Test: Toshiba HD-DVD-Player
Der HD-EP10 ist der Dritte im Bunde der Toshiba-HD-DVD-Player. Mit "1080p" setzt er auf das Zauberwort des HD-Marketings.

Er sieht seinem kleinen, im unverbindlichen Verkaufspreis 100 Euro preiswerteren Bruder HD-E1 zum Verwechseln ähnlich, stünde da nicht auf seiner Front geschrieben: "1080p HIGH RESOLUTION OUTPUT". Die progressive Bildwiedergabe, für die das kleine "p" hinter 1080 steht, ist die magische Zauber...
Er sieht seinem kleinen, im unverbindlichen Verkaufspreis 100 Euro preiswerteren Bruder HD-E1 zum Verwechseln ähnlich, stünde da nicht auf seiner Front geschrieben: "1080p HIGH RESOLUTION OUTPUT". Die progressive Bildwiedergabe, für die das kleine "p" hinter 1080 steht, ist die magische Zauberformel, die seit Jahren für professionelle Bildqualität bürgt, und für Toshiba ein guter Grund, einen weiteren HD-DVDPlayer auf den Markt zu bringen.

Auf jeden Fall besser?
Es ist wichtig, zu verstehen, dass durch eine konventionelle, nicht progressive Bildübertragung keinerlei Bilddaten verloren gehen. Was zählt, ist die Kombination mit dem TVGerät. Besitzt dieses eine exzellente Bildaufbereitung, ist eine progressive Übertragung nicht nötig. Sie kann das Ergebnis sogar verschlechtern. Es ist jedoch immer von Vorteil, eine 1080p-Option im Player zu haben, denn je nach TV oder Bildinhalt kann man sie aktivieren oder ausschalten.
So können beispielsweise HD-DVDs besser in 1080i aussehen, wenn der Fernseher dort einen ruckelnden 3:2-Pulldown herausrechnen kann. DVDs können hingegen leiden, wenn sie zuerst deinterlaced, danach skaliert (Auflösung auf 1080p vergrößert) und anschließend interlaced ausgegeben werden, um im TV-Gerät wieder deinterlaced dargestellt zu werden.
Was teure Chips bei 1080p wirklich tun, ist erheblich mehr, als einfach nur jedes Bild doppelt zu übertragen. So können durch aktiv errechnete Zwischenbilder Kanten und Bewegungen geglättet, Farbanteile präzisiert oder Rauschen gemindert werden.
All das klappt im großen, teuren Toshiba HD-XE1 hervorragend, der HD-EP10 scheint bei der Bildmanipulation nicht ganz so weit zu gehen. Wichtigster Unterschied ist wohl, dass ein 1080p24-Update, das HD-DVD-Filme mit der originalen Bildfolge, also ohne Pulldown- Ruckeln ausgeben kann, hier nicht versprochen wird. 1080p ist bei der Wiedergabe von HDDVDs nur als 1080p24 ein riesiger Vorteil - und auch dann nur in Kombination mit passenden TV-Geräten möglich.

Die Unterschiede bei 1080p60 zum kleinen HD-E1 (1080i60) waren in unseren Tests nur auf einigen TV-Geräten positiv erwähnenswert. Der Toshiba HDEP10 spielt seine Technik beim Upscaling von DVDs hervorragend aus. Hier besitzt er, was Homogenität und Bewegungsschärfe angeht, sogar manchmal Vorteile gegenüber seinem großen Bruder. Auch die kritische Farbaufbereitung ist exzellent scharf und wird nur von seltenen Schatten gezeichnet. Die DVD-Qualität wird von reinen DVD-Playern der Preisklasse kaum überboten. Gut gemachte HDFilme sind rasierklingenscharf und wahnsinnig plastisch - über HDMI sowieso, aber hier auch pixeltreu über YUV.
Wir verzichten hier auf die detaillierte Darstellung aller Features, die man gerne in unserer Ausgabe 2/2007 nachlesen kann, wo der fast identische kleine Bruder als Highlight gefeiertwurde. Es sei dagegen noch einmal betont, dass HD-DVD entscheidende Vorteile bei Interaktivität und Tonformaten besitzt.
Die neuen, hochauflösenden Dolby-Codecs sind in jedem Player ebenso Pflicht wie eine Internetanbindung. Über diese wurden bisher die Firmware-Updates und können jetzt auch Bonusmaterialien nachgeladen werden. Und diese funktionieren durch die überlegene Rechenleistung zügig und problemlos.
Bei Tests der brandneuen HD-DVD von Motörhead kann man sehen, wo die Reise hingeht. Es ist schon ein Home-Entertainment-Erlebnis der besonderen Art, aktuelle Bilder, Tourdaten sowie News erstmals nachladen zu können - bald vielleicht sogar Videos. Und legt man die schon bekannte Konserve in einem Monat nochmals in seinen Player, kann diese wieder völlig neue Inhalte präsentieren.

Fazit
Das Hauptfeature "1080p" wurde nachgerüstet, weil Toshibas erster HD-DVD-Player von vielen Seiten ungerechtfertigte Kritik einstecken musste. Da progressive Übertragung in Kombination mit einigen TV-Geräten und Medien (DVD) tatsächlich etwas bringt, sind die 100 Euro offizieller Aufpreis zum kleinen Bruder in diesen Fällen gerechtfertigt.
Betrachtet man die Straßenpreise und zieht den Wert von Verkaufsaktionen ab (im Juli wurden fünf tolle HD-DVDs für über 100 Euro mitgeliefert), schwindet der Mehrwert jedoch ganz schnell. Wenn man Top-Qualität will, ist das edel verarbeitete Spitzenmodell HD-XE1 für knapp 200 Euro mehr die beste Wahl.