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Sony revolutioniert das Fernsehen

Reduktion des Filmruckelns

Autor: Redaktion pcmagazin • 2.2.2009 • ca. 1:50 Min

Inhalt
  1. LCD mit 200 Hertz
  2. Reduktion des Filmruckelns

Reduktion des Filmruckelns...

Reduktion des Filmruckelns

Einfügen von Zwischenbildern und Ersetzen von Originalbildern
Abbildung 3: Einfügen von Zwischenbildern und Ersetzen von Originalbildern im 100-Hz-Fall (200 Hz wurde aus Gründen der Einfachheit weggelassen).
© Archiv

Kinofilme werden üblicherweise mit 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Um diese in 50 Hz bzw. 60 Hz umzuwandeln, wird ein sogenannter Telecine-Prozess angewandt. Dabei werden einzelne (Teil-)Bilder entweder in einem 2-2 Muster (2-2 pull-down für 50 Hz) oder in einem 3-2 Muster (3-2 pull-down für 60 Hz) wiederholt, was sich in einem Bildruckeln (Film-Judder) äußert. Motionflow ist in der Lage solche Muster zu erkennen und den Film-Judder herauszurechnen.

Allerdings müssen hierfür nicht nur wie oben beschrieben Zwischenbilder eingefügt werden, sondern die Wiederholbilder in der Eingangssequenz ebenfalls bewegungsrichtig ersetzt werden (siehe Abbildung 3). Daher werden in diesem Fall noch höhere Anforderungen an die Qualität der Signalverarbeitung gestellt. Dieses Verfahren kommt auch beim unlängst eingeführten 24p-Format zur Anwendung da hierbei intern, vor der Verarbeitung mit Motionflow ein 2-2-pull-down-Signal erzeugt wird.

Reduktion der Bildunschärfe

Prinzipieller Aufbau der Image Blur Reduction
Abbildung 4. Prinzipieller Aufbau der Image Blur Reduction.
© Archiv

Jeder kennt das Problem mit "verwackelten" Bildern. Damit gemeint ist die Unschärfe im Bild, wenn sich Personen oder Objekte bewegen während das Bild aufgenommen wird, bzw. die Verschlussklappe (Shutter) geöffnet ist. Motionflow ist in der Lage solche Unschärfen zu verringern, bzw. zu korrigieren (Image Blur Reduction). Grundlage hierfür ist wiederum die vorausgehende Bewegungsschätzung.

Basierend darauf werden Objektkanten je nach Bewegungsgeschwindigkeit und - richtung versteilert und so die Verschmierung der Kanten reduziert. Damit erreicht man ein klareres Bild und schärfere Objektkanten. Die Kombination der Verfahren zur aufnahmeseitigen und wiedergabeseitigen Reduktion von Unschärfe ergänzen sich hervorragend, um einen optimalen Bildeindruck zu gewährleisten.

Motionflow 200

Untersuchungen in den Forschungsabteilungen bei Sony haben gezeigt, dass der menschliche Wahrnehmungssinn bei idealen Bildaufnahme- und Wiedergabeverhältnissen mit einer Bildfrequenz von ca. 250 Hz nahezu optimal bedient wird. Höhere Wiederholraten tragen nur mehr kaum zur Verbesserung des Bildeindrucks bei. Mit Motionflow 200 Hz bzw. 240 Hz im Falle von 60 Hz geht Sony an dieses Limit heran. Dazu werden neben den beschriebenen Signalverarbeitungstechniken neueste LCD-Panel- Generationen und Ansteuerungselektroniken verwendet, um dies technisch umzusetzen.

Oliver Erdler

Oliver Erdler
Leiter der Video Signal Processing Group im Stuttgart Technology Center von Sony Deutschland.
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Leiter der Video Signal Processing Group im Stuttgart Technology Center von Sony Deutschland.

Oliver Erdler ist seit über zehn Jahren im Bereich der Videosignalverarbeitung mit dem Focus auf bewegungskompensierter Interpolation tätig. Er war maßgeblich an der Umsetzung des Picture Power Systems im letzten High-End-Röhrengerät beteiligt, das Sony auf den europäischen Markt brachte (z.B. im KV-32 - HQ 100) und implementierte dort die 100-Hz-Konversion auf einer Software-programmierbaren Plattform.

Heute leitet er verschiedene Projekte im Bereich CELL-Programmierung und 3D-Fernsehen. Er ist verantwortlich für die Algorithmenentwicklung des Motionflow-Systems. Herr Erdler hat Elektrotechnik an der Universität Ulm und Dortmund studiert.