LG SK10Y im Test: Dolby-Atmos-Soundbar mit viel Spielfreude
Mehr zum Thema: LGLG schickt mit der SK10Y sein zweites Dolby-Atmos-System ins Rennen. Neben Design- und Feature-Upgrades erhielt die Soundbar ein Feintuning aus dem Hause Meridian Audio. Ob die koreanisch-britische Symbiose geglückt ist? Das verrät der Test.

Als erstes Produkt der neuen Partnerschaft zwischen LG und Meridian Audio, die im Rahmen der CES 2018 bekannt gegeben wurde, testen wir nun das Flaggschiff-Modell aus dem neuen Soundbar-Line-up 2018. Das 5.1.2-Setup der LG SK10Y, bestehend aus Bar und zugehörigem Wireless Subwoofer, erinnert opt...
Als erstes Produkt der neuen Partnerschaft zwischen LG und Meridian Audio, die im Rahmen der CES 2018 bekannt gegeben wurde, testen wir nun das Flaggschiff-Modell aus dem neuen Soundbar-Line-up 2018. Das 5.1.2-Setup der LG SK10Y, bestehend aus Bar und zugehörigem Wireless Subwoofer, erinnert optisch nur minimal an den „Vorgänger“ LG SJ9 (Test).
Das Design-Upgrade gefällt aber sehr gut und verleiht der Bar einen modernen und zugleich zeitlosen Touch. Statt den abgerundeten Kanten setzt man jetzt wieder auf den eckigen Look, während die glatte, schwarzgraue Oberfläche edel anmutet und ein kleiner Schriftzug auf den Kooperationspartner verweist. Der hochwertigen Soundbar gebührt aber auch eine entsprechende Installation, denn mit einer Länge von 144 Zentimetern fällt sie beachtlich groß aus. Im Idealfall ergänzt sie ein 65 Zoll TV-Gerät. Stammt es aus dem Hause

LG, bieten die Koreaner für ausgewählte aktuelle Modelle übrigens eine sehr gelungene Montage-Variante namens „TV Perfect Fit“ an. Der TK10-Adapter lässt die beiden Komponenten quasi miteinander „verschmelzen“. Auch eine Wandmontage ist möglich. In jedem Fall sollte der Weg nach oben und zu beiden Seiten hin freisein, damit sich der Sound aus den für Dolby-Atmos-Klänge notwendigen obligatorischen Upfiring-Chassis ungestört entfalten kann. Das gilt auch für beide Seitenenden der Bar, da hierjeweils ein Treiber für die virtuellen Klangeffekte eingebaut wurde.
Bleiben wir gleich bei der Lautsprecherbestückung der Bar. Die Kooperation mit Meridian lässt sich nämlich anhand einiger konkreter Änderungenzum Vorgänger manifestieren. Was die Beschaffenheit des Hochtöners angeht, setzt LG jetzt auf Aluminium statt Seide. Das steifere Material verspricht eine bessere Pegelfestigkeit. Auch an der Anordnung wurde gefeilt: Einzelne Kammern für jeden Treiber verbessern nicht nur die„Reinheit“ des Signals und optimierendie für Sprache und Musik wichtige Stimmwiedergabe, sondern verhindernauch ungewünschtes Mitschwingen.
Neben der Expertise im Lautsprecherbau profitieren die Koreaner auch vom Meridian’schen Know-how im Bereich Psychoakustik und Digitale Klangverarbeitung. Ganz konkret geht es dabei um die beiden Technologien „Bass and Space“ sowie „Height Elevation“. Wie die Namen schon sagen verspricht man sich davon also eine Erweiterung des Klangfelds in die Höhe, sowie einen insgesamt sehr räumlichen Sound mit kräftigen Bässen. Alles in allem klingt das sehr vielversprechend. Was in der Praxis zutrifft,haben wir selbstverständlich ausführlich getestet.
Im Klangkokon

Bevor es losgehen kann, schließen wir den UHD-Player an eine der beiden HDMI-Buchsen mit HDCP2.2-Kompatibillitätan und verbinden die Bar via Audio-Return-Cchannel mit dem Fernseher. Mit UHD-Inhalten sowie HDR-Metadaten (HDR10, Dolby Vision) hat die SK10Y keine Probleme. Auch unsere Dolby-Atmos-Tests übe rden Enhanced Audio Return Channel meistert sie mit Bravour. Somit stellt auch das Streamen direkt über Netflix, Maxdome und Co. am Smart TV kein Hindernis dar.
Zur manuellen Bedienungstehen die wichtigsten Befehle auf der Oberfläche als Touch-Elemente bereit. Wer es bequemer haben möchte, greift selbstverständlich zum (zugegeben nicht ganz so stylischen) Geber. Sollte der einmal nicht auffindbar sein, besteht auch die Möglichkeit der Befehlsvermittlung über die LG Wi-Fi Speaker App. On-Screen Menü gibt es keines.
Erst kürzlich haben wir Dolby Atmos Soundbars im Vergleichstest. Bei LGs SJ9 kritisierten wir eine eher schmale Klangbühne. Vom Mittendrin-Erlebnis hatten wir uns mehr erwartet. Die Spannung ist also groß, als wir Mad Max Fury Road einlegen und traditionell mit der ersten Szene starten. Der Schriftzug Dolby Atmos erscheint am gut ablesbaren Display und das Umswitchen auf einen der insgesamt fünf Klangmodi ist deaktiviert. Klangfeinheiten wie Höhen, Bass, Subund die Intensität der Höhenkanalälelassen sich aber dennoch justieren.
Wir starten mit der Grundeinstellung 0. Schon nach wenigen Sekunden wird klar: Von der zuvor beschriebenen Klangcharakteristik des Vorgängers ist nicht mehr viel übrig. Binnen Sekunden errichtet die SK10Y eine Showbühne vor unserem Hörplatz und macht uns neben Mad Max fast zum Hauptdarsteller.

Die wirren Stimmen platziert sie gut. Sogar in großen Räumen kommt das Mittendrin-Gefühl sehr gut zur Geltung, ja idealerweise nimmt man selbst nicht allzu nah vor der Bar, sondern mit ca. drei Meter Abstand Platz. Im Gegenzug zum hochgelobten immersiven Feeling müssen wir aber Wertepunkte im Bereich Detailreichtum und Sauberkeit abziehen.
Leider sind einzelne Deckeneffekte nicht mehr so gut wahrzunehmen. Der Hubschrauber zieht seine Runden zwar oberhalb des TVs, schafft es aber nicht ganz bis über unsere Köpfe. Die Überprüfung mit den Atmos-Testtönen für die beiden Höhenkanäle belegt unseren ersten Eindruck. Womöglich hätte eine Einstellmöglichkeit für die Distanz zur Decke weiterhelfen können.
Weitere Tests ergaben, dass auch bei klassischem 2D-Content die Upfiring-Speaker angesprochen werden (im Movie- und Bass-Blast-Mode). Zwar ist die dreidimensionale Wiedergabe mit Originalton eindrucksvoller, man profitiert aber klar vom überaus räumlichen Klangeindruck. Wem das zu viel der Illusion ist, kann den Pegel der Höhenkanäle (unter QVC) auch aufs Minimum reduzieren. dts:X kann die SK10Y zum derzeitigen Standpunkt übrigens nicht abspielen. Vom Subwoofer hätten wir uns noch etwas mehr Punch und Impulsivität gewünscht. Er kommt zwar tief in den Pegelkeller, reagiert aber in manchen Momenten etwas träge. Je nach Content bedarf es einer Pegel-Justage. Was den Frequenzübergang angeht, ergänzen sich die beiden Komponenten sehr gut.

Musik hört man am besten im dafür vorgesehenen, gleichnamigen Klangmodus. Erst bei genauem Hinhören fallen kleine Verfärbungen im Bereich der höheren Mitten auf. Formate wie FLAC oder ALAC kann sie ohne Probleme abspielen und bei komprimierten Titeln profitiert man hörbar vom Hi-Res Sound Upconverting Feature. Der Modus Bass Blast konnte im Test nicht überzeugen, dafür passt die Funktion Adaptive Sound Control die Wiedergabe gekonnt je nach Inhalt an.
Bei LG werden die Themen Künstliche Intelligenz und smarte Heimvernetzung aktuell ganz groß geschrieben. Nicht verwunderlich also, dass sich auch die SK10Y ins Heimnetz einbinden und mit anderen Geräten koppeln lässt. Besonders gut soll sie sich übrigens demnächst mit Googles weiblicher Assistentin verstehen. Das Update ist für Herbst 2018 angekündigt. Dank Chromecast Schnittstelle braucht es dann nur einen entsprechenden smarten Google-Speaker. Schaut man sich in den eigenen Reihen um, nennt sich dieser ThinQ und gehört auch zum Meridian-Sortiment. Als LG-eigene App steht „LG WiFi Speaker“ zur Verfügung. Dann hat man auch Zugriff auf die Hits am Handy und sämtliche Einstellmöglichkeiten.
Fazit
![[Testsiegel] video Magazin Testurteil sehr gut](https://www.connect-living.de/bilder/118539782/landscapex1200-c2/video-testsiegel-note-sehr-gut.jpg)
Mit der SK10Y holt LG in Zusammenarbeit mit Meridian das Maximum an Raumklang aus einem Minimum an Soundbar. Da macht Filmeschauen einfach Spaß! Was Detailreichtum und Dynamik angeht, müssen wir aber Punkte abziehen.
