Drama Everest, wo man die aggressiven, vom Wind aufgewirbelten Eiskristalle schon fast auf der Haut zu spüren glaubte. Und dann dieser Donner: So etwas von schneidend scharf und bedrohlich. Die Grobdynamik war schon weit besser, als man es den zierlichen Boxen mit ihrem Mini-Subwoofer jemals zugetraut hätte.
Aber die Feindynamik und die Auflösung waren fast schon sensationell für diese Klasse. Vor allem passte das zeitliche Zusammenspiel perfekt, Impulse von Schüssen und Explosionen in Action-Filmen kamen mit durchdringender Wucht, untermalt von einem bemerkenswert tiefen und präzisen Bass. Dazu boten die Skandinavier jene Neutralität und Klangfarbenpracht, für die Dynaudio berühmt ist.
Kann er Killer-Punch?
Doch würden die Mittelgewichte auch den Killer-Punch von "Radioactive" von den Imagine Dragons ohne Probleme überstehen? Die Antwort überzeugte auf ganzer Linie: Knackige Drums mit ungestümer Wucht und viel Substanz. Spätestens jetzt stand fest, dass sich das lange Warten auf einen Subwoofer, der von außen genauso wenig her macht wie sein Vorgänger, wirklich gelohnt hat.
Lesetipp: So optimieren Sie Ihren AV-Receiver: 11 Tipps
Obendrein konnten die anderen Lautsprecher im Dänen-Team beim Zusammenhalt des Raums und der Darstellung des tobenden Publikums zeigen, wie schnell und präzise sie spielen können. Nach perfekten, tief grummelnden V8-Motoren und 360-Grad-Vorbeifahrten im High-Speed-Oval ging es von "Tage des Donners" zur Stereo- Wiedergabe mit den beiden Excite X34, die einmal mehr die damalige gute Einstufung unterstrichen.
Fazit
Endlich kann Dynaudio auch im Heimkino-Bereich richtig auftrumpfen. Mit dem brandneuen Sub 3 als Basis kommt das Team um den tollen Center Excite X28 ganz groß heraus.