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Sicherheitsboxen

Upribox: Traffic-Rerouting mit dem RPi

Autor: Mattias Schlenker • 5.5.2017 • ca. 1:25 Min

Seit 2014 wird an der Universität St. Pölten mit der Upribox, der Usable Privacy Box, ein Projekt zur nutzerfreundlichen Filterung von Traffic vorangetrieben. Ziel der Upribox ist die Filterung von Traffic auf Netzwerkebene, dabei werden mehrere Modi unterstützt – erstens: eine reine adressbasi...

Screenshot: Eblocker
Eblocker gelingt sowohl bei der Einrichtung als auch bei der Nutzung ein guter Kompromiss aus Nutzbarkeit und Funktionalität.
© Weka/Archiv

Seit 2014 wird an der Universität St. Pölten mit der Upribox, der Usable Privacy Box, ein Projekt zur nutzerfreundlichen Filterung von Traffic vorangetrieben. Ziel der Upribox ist die Filterung von Traffic auf Netzwerkebene, dabei werden mehrere Modi unterstützt – erstens: eine reine adressbasierte Filterung, zweitens: der filternde Proxy Privoxy und drittens: die Umleitung von Traffic übers TOR-Netzwerk​. Für TOR steht dabei ein eigener Accesspoint zur Verfügung. Da übers TOR-Netz keine Abmahngefahr für Anschlussinhaber besteht, ist der per TOR umgeleitete Accesspoint eine pragmatische Möglichkeit, einen ungesicherten Accesspoint für Gäste bereitzustellen. 

Als Referenzhardware kommt ein Raspberry Pi 2 oder 3 zur Anwendung, der allerdings bei Verwendung der Upribox als WLAN-Accesspoint den Effekt hat, dass​ der Traffic zweimal durch den Flaschenhals USB muss. Das lässt die Geschwindigkeit in den Bereich von unter 5 MByte/s einbrechen – ärgerlich, wenn man einen schnelleren DSL-Zugang hat. Rechner, die per Kabel (oder einem weiteren WLAN Accesspoint) mit der Upribox verbunden sind, müssen die Upribox explizit als Proxy eintragen. Durchdacht ist die Möglichkeit, die Upribox als Client zu konfigurieren, was es erlaubt, beispielsweise auf Reisen über ein offenes WLAN per Upribox VPN zu nutzen oder via TOR zu surfen.

Screenshot: Eblocker
Per Default scannt Eblocker keinen SSL-verschlüsselten Verkehr, das sorgt für weniger Aufwand beim Einrichten der Endgeräte.
© Weka/Archiv

Derzeit existiert die Upribox als reine Softwarelösung für Raspberry Pi 2 und 3. Auf der Webseite des Upribox-Projektes finden Sie jedoch die Möglichkeit, sich auf einer Warteliste einzutragen, um bei Verfügbarkeit „in Hardware“ informiert zu werden. 

Ihrem Anspruch gerecht wird die Upribox vor allem, wenn man sie als Adblockerlösung für Mobiltelefone und Tablets betrachtet. Leitet man den gesamten Feierabend-Traffic einer Familie mit Teenagern oder eines kleinen Unternehmens über die Upribox, wird diese schnell zum Flaschenhals. Immerhin: Die Upribox hat Potenzial, Testen kostet nichts, und bei einer möglichen Kaufversion ist zu hoffen, dass potentere Netzwerkhardware als der Raspberry Pi mit per USB angebundenem Ethernet zum Einsatz kommen.​

Fazit

Interessante Nischenlösung vor allemfür Mobilgeräte; Geschwindigkeit und Stabilität noch nicht überzeugend.

  • Sicherheitstest: 60 Punkte
  • PC Magazin Testurteil: bedingt empfehlenswert​