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VG Wort Pixel
Spiegelreflexkameras und Spiegellose

Canon M6 im RAW-Test

Autor: Sabine Schneider • 28.12.2017 • ca. 1:55 Min

Mit der EOS M6 bringt Canon nach der M5 ein weiteres, leicht abgespecktes Modell auf den Markt der spiegellosen Systemkameras. Die M6 kostet rund 300 Euro wengier als ihre Vorgängerin, hat aber keinen Sucher an Bord. Auch das größere Display mit der besseren Touch-Funktionalität bleibt der M5 vo...

Canon EOS M6 vorne
Auch wenn die spiegellose M6 deutlich kompakter ausfällt als die SLR-Modelle 77D und 800D: Prozessor und Sensor sind in allen drei Kameras die gleichen.
© Canon

Mit der EOS M6 bringt Canon nach der M5 ein weiteres, leicht abgespecktes Modell auf den Markt der spiegellosen Systemkameras. Die M6 kostet rund 300 Euro wengier als ihre Vorgängerin, hat aber keinen Sucher an Bord. Auch das größere Display mit der besseren Touch-Funktionalität bleibt der M5 vorbehalten. Die M6-Variante ist mit 3 Zoll etwas kleiner und löst mit 367 000 RGB-Pixel geringer auf. 

Mit 24-Megapixel-APS-C-Sensor in Doppelpixel-Struktur plus Digic-7-Prozessor teilt sie aber die für Bildqualität wesentlichen Bauteile mit der höher ambitionierten M5 und den beiden neuen EOS 77D/800D-Schwestern. Die Dual Pixel des Sensors aus jeweils zwei Fotodioden lassen sich zur Fokussierung getrennt auslesen und ermöglichen so Phasen-Messung auf dem Aufnahmesensor.

Beim Fokussieren liegt die M6 AF-Zeit von 0,34 bei 30/300 Lux etwas hinter ihrer großen Schwester (0,26 s/0,28 s). Die Serienbildgeschwindigkeit von 9 B/s kann sich sehen lassen. Allerdings ist bereits nach 28 JPEGs beziehungsweise 18 RAWs Schluss. Gut, dass die M6 die per Adapter angeschlossenen EF- und EF-S-Objektive unterstützt, inklusive AF, denn die Auswahl der EF-M-Optiken ist noch begrenzt.

Canon EOS M6 oben
EOS M-System: Im Moment bietet das M-System nur eine begrenzte Auswahl an Optiken. Vor allem die Festbrennweiten sind rar.
© Canon

Bildqualität

Bei niedrigen Empfindlichkeiten kann die Bildqualität der M6 im JPEG-Format voll überzeugen, das Rauschen ist kaum wahrnehmbar, die Feinzeichnung gut und die Auflösung erreicht respektable 1855 LP/BH. Allerdings fällt eine hohe Kontrastanhebung negativ auf, und die kräftig nachgezeichneten Kanten stören den guten Eindruck. 

Zudem lässt die Feinzeichnung bereits ab ISO 800 sichtbar nach: Details sind nicht mehr präzise gezeichnet, sondern wirken verwaschen; der Visual Noise steigt auf sichtbare VN 2,2. Im RAW-Format holt die Kamera mehr aus den Bildern heraus. Die Zunahme an Auflflösung bleibt mit 150 LP/BH wie schon bei anderen Canons im Test eher bescheiden. Die überzogene Kantenaufsteilung (JPEG) reduziert sich deutlich, genau wie die besonders bei niedrigen Frequenzen kräftige Kontrastanhebung bei JPEG. 

Das Muster der Signalverarbeitung im RAW-Format ähnelt dem der übrigen Canons: Unbehandelt (LR1) steigt das Rauschen bei ISO 1600 auf VN 4,1 – so sind die Aufnahmen sichtbar verrauscht. Den Verlusten in der Textur wirkt man am besten mit einer behutsamen Entrauschung (LR2) entgegen, denn die zu aggressive Rauschunterdrückung (LR3) bedingt sichtbare Einbußen bei der Detailwiedergabe.

Fazit 

Die M6 ist Canons zweite spiegellose Kamera ohne Sucher und kostet 300 Euro weniger als der Vorgänger M5. RAW verbessert die Ergebnisse bei niedrigen ISO-Stufen moderat, ab ISO 800 ist das RAW-Format umso empfehlenswerter. Die Wahl liegt ganz bei Ihnen: LR3 verbessert Auflösung und Rauschen zu Lasten der Feinzeichnung; LR2 erhöht die Textur, gleichzeitig aber auch den Visual Noise.

Canon EOS M6