Schneiden in 3D

Cyberlink PowerDirector 10 Ultra im Test

7.3.2012 von Andreas Greil

Mit den neuen Camcordern gelingt es, in 3D zu filmen. Doch ohne Nachbearbeitung geht es auch bei dreidimensionalem Material kaum. Das Programm PowerDirector 10 Ultra liefert dazu die passenden Werkzeuge.

ca. 4:15 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
image.jpg
© Andreas Greil

Mit dem PowerDirector 10 aus dem Hause CyberLink lässt sich 3D-Material schneiden und nachbearbeiten. Man kann aber nicht nur 3D-Material schneiden, sondern fast jedes nur erdenkliche Videoformat. PowerDirector 10 gibt es in den beiden Varianten Deluxe und Ultra. Die Deluxe-Version kostet 70 Euro. Wir haben uns für diesen Test für die 90-Euro-Version Ultra entschieden, da diese über 3D-Funktionen verfügt.

Die Installation des Programms geht relativ flott und leicht vonstatten. Auf Wunsch wird der CyberLink WaveEditor mit installiert, der Sounds und Musik aufbereitet, exakt schneidet oder in andere Formate konvertiert. Auf jeden Fall sollte der Anwender die Content-DVD aufspielen, denn nur dann gibt es später die vielen Vorlagen zu Titeln, Effekten und Überblendungen.

Nach dem Start des Programms hat der Nutzer die Wahl zwischen dem Editor für alle Funktionen, dem einfachen Editor und dem Diashow-Gestalter. Für den schnellen Videoschnitt ohne viel Schnickschnack bietet sich der einfache Editor an, der hier Magic Movie heißt. Mithilfe eines Assistenten gelingen dabei sehr schnell mehr oder weniger ansprechende Videos. Das Programm schneidet das Video selbstständig. Dazu analysiert es den Bildinhalt und die Beats der Musik und versucht daraus sinnvolle Schnitte zu erzeugen.

Die Vorgehensweise ist einfach. Zunächst werden die Videoclips importiert; auch ganze Ordner sind verwendbar. Dann wählt der Anwender den Stil aus mehr als 25 Stilrichtungen wie Comics, Extremsportarten oder Babyzimmer. Das Babyzimmer ist sogar 3D-fähig: Es hievt einen 2D-Film in die dritte Dimension. Im nächsten Schritt legt man die Hintergrundmusik fest. Die Videodauer lässt sich an der Musik ausrichten. Nach einer kurzen Analysezeit stellt PowerDirector das Video fertig.

Für alle, die nicht der Automatik die Regie überlassen wollen, dient der Editor für alle Funktionen. Die Oberfläche wirkt aufgeräumt und ansprechend. Im unteren Bereich des Programmfensters stehen bis zu 100 Spuren, sogenannte Tracks, zur Verfügung, was in der Praxis ausreicht. Denn wer hat schon mehr als 100 Clips, die er übereinander legen will?

Bildergalerie

image.jpg

Galerie

CyberLink PowerDirector 10 Ultra

Für den schnellen automatischen Videoschnitt gibt es den einfachen Editor, den sogenannten Magic Movie. Er arbeitet selbstständig und legt die…

Projekt- und Speichermanagement

Der Workflow ist in vier Bereiche gegliedert: Aufzeichnen, Bearbeiten, Produzieren und Disc erstellen. Diese Bereiche lassen sich über entsprechende Registerreiter des Programmfensters anwählen.

Im Bereich Aufzeichnen versteht die Software so gut wie alles, was es gibt. Von der DV- über die HD-Kamera bis hin zur Webcam oder zu einem TV-Signal. Für Kommentare lässt sich ein Mikrofon anschließen oder Musik von einer CD extrahieren. Liegen die Videoclips bereits auf der Festplatte, werden sie per Import-Funktion ins Videoschnittsystem geholt. Dabei lässt sich auch der Inhalt eines kompletten Ordners einlesen.

Das Programm legt die Clips im Medienfenster ab. Dort lassen sie sich nach Name, Datum, Größe oder Dauer sortieren. Es unterstützt viele Videoformate auch aus dem 3D-Bereich wie MVC, Side-by-Side-Videos und Dual-Stream- AVI. Selbst MPO-Bilddateien werden verarbeitet.

Die linke Seite des Arbeitsfensters beherbergt die einzelnen Bereiche, die bei PowerDirector Räume heißen. Die Palette reicht vom Medien- über den Effekt- bis hin zum Überblendungs- oder Titelraum.

Auf der Timeline mit den verschiedenen Spuren werden die Videos, Bilder und Musik aus dem Medienraum direkt per Drag & Drop in die jeweilige Spur gezogen. Überlappt sich dabei das Ende des ersten Clips mit dem Anfang des zweiten, so hat man die Wahl zwischen Einfügen und Überschreiben.

Das Arbeiten mit Maus und Tastatur ist bei PowerDirector nicht sehr ausgeprägt, was den Workflow ein wenig hemmt. Es gibt nicht viele Tastaturkürzel, die das Arbeiten beschleunigen könnten. So wäre es etwa wünschenswert, wenn die sehr oft verwendete Funktion Teilen per Tastendruck aufrufbar wäre; stattdessen muss man den entsprechenden Knopf anklicken oder das Kontextmenü der rechten Maustaste bemühen.

Das Verweilen der Hand an der Maus, während die andere Hand die Tastatur bedient, hat sich bei vielen Videoschnittprogrammen durchgesetzt. Der Vorteil bei PowerDirector: Die Software schließt eine durch Löschen eines Teilclips entstandene Lücke selbstständig und die nachfolgenden Clips rutschen nach. Allerdings nur diejenigen, die sich auf derselben Spur befinden.

PowerDirector besitzt eine Vielzahl von Überblendungen und Funktionen, um den Videofilm aufzupeppen. Für die 3D-Bearbeitung gibt es sogar passende Titel und Übergänge, die man bei anderen Programmen vergeblich sucht. Darüber hinaus ist auch die Umwandlung von 2D-Videos in eine 3D-Produktion mittels weniger Schritte möglich.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Um zu kontrollieren, ob der 3D-Effekt richtig passt, oder beim Schneiden von 3D-Material kann der Anwender im Vorschau-Fenster entweder die anaglyphe Darstellung oder die echte 3D-Darstellung wählen. Für letztere ist ein entsprechender 3D-fähiger Rechner mit 3D-Monitor erforderlich.

Deutlich hervorzuheben ist die Produktionszeit des PowerDirector, die ihresgleichen sucht. CyberLinks Rendering-Engine ermöglicht schnelle und effiziente Videoproduktionen - ganz gleich, in welchem Format und in welcher Auflösung. Das einzigartige TrueVelocity 2 ist dank der zusätzlichen Nutzung der GPU via OpenCL deutlich effizienter, da es eine sechsmal schnellere Geschwindigkeit beim Rendern von Effekten leistet.

image.jpg
Der Acer Aspire M7721 mit dem 3D-Bildschirm GD245HQ ist der perfekte Begleiter nicht nur für Videoschnitt, sondern auch für Multimedia und Spiele. Ausgestattet mit einem Intel Core i7-Prozessor, bietet er genügend Kraftreserven, um hochauflösendes Material ruckelfrei auf den Schirm zu zaubern. Dank des 3D-Bildschirms inklusive Shutterbrille lassen sich die dreidimensionalen Videos direkt begutachten und bestens aufbereiten. Der eingebaute Blu-ray-Brenner archiviert den fertigen Film.
© Andreas Greil

PowerDirector 10 bietet dazu einen neuen H.264- Media-Encoder, der speziell für die Bearbeitung von HD-Videos optimiert wurde. Damit werden extreme Wartezeiten, wie sie bei der Arbeit mit anderen handelsüblichen Videoschnittlösungen auftreten, eliminiert. Zusätzlich ist noch ein intelligentes Rendering eingebaut, das analysiert, ob überhaupt gerendert werden muss.

Stimmt das Originalformat der Videoclips mit dem Ausgabe-Format überein, so werden unbearbeitete Clips nicht neu berechnet, sondern nur diejenigen, die per Filter über Effekte oder mit Überblendungen behandelt wurden.

Die Ausgabe erfolgt entweder als Datei, wobei auch hier eine große Zahl an Formaten unterstützt wird, oder als DVD, Blu-ray oder 3D-Blu-ray. Einige interessante animierte Menüvorlagen sind bereits im Lieferumfang enthalten.

Fazit

PowerDirector 10 ist ein mächtiges Paket zum günstigen Preis. Trotz der vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten ist das Videoschnittprogramm leicht und intuitiv zu bedienen. Insbesondere bei HD- und 3D-Aufnahmen macht die Software eine gute Figur. Beim Rendern ist PowerDirector nicht zu bremsen und dürfte das schnellste Programm sein, das es derzeit auf dem Markt gibt.

Mehr lesen

Chronologische Liste und Netflix-Links

Marvel-Filme- und -Serien: Das ist die richtige Reihenfolge

Neuerscheinungen in der Übersicht

Netflix: Neue Filme und Serien

Vorschau auf Film- und Serien-Highlights

Amazon Prime Video: Neuheiten

Weiter zur Startseite  

Mehr zum Thema

LG Netcast, fernseher, tv, smart-tv

Testbericht

LG Netcast im Test

Mit persönlichen Einstellungen kann man LG Netcast übersichtlich gestalten. Was das Online-Portal an Anwendungen bietet, zeigt der Test.

Loewe MediaNet

Testbericht

Loewe MediaNet im Test

Das Online-Portal von Loewe sollte man zuerst nach den eigenen Vorlieben sortieren. Was Loewe MediaNet dann zu bieten hat, zeigt der Test.

smart-tv, fernseher, Panasonic Smart Viera

Testbericht

Panasonic Smart Viera im Test

Panasonic bietet mit Smart Viera eine übersichtliche Smart-TV-Oberfläche. Doch die Bedienung gestaltet sich mitunter schwierig.

Philips Net TV

Testbericht

Philips Net TV im Test

Philips bietet in seiner Smart-TV-Oberfläche Net TV zahlreiche Anwendungen und soziale Interaktion. Es gibt allerdings auch einen Wermutstropfen.

Cyberlink PowerDirector 11, software

Video-Bearbeitung

Cyberlink PowerDirector 11 im Test

Die Videobearbeitungs-Software PowerDirector 11 bringt Funktionen mit, die man oft nur im professionellen Bereich findet.