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Testbericht

Canton Movie 1005 im Test

Movie 1005 gehört zu Cantons kleinsten Sub-Sat-Sets im Programm, soll aber im Klang ganz groß sein. Wie haben die Hörprobe gemacht.

Autoren: Michael Jansen und Andreas Frank • 22.6.2012 • ca. 3:00 Min

Canton Movie 1005, 5.1 surround, lautsprecher
Canton Movie 1005, 5.1 surround, lautsprecher
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Satelliten-Subwoofer-Sets dieses Formats sind immer für Überraschungen gut. Zumindest ergeht es uns so. Die Erwartungshaltung ist zunächst gering, wenn man Böxchen im Cola-Dosen-Format aus dem Karton holt. "Was sollen 80 Millimeter große Chassis schon leisten können?", denkt man. Meistens fehl...

Canton Movie 1005, 5.1 surround, lautsprecher
Canton Movie 1005
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Satelliten-Subwoofer-Sets dieses Formats sind immer für Überraschungen gut. Zumindest ergeht es uns so. Die Erwartungshaltung ist zunächst gering, wenn man Böxchen im Cola-Dosen-Format aus dem Karton holt. "Was sollen 80 Millimeter große Chassis schon leisten können?", denkt man. Meistens fehlt es an Grundton-Souveränität, was höchstens zum Mäusekino reicht - so meint man.

Und dann kommt der Aha-Effekt - schon die erste Bluray belehrt uns eines Besseren. Erstaunt sieht und hört man bekannte Action-Streifen und kann es kaum glauben, was einem zu Ohren kommt. Von diesem Effekt zehren große Firmen in der Branche und das Geschäft boomt.

Was lässt sich schon besser verkaufen als etwas, das dem potenziellen Kunden nicht nur gefällt, sondern ihn zudem positiv überrascht? Nach dem Motto: Wenn schon 5.1, dann bitte schön möchte man das Set so unauffällig wie möglich ins Wohnambiente integrieren, und wenn es dann noch deutlich größer spielt als es aussieht, umso besser.

Canton Movie 1005, 5.1 lautsprecher, surround
Die Grundtonsenke der kleinen Satelliten lässt sich durch eine wandnahe Aufstellung weitestgehend ausgleichen. Der Übergang vom Subwoofer zu den Satelliten lässt sich gut einstellen und fällt kaum auf.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Die Canton Movie-Serie

Dieses Marktsegment lässt sich auch Canton nicht entgehen. Die Movie-Serie umfasst immerhin acht kleine Sets, die sich nur um wenige Zentimeter in ihren Abmessungen unterscheiden. Und das Movie 1005 gehört schon zu den größeren im Programm. Technisch unterscheiden sich die Sets nur geringfügig durch etwas andere Chassis-Größen, vielmehr soll der optische Anspruch entscheiden.

So findet man in den meisten Satelliten 80 Millimeter große Tief-/Mitteltöner und nur 15 Millimeter große Kalotten. Die Schwierigkeit liegt darin, derart kleine Chassis möglichst tief hinunter mit angemessenem Pegel spielen zu lassen. Doch die Physik setzt Grenzen.

Im Falle der Movie 1005-Satelliten sind es 150 Hertz untere Grenzfrequenz und 84 Dezibel weitestgehend verzerrungsfreie Maximalpegel. Der Center mit zwei 80er-Treibern schafft schon 89 Dezibel ungetrübten Hörgenuss, der Subwoofer sogar satte 108 Dezibel.

Canton Movie 1005, 5.1 lautsprecher, surround
Der Digitalverstärker des Subwoofers schafft 120 Watt Musikleistung und bietet Einstellmöglichkeiten wie Übergangsfrequenz und Pegel. Das Tieftonsignal kann über Lautsprecherkabel oder über die obligatorische Cinch-Leitung zugespielt werden. Die Phase muss - falls erforderlich - am AV-Receiver eingestellt werden.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Canton Movie 1005: Subwoofer

Letzterer ist ein sogenannter Bandpass-Subwoofer, dessen foliertes Gehäuse lediglich eine Öffnung aufweist. Im Inneren sitzt ein 20 Zentimeter großer Basstreiber, der rückseitig auf einem geschlossenen Gehäuseabteil arbeitet und vor sich ein Volumen mit angeschlossenem Bassreflexrohr sieht. 

Diese Basskonstruktion hat zwei wesentliche Vorteile: Durch das geschlossene Gehäuse bzw. das straffe Luftpolster ist das Chassis vor subsonischen Schwingungen geschützt und durch die Öffnung gelangen lediglich bandbegrenzt Tieftonschallwellen. Höhere Frequenzen werden prinzipiell gefiltert, was die elektrische Tiefpassfilterung vereinfacht. Im Falle des Canton-Basses bedeutet das eine Übertragungsbandbreite von kaum mehr als 1,5 Oktaven, dafür aber einen satten Maximalpegel.

Canton Movie 1005: Satelliten

Ab etwa 150 Hertz kommen die kleinen Satelliten ins Spiel. Die beiden Treiber liegen derart eng beieinander, dass man schon von einer Punktschallquelle reden kann. Der bekannte Vorteil ist eine breite Abstrahlung unabhängig von der Frequenz. Dank gleichmäßiger akustischer Ausleuchtung des Raums löst sich der Klang bei solchen Systemen meist sehr schön von den Boxen. Auf eine Bassreflex-Unterstützung haben die Entwickler hier verzichtet, da sie bei derart kleinen Systemen nur minimal wirken, aber die Präzision verschlechtern würde.

Canton Movie 1005, 5.1 lautsprecher, surround
Dank zweier 80er-Chassis schafft der Center mehr Pegel als die Satelliten, durch die Parallelschaltung ist jedoch die horizontale Bündelung höher, sodass der optimale Hörplatz mittig vor dem Center ist.
© Josef Bleier, Stefan Rudnick

Canton Movie 1005: Center

Der Center, über den ein Großteil des Tongeschehens im Heimkino läuft, wurde mit zwei 80 Millimeter großen Treibern bestückt. Damit ließ sich der Wirkungsgrad und mithin der potenzielle Maximalpegel erhöhen. Der Nachteil: Durch die Parallelschaltung der beiden Treiber erfährt der Ton in den Mitten eine leichte Bündelung, was die Tonalität an den seitlichen Zuschauerplätzen verändert.

Canton Movie 1005: Klang

Im Hörtest zeigte sich jedoch, dass bei im Wohnzimmer üblichen Hörabständen auf einem Dreier-Sofa alle Beteiligten in den Genuss eines sehr ähnlichen Klangs kommen dürften. Besonders beeindruckend war die hell timbrierte, aber homogene Klangkulisse rundum. Eine Wandmontage mithilfe der mitgelieferten Halterungen hilft hier, den Grundton aufzupeppen und die tonale Balance zu verbessern.

Obgleich auf dem Papier bis auf den Bass keine hohen Pegel zu erwarten sind, zeigte sich im Hörtest ein anderes Bild: Das Set beherrschte Aktionspektakel selbst bei überdurchschnittlichen Abhörpegeln gleichermaßen gut wie reine 2.1-kanalige Musikdarbietungen.

Fazit

Cantons Movie 1005 überzeugt vor allem durch seine losgelöste Spielart. Die fast schon als Punktschallquellen zu bezeichnenden kleinen Satelliten musizieren vielleicht tonal etwas hell timbriert, doch in Sachen authentischer Rundumbeschallung kann man dem Set nicht so schnell etwas vormachen.