Leuchtendes Beispiel
Philips 55POS901F im Test: OLED trifft auf Ambilight
Der Philips 55POS901F bietet OLED-Display und Ambilight. Wir haben den Fernseher mit Android-Betriebssystem im Test.

Philips 55POS901F im Test: Die Auswahl wird größer an der Spitze der TV-Technologien. Philips setzt nun auch OLED-Panels ein, macht die Bilder smarter und bindet sie ins Ambilight-Lichtspiel ein. Aber können die Niederländer auch hinsichtlich der Bildqualität die Referenz-Vorgaben überholen?
Man kann es nicht oft genug sagen: in einem dunklen oder schwach beleuchteten Raum ist der Kontrasteindruck von OLED-Displays so überwältigend, dass man kein LCD-Bild mehr anschauen möchte. Farben erscheinen bis hinunter zu den dunkelsten Tönen extrasatt und verlieren ihren Charakter nicht bei seitlichem Blickwinkel. Der lokale Kontrast ist deutlich stärker, als ihn das menschliche Auge überhaupt wahrnehmen kann, und über Schärfe muss man bei Ultra-HD-Auflösung schon gar nicht mehr reden. Die kann bis ins letzte Detail eh nur erkennen, wer unter anderthalb Meter von seinem 55-Zoll TV-Gerät entfernt sitzt. Schön, dass es diesen Philips POS901F bald auch in 65 Zoll geben wird. Je größer, desto mehr sieht man aus dem üblichen Wohnzimmer-Sitzabstand.
Als dieses Modell auf der IFA bekanntgegeben wurde, ging ein Raunen durch die Menge. Die Geräte sollten nicht nur mehr Funktionen bekommen und schienen edler verarbeitet als andere OLED-TVs, ihr Preis sollte dabei deutlich unter der damals üblichen Vorstellung der Mitbewerber liegen. Philips war allerdings so schlau, schon die Entwicklung der kommenden Monate vorherzusehen. OLED-Schirme waren bislang nur an die Schwesterfirma des Panelherstellers LG Display und in kleinen Dosen an Panasonic geliefert worden. Jetzt darf jeder einen OLED-Fernseher bauen, der sich an die komplexe Technologie wagt, und das deutlich breitere Angebot wird sich in sinkenden Preisen niederschlagen – natürlich weiterhin auf höchstem Niveau. So hat Philips mit 3.500 Euro einen für die gehobene Ausstattung sehr interessanten Preispunkt gesetzt.
Was zusammen gehört
So wachsen sie nun zusammen, die Welten der derzeit führenden Displaytechnologie, die vom universellsten aller Betriebssysteme, Android-TV, und die von Philips’ stylischem Alleinstellungsmerkmal Ambilight. Mehr Fernsehen bekommt man wohl nirgendwo.
Nur vom Feinsten
Eine Neun vornedran im Namen des TV bezeichnet die Top-Serie. So hat Philips sich angestrengt, in allen Belangen wirklich Meisterhaftes zu bieten. Wir haben ja in vergangenen Tests bereits die stets überdurchschnittliche Verarbeitungsqualität der Niederländer gelobt, hier setzen sie mit mehr Echtmetall und Abdeckungen für die Anschlüsse noch eins drauf. Gebürstetes Aluminium und verchromte Randleisten sind bei unserem Testgerät exzellent sauber verarbeitet und wirken schön hochwertig. Wie neuerdings bei Philips üblich, ist es allerdings gar nicht so leicht, die Füße zu montieren, nachdem man das Gerät aus seiner doppelt sicheren Verpackung (Karton im Karton) befreit hat.

Beim Einschalten folgt der übliche lange Einrichtungsvorgang, durch den der Nutzer aber bestens geführt wird. Wir haben diesmal die Einrichtung mit Hilfe eines Android-Smartphones gewählt. Der TV paart sich sofort mit dem Handy und übernimmt wichtige Kontoinformationen. Googles TV-Steuersoftware klappt sofort. Die ist allerdings verglichen mit dem, was Philips in die eigene Remote-App eingebaut hat, wirklich primitiv. Das Gerät setzt auf zwei Vierwegetuner für die freie Zusammenarbeit mit Timeraufnahmen und (Free-TV-) Streaming zum smarten Second Screen. DVB-T2 klappt natürlich auf Anhieb, genauso wie die UHD-Sender über Satellit.
Der moderne Codec HEVC wird aber nicht nur über den Tuner, sondern wie in guten TVs üblich auch über USB, Video-on-Demand und das Heimnetz unterstützt. Im Letzteren fungiert der 55POS901F sowohl als Multiroom-Client als auch als -Server und DLNA-Renderer. Eine Übernahme von Google-Cast-Inhalten versteht sich für ein Android-TV von selbst. Absolut ausufernd sind die Möglichkeiten beim Smart-TV. Für Android-TVs stellt Google einen sehr großen Fundus an Apps bereit, Philips erweitert diesen aber noch durch einen eigenen Appstore mit vielen Streaming- und Informationspaketen, und nicht zuletzt dem Spieleportal Gamefly. Für genügend Rechenpower sorgt der Quadcore-Prozessor Mediatek MT5890, der auf 1,5 GB Ram und 16 GB Rom zugreift. Reicht Letzteres nicht aus, kann Speicherplatz auf einer externen Festplatte herangezogen werden. Um hier wirklich alles auszuprobieren, bräuchte man Wochen. Wir konzentrieren und auf die spannendsten Anforderungen und sehen, dass Netflix beispielsweise High Dynamic Range in Ultra-HD darstellt. Amazon zeigt wie Youtube ebenfalls UHD-Inhalte. Hier ist also ebenfalls alles Stateof the Art. Allein Dolby Vision fehlt, laut Philips eine lizenzrechtliche Entscheidung. Man würde erst zahlenwollen, wenn es auch genügend Inhalte und Vorteile der Technik gibt.
Für HDR mittels der HLG-Technik (Hybrid Log Gamma), das die TV-Ausstrahlungen bald prägen soll, stellt Philips ein simples Firmwareupdate in Aussicht. Unsere HLG-Streams werden derzeit noch nicht erkannt. HDR durch PQ (Perceptual Quantisation), wie es durch HDR-10 (SMPTE) und die Ultra-HD Blu-ray spezifiziert ist, klappt reibungslos über USB und HDMI. Und schon sind wir bei den neuen Bildquellen, die OLED-TVs so überragend ausschauen lassen. Hoher Dynamikumfang (HDR) mit erweitertem Farbraum (WCG), ohne Bandingfehler (10-Bit) in höchster Schärfe (UHD) mit flüssigeren Bewegungen (HFR-60). Das ist das neue TV-Erlebnis, das mit dem richtigen Demomaterial alles Dagewesene an TV-Qualität vergessen lässt. Und alle Glieder dieser faszinierenden Kette sind in den neuen Spitzen-TVs integriert. Dabei bietet Philips durch isf-Kalibration und einen guten Filmmodus die Möglichkeit, das Material möglichst normneutral und naturbelassen anzusehen, aber auch eine Menge Optionen, um jede Quelle gehörig aufzupolieren. Wenn der hoffentlich erfahrene Nutzer es aktiviert, wird ordentlich entrauscht, verschärft, geglättet, aufgefrischt und brilliert. Cineasten lassen die Finger davon, obwohl es so manchem TV-Sender sehr gut zu Gesicht steht, und ganz so vollautomatisch quelladaptiv wie bei Samsung klappt es dann auch nicht – aber die haben ja überhaupt kein OLED.

Durch das verwendete bekannte Panel sind die Rahmenbedingungen der Bildqualität bekannt: sensationeller Schwarzwert, erweiterter Fast-DCI Farbraum, makelloser Blickwinkel, gute Helligkeit bei Lichtspitzen, Abdunkelung bei großen Weißflächen. Das Weißsegment im Pixelreigen treibt Spitzlichter an, beschränkt jedoch die Leuchtkraft der Grundfarben. Von Letzterem ist im schönen Filmmodus nichts zu spüren oder zu messen, und wenn es um die kalten, hellen Dynamik- und Shopmodi geht, ist es das geringste Problem des unnatürlichen, weil maximal überbrillanten Bildes. Gut eingestellt, treffen sogar alle kritischen Zwischentöne überaus genau in ihre Messziele, und der 55POS901F ist von den Referenzen nicht zu unterscheiden.
Seine Leuchtkraft wird in HDTV sinnvollerweise auf 330 cd, in HDR auf 600 cd begrenzt. Insgesamt eine ausgereifte,tolle Vorstellung, wenn man bedenkt, dass Philips sich in erster Generation mit RGBW-OLED beschäftigt. Was die Soundqualität betrifft, sind die Nachrichten nicht ganz so positiv. Die vielen direktstrahlenden Treiber sollen mit ihren 30 Watt Verstärkerleistung unterstützt von Bässen an der Rückwand für besonders klaren Klangstehen. In geringen Lautstärken kamen diese Eigenschaften beim Hörtest durchaus zum Tragen, dann zeigte sich aber, dass ein Labor oder Tester, der das Gerät vor uns hatte, offensichtlich bis zum Exitus eines Wandlers aufgedreht hatte. Klappern und Scheppern dominiert das Klangbild. Unsere leider dementsprechend eingeschränkte Klangbeurteilung sollte also nicht dem ordnungs-gemäßen Zustand eines neuen Seriengerätes entsprechen.
Lesetipp: Soundbars im Test
Etwas schade ist wie jetzt üblich der Verzicht auf 3D. Vor allem, wenn man bei genauem Hinsehen mit einer entsprechenden Brille das Vorhandensein einer Polarisationsfolie auf dem Panel entdeckt. Die wird wohl hier nur als Kontrastfilter benötigt. Als überaus tollen Effekt konnten wir Ambilight einstufen, vor allem bei der für unsere Verhältnisse und Sehgewohnheiten kleinen Bildfläche des 55-Zöllers. Die satten Farben einer Ultra-HD Blu-ray wurden an der Wand weitergeführt und ließen das Filmerlebnis überwältigender, neudeutsch immersiver erscheinen. Die beste Nachricht für viele Philips-Insider dürfte jedoch sein, dass das äußerst komplexe Android-Gerät während dreier Tage im Labor- und Praxistest nicht einmal richtig abgestürzt ist.
Fazit
Philips vereint erstmals OLED-Panels mit Ambilight und Android-TV zu einem spekta-kulären Fest aller Sinne.
Technik Extrem: HDR
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