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Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G im Test: Der China-Turbo

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Wir haben die Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G im Test. Die Grafikkarte mit Geforce GTX 1060 GPU ist ein Fest für Übertakter - und entsprechend teuer.

Autor: The-Khoa Nguyen • 7.3.2017 • ca. 4:20 Min

Colorful iGame Geforce GTX 1060 U Test Aufmacher
Die Colorful-Grafikkarte mit Geforce-GTX-1060-GPU.
© connect-living.de

Der chinesische Online-Versandhändler Gearbest stellt der Redaktion eine Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G zur Verfügung. Im Test lesen Sie, wie sich die 6-GB-Grafikkarte mit Nvidias Pascal-Chip Geforce GTX 1060 schlägt und ob ein Import der rund 385 Euro teuren Grafikkarte für Gamer lohnt. Das e...

Pro

  • Leistung
  • Übertaktungspotenzial
  • Gute Kühlung
  • Sehr leiser Betrieb unter Last
  • Kurzanleitung auch in Deutsch

Contra

  • Hoher Preis
  • Kein Zero-Fan-Modus
  • Menü der mitgelieferten Treiber-Disc nur auf Chinesisch

Fazit

Die Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G ist eigentlich eine sehr gute Karte. Hochwertige Qualität und Übertaktungspotenzial haben jedoch ihren Preis - und wir reden als potenzielle europäische Abnehmer nicht nur von reinen Anschaffungskosten. Dazu haben hierzulande (noch) leichter erhältliche Herstellerkarten stellenweise bessere Features.

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Der chinesische Online-Versandhändler Gearbest stellt der Redaktion eine Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G zur Verfügung. Im Test lesen Sie, wie sich die 6-GB-Grafikkarte mit Nvidias Pascal-Chip Geforce GTX 1060 schlägt und ob ein Import der rund 385 Euro teuren Grafikkarte für Gamer lohnt. Das ebenso in China ansässige Unternehmen Colorful ist hierzulande noch kaum einem Nutzer ein Begriff. Dabei wird es 2016 nach MSI und Asus voraussichtlich auf Platz Drei der Firmen landen, die weltweit am meisten Grafikkarten ausliefern: bislang jedoch vorrangig in China.

Während Experten bei MSI und ASUS jeweils etwa mit 5 Millionen rechnen, prognostizieren sie laut Digitimes für Colorful etwa 4,2 Millionen verkaufte Karten. Colorful möchte in Europa Fuß fassen und bietet verschiedene Grafikkartenmodelle mit GPUs querbeet durch das Nvidia-Portfolio an. Auch einige Karten auf AMD-Radeon-Basis befinden sich im Sortiment, neben SSDs und vor allem Mainboards.

Die vorliegende Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G kommt - wie das Suffix vermuten lässt - mit 6 GB GDDR5 RAM, die wie bei anderen Vertretern mit dem Nvidia-Chip mit 192 Bit angebunden sind. Bei einem Speichertakt von 8008 MHz ergibt sich eine Speicherbandbreite von 192 Gigabyte pro Sekunde. Die Grafikkarte ist somit für die Zukunft gerüstet, wenn der Spieler bei Auflösungen diesseits von 1080p bleiben will oder hin und wieder Ausflüge bis hin zu höchstens 1440P (2.560 x 1.440 Pixel) plant.

Lieferumfang

Colorful iGame Geforce GTX 1060 U Test Lieferumfang
Im Karton befinden sich neben der Karte noch Stromadapter, eine Treiber-Disc und eine kurze Anleitung. Dazu kommen noch In-Game-Goodies – für hierzulande eher wenig populäre Titel.
© connect-living.de

Der Lieferumfang ist knapp, aber mehr als ausreichend. Im Karton befinden sich neben der Karte unter anderem noch Stromadapter, eine knappe Einbauanleitung in mehreren Sprachen inklusive Deutsch und eine Treiber-Disc, deren Oberfläche jedoch ausschließlich in Chinesisch gestaltet ist. Davon benötigen Sie eigentlich nur die Treiber, die Sie ohnehin in aktueller Ausführung auf der Nvidia-Website beziehen sollten. Das ebenso auf der Disc vorhandene Tool "iGameZone" steuert die RGB-Beleuchtung der Karte und lässt sich auch auf der offiziellen Webseite von Colorful​ beziehen. Und für den Grafikkarteneinbau bieten wir auf unserer Website passende Tipps.

Zu den Unterschieden zum Referenzdesign (Geforce GTX 1060 Founders Edition) gibt es einige Punkte zu nennen. Kommt die reine Nvidia-Variante noch mit einem 6-Pin-Stecker vom Netzteil aus, braucht es für die Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G schon zwei. Der zusätzliche Strom füttert weitere Spannungswandler, die Colorful der Karte gegenüber dem Nvidia-Referenzdesign spendiert hat. Das sorgt für eine stabilere Energieversorgung bei hohen Übertaktungsvorhaben. Daher richtet sich die Colorful-Karte vor allem an sehr leistungshungrige Spieler, die bei Grafikkarten unter 400 Euro bleiben möchten.

Overclocking per Turbo-Knopf

Colorful iGame Geforce GTX 1060 U Test Turbo Knopf
Der Turbo-Knopf schaltet das Bios der Karte um. Sie können den leicht zugänglichen Knopf jederzeit drücken, für eine echte Umstellung braucht es aber einen Neustart des Rechners.
© connect-living.de

Wer sich nicht an das eigenständige Übertakten traut, für den hat Colorful etwas verbaut und entsprechend beschriftet, sodass es ein wenig an die ersten Heimrechner der frühen 1990er Jahre erinnert: An der Slot-Blende befindet sich neben dem DVI-Ausgang ein Turbo-Knopf. Ist dieser aktiviert, wird das Overclocking-Bios aufgerufen, das die Frequenz des Geforce-1060-Chips von 1506 (entspricht Referenztakt) auf 1595 MHz (Boost: 1.809 MHz) anhebt. Eine ähnliche Funktion bieten auch andere Hersteller - jedoch weniger leicht zugänglich, und genau wie dort bedarf es bei einer Umstellung auch eines Rechnerneustarts - umständlich, aber für eine mehr oder weniger ausgeprägte Mehrleistung verschmerzbar. Die U-Top ist übrigens nach der X-Top die zweitschnellste von acht angeboten Colorful-Karten mit Geforce-GTX-1060-Chip​. Die X-Top legt beim Turbo-Takt nochmals drauf und arbeitet dann mit 1.620 MHz (Boost: 1.847 MHz), Colorful lässt sich die X-Top aber mit einem Preis von bereits über 400 Euro bezahlen.

Leistungsfähiger Kühler

Gekühlt wird die Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G von einem großen Kühlkörper mit nickelbeschichteten Kupfer-Heatpipes. Silberbeschichtetes Aluminium sorgt bei der Karte für weitere Hochwertigkeit und Qualität. Verbaut sind im Kühler drei kugelgelagerte 80er-Lüfter (80 Millimeter in der Diagonale), die im Betrieb sehr leise arbeiten und die Grafikkarte auf sehr guten Temperaturen halten. Eine Metall-Backplate sorgt für sicheren Halt im PCI-Express-Slot und führt weitere Wärme ab. Leider gibt es jedoch im Vergleich zur Premium-Konkurrenz von Asus oder EVGA keinen Zero-Fan-Modus, bei dem die Grafikkarte bei niedriger Belastung die Lüfter vollständig herunterfährt. Akzeptabel ist das, da die Grafikkarte sowohl im Idle-Betrieb als auch unter Last nicht bis kaum hörbar ist. Für absolute Silent-Fetischisten könnte dies aber störend sein.

Doch immerhin: Selbst per MSI-Afterburner auf 100 Prozent gestellt, machen sich die Lüfter der Grafikkarte nur mit einem tiefen Brummen bemerkbar. Das ist im Vergleich zu anderen Kühlern, etwa die der Asus-Strix- oder Gigabyte-FTW-Karten - die auf voller Leistung gerne auch mal hochtönig aufheulen -, ein willkommener Pluspunkt. Glücklicherweise kommt es aber in der Praxis in gut eingerichteten Gehäusen nur selten vor, dass der Lüfter tatsächlich mal auf volle Power schalten muss. Für Übertakter, die einen Grafikkartenkühler-Tausch nicht einplanen, ist diese Information jedoch hilfreich.

Colorful iGame Geforce GTX 1060 U Test Backplate
Die schicke schwarze Rückplatte (Backplate) sorgt im Gehäuse für mehr Halt der Karte und führt außerdem weitere Wärme ab.
© connect-living.de

In unseren Tests wurde die Grafikkarte bei Zimmertemperatur von 23 Grad Celsius im Normalmodus nie mehr als 66 Grad und bei aktiviertem Turbo nie mehr als 69 Grad warm. Die Werte entstanden übrigens nur kurzzeitig bei längeren Tests in fordernden 4K-Auflösungen. Das sind sehr gute Temperaturen für eine luftgekühlte Grafikkarte, sie lassen viel Raum nach oben. In der Tat konnten wir Übertaktungsversuche bis weit über 1.700 MHz für den Basis-Takt übernehmen, bei denen der Kühler unter Last und dabei einem Boost über 2 GHz weiterhin für gute Temperaturen unter 80 Grad sorgte - bei Belastungstests beispielsweise mit dem Tool FurMark über mehrere Stunden.

Benchmarks

Auf den folgenden Seiten schicken wir die Colorful iGame GTX 1060 U-Top-6G sowohl im Standard- als auch im Turbo-Modus durch einen kleinen Testparcours aus Benchmarks in 1080p und in 4K-Auflösung. Wir vergleichen die Ergebnisse mit einer Geforce GTX 970 und einer Geforce GTX 1070. Beide Kontrahenten kommen jeweils auf Basistakt zum Einsatz. Auf Tests mit höheren Übertaktungswerten haben wir verzichtet. Von potenzieller Mehrleistung können Sie sich im Folgenden selbst ein Bild machen. Zu beachten ist dabei, dass der Stromverbrauch stark ansteigt. Nvidia gibt 120 Watt an, in diesem Rahmen bewegt sich die Karte auch in der Regel - im Normalmodus.

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