55-Zoll-TV
LG 55UB950V im Test
Der LG 55UB950V ist ein Ultra-HD-Fernseher mit einem Smart-TV-System, das auf web OS basiert. video hat den 55 Zoll großen 4K-TV getestet.

"Atemberaubend scharf" lautet das offizielle Motto von LG für seinen Ultra-HD-Fernseher 55UB950V. Atemberaubend ist auf den ersten Blick auch sein Auftritt: Der Rahmen um den 55-Zöller ist extrem schmal und vermittelt im laufenden Betrieb den Eindruck, ein frei stehendes Bild zu erleben.
Der Ton zum Bild kommt beim LG 55UB950V aus einem edlen, silbernen Soundbar, der am unteren Ende des TV-Geräts sitzt und den Klang an den Inhalt (verfügbare Modi: Standard, Nachrichten, Musik, Kino, Sport und Spiel) anpasst. Das i-Tüpfelchen ist dann das dezent leuchtende Hersteller-Logo am unteren Bildrand, das je nach Vorliebe auch heller leuchten oder ausgeschaltet werden kann (Einstellungen > Allgemein > Beleuchtung des LG-Logos).

"Atemberaubend scharf" soll es dann vor allem beim Bildtest werden, denn der 55-Zöller kann Ultra HD - also 3840 * 2160 Pixel - und das dank vier HDMI-2.0-Anschlüssen (abwärts kompatibel zu HDMI 1.4) sogar mit bis zu 60 Hertz - so die Theorie.
Dank der Zusammenarbeit von Sony und der FIFA standen uns für den Test erfreulicherweise Ausschnitte der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft in nativem 4K zur Verfügung. Zwar bietet der 55UB950V auch einen eigenen Sport-Modus (Einstellungen > Bild) für solche Events, doch dieser war für unseren Geschmack etwas zu farbig und überschärft. Im Bild-Modus isf-Expert 1 trifft LG dagegen die normierte Farbpalette schon besser. Der Weißpunkt (D65) ist leider etwas verschoben und auch die Farbpunkte sind nicht alle exakt getroffen, doch das fällt im TV-Betrieb nicht unangenehm auf.

Platz für die Großfamilie
Atemberaubend - um beim Motto von LG zu verweilen - ist dafür jedoch der Blickwinkel des verbauten IPS-Panels (In Plane Switching). Die Bildinhalte (sowohl hell als auch dunkel) verändern sich im Praxistest bei Drehungen in 10-Grad-Schritten erst bei einer Drehung um 40 Grad (selbst bei großem Publikum in der Familie oder unter Freunden ein unwahrscheinliches Szenario).
Nur bei den schwarzen Filmbalken am unteren und oberen Bildrand merkt man, seitlich betrachtet, wie sich das Schwarz verändert. Generell ist die Darstellung von Schwarz für den 55-Zöller von LG nicht immer einfach zu bewältigen und lässt ihn nicht nur gut aussehen.

Mehr Schärfe geht nicht
Bei unserem Test mit den Aufnahmen der Fußball-WM war der Andrang der Kollegen groß: Jeder wollte die deutsche Elf in 4K sehen. Und schnell war eines klar: Nach der dritten Dimension fragte am Ende keiner der Zuschauer mehr (obwohl der LG natürlich auch 3D-fähig ist).
Vor allem bei den Aufnahmen des Publikums, der gezielten Torschüsse und Spielszenen im Regen waren die Bilder so räumlich, dass schnell das Gefühl aufkam, man befinde sich mitten im Stadion. Kleine Details wie Fanartikel im Publikum, fliegendes Gras oder die Haare der Spieler waren außergewöhnlich deutlich zu sehen.
Hier besteht vor allem eines: erhöhte Suchtgefahr. Für die Wiedergabe weiterer Ultra-HD-Inhalte wie Fotos oder Videos (beispielsweise den 4K-Trailer von Lichtmond, siehe Ausgabe 8/14) hat der 55-Zöller einen eigenen Mediaplayer mit HEVC-Decoder an Bord, der sowohl 50/60-Hz-H.264- als auch H.265-Signale verarbeiten kann.

Smarter Zusatz
Wie auch andere Modelle aus dem Hause LG kommt der 55UB950V ebenfalls sowohl mit einer Standard-Fernbedienung als auch mit der kleinen Steuereinheit Magic Remote ins Haus.Damit lässt sich der Fernseher intuitiv und einfach steuern. Die wichtigsten Funktionen findet der Anwender nach ein wenig Eingewöhnung schnell und zuverlässig.
Vor allem die Eingabe von längeren Texten, wie beispielsweise dem WLAN-Passwort oder Anmeldedaten für Video-on-Demand-Portale, gehen einem mit der Magic Remote deutlich leichter von der Hand als mit der gewöhnlichen Fernbedienung. Die Pointer-Funktion erleichtert zudem das Navigieren in den einzelnen Menüs des 55-Zöllers.
Neben dem seit 2014 neuen Smart-TV-Portal (WebOS) bietet der LG-Fernseher weitere "smarte" Funktionen: Mittels Smart Share lassen sich Inhalte von mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Laptop dank WLAN kabellos auf dem großen Bildschirm betrachten und teilweise sogar verwalten. Dazu müssen sowohl der Fernseher als auch die Endgeräte im selben Heimnetzwerk hängen.