Outdoor-Apps: Die besten Helfer für Wanderer, Fahrradtouren und Geocaching
Im Sommer locken Berge, Baggerseen und Biergärten Bewegungshungrige nach draußen. Diese Outdoor-Apps für Wanderer, Fahrradtouren und Geocaching dürfen nicht fehlen.

Raus in die Berge, noch schnell nach Feierabend zum nächstgelegenen See radeln oder am Wochenende einen Waldspaziergang planen - Möglichkeiten, sich an der frischen Luft zu bewegen, gibt es viele. Und Outdoor-Aktivitäten liegen voll im Trend, nicht zuletzt seit Pedelecs und E-Bikes le...
Raus in die Berge, noch schnell nach Feierabend zum nächstgelegenen See radeln oder am Wochenende einen Waldspaziergang planen - Möglichkeiten, sich an der frischen Luft zu bewegen, gibt es viele. Und Outdoor-Aktivitäten liegen voll im Trend, nicht zuletzt seit Pedelecs und E-Bikes leichter und geländegängiger geworden sind. Doch stellt sich nicht nur Einsteigern, sondern auch Outdoor-Profis immer wieder die Frage, welche lohnende Ziele es in der näheren Umgebung oder am Urlaubsort gibt.
Wer nicht mit einem gewichtigen Wander- oder Radführer und komplizierter Faltkarte hantieren will, findet heute zahlreiche Smartphone-Apps, die den richtigen Weg weisen - ganz gleich, ob man zu Fuß, mit dem Rad oder im Winter mit den Ski unterwegs ist.
Damit aber Biker oder Wanderer unterwegs auch tatsächlich den rechten Pfad finden und nicht von ihm abkommen, sollten Sie bei der Tourenplanung berücksichtigen, dass der Akku des Smartphones aufgeladen und ein Zusatz-Akku dabei ist. Smartphones sind nämlich gerade auf Touren echte Stromfresser, da sie dauernd GPS-Signale empfangen oder senden. Darüber hinaus wird das Display für die Orientierung häufiger eingeschaltet und Sprachbefehle leiten im Modus aktiver Wegführung in die richtige Richtung.
Damit nicht auch noch eine ständige Verbindung zum Internet den Akku zusätzlich strapaziert, empfiehlt es sich, vor der Tour das benötigte Kartenmaterial herunterzuladen. So ist sichergestellt, dass das Ausflugsziel auch erreicht wird, wenn es in den Bergen mal keinen Internetempfang gibt oder dieser im Ausland Zusatzkosten für die Internetverbindung verursacht.
Empfehlenswerte Apps für aktive Outdoor-Fans
Erste Adresse für Outdoor-Aktivitäten aller Art ist die App des Alpenvereins. Alpenvereinaktiv.com ist das gemeinsame Tourenportal von Deutscher Alpenverein (DAV), Österreichischer Alpenverein (ÖAV) und Alpenverein Südtirol (AVS). Und wer dabei nur an ergraute Alpenvereinswanderer denkt, liegt völlig falsch. Vielmehr bietet die App Touren aller Art, von alpinen Hochtouren über Bergwanderungen, Klettersteige, Mountainbike und Rennradtouren ebenso wie Schneeschuh sowie Skitouren. Auskunft über Unterkünfte erhalten Outdoor-Fans hier genauso wie ausführliche Tourenbeschreibungen oder aktuelle Wegbedingungen.

Interessierte Wanderer oder Radler haben über die App Zugriff auf ein riesiges Tourenarchiv, das zum Teil vom Alpenverein gestellt, zum Teil von registrierten Mitgliedern stammt. Wer also Teil dieser Community ist, kann selbst Tourenbeschreibungen ausfüllen und veröffentlichen. So sind die Tourenbeschreibungen durchaus unterschiedlich. Sie bieten aber in der Regel zuverlässige Infos über die Dauer der Tour, die Länge oder das Höhenprofil. Außerdem ist es möglich, die Tour als GPX- oder KML-Datei herunterzuladen.
Wer eigene Wege gehen möchte, kann selbst Touren planen. Das funktioniert zwar auch über die App. Einfacher und bequemer funktioniert das allerdings über das dazugehörige Webportal. Als registrierter Nutzer lassen sich eigene Touren speichern und über ein Smartphone abrufen. Der entsprechende Kartenausschnitt inklusive Wegführung sind offline nutzbar.
Riesiges Tourenportal
Dass das Tourenportal von outdooractive.com dem Alpenvereinsportal zum Verwechseln ähnelt, liegt daran, dass die gleichen Entwickler am Werk sind. Durch die unterschiedliche Community und Partner sind allerdings hier auch durchaus unterschiedliche Touren zu finden. Die Macher von Outdooractive geben an, dass über die App mehr als 135.000 Tourenbeschreibungen samt Bildern, Routenverläufen, topografischen Karten und detaillierten Wegbeschreibungen zu finden sind. Und wie bei der Alpenvereins-App können Aktive hier gemütliche Wanderungen oder Radtouren sowie anspruchsvolle Mountainbike- oder Bergtouren finden.

Analog zu der Alpenvereins-App lassen sich auch über die Outdooractive-App Touren planen und veröffentlichen. Nützliche Infos zu Übernachtungsmöglichkeiten oder zum aktuellen Wetter liefert die App natürlich auch. Im Unterschied zu der kostenlosen Alpenvereins-Version kostet die Premium-Variante der Outdooractive-App rund 10 Euro. Da aber die App-Entwickler auch zahlreiche Partner im Tourismus haben, gibt es für die unterschiedlichen Urlaubsregionen kostenlose Apps mit Tourenvorschlägen, Sehenswürdigkeiten und Übernachtungsmöglichkeiten, etwa für das Allgäu.
Ebenfalls auf Outdooractive basierend sind die Wander- und Radfahr-App des ADAC. Für die Apps ADAC Fahrrad Touren Navigator und den ADAC Wanderführer Deutschland verlangt der Verkehrsclub allerdings eine einmalige Gebühr von 5 Euro.
Wandern oder Radfahren mit Sprachnavigation
Wer während seiner Kletter- oder Mountainbike-Tour nicht dauernd auf sein Smartphone blicken, sondern sich auf die Natur konzentrieren will, kann zu komoot greifen.
Lesetipp: Die besten Gadgets für den Sommer
Die praktische App führt als zuverlässiger Pfadfinder nämlich per Sprachanweisung zum gewünschten Ausflugsziel. Wie bei der Autonavigation erhalten Biker oder Trekker rechtzeitig Ansagen, wann und wo sie abbiegen sollen. Dazu gibt es die Möglichkeit der Tourplanung am PC und das Sichern von Wegen und Karten auf dem Smartphone. Eine Offline-Navigation ist für registrierte Nutzer also auch verfügbar. Dabei ist die Nutzung einer ersten ausgewählten Region gratis. Eine weitere Region kostet 4 Euro, ein Regionenpaket 9 Euro und das Komplettpaket, das Offline-Karten für Europa, Nordamerika, Afrika und Asien-Pazifik umfasst, schlägt mit 30 Euro zu Buche - in den Paketen sind unbegrenzte Karten-Updates enthalten. Ziele und Touren werden auch hier von der Community hinzugefügt.

Nach einem ähnlichen Community-Prinzip funktionieren auch die Apps GPSies und Naviki. Auch dort gibt es Suchfunktionen, mit denen sich Ausflüge nach Länge, Zeit, Höhenmetern oder Eignung für bestimmte Touren-, Mountain- oder Rennbike aussuchen lassen. Und während bei GPSies auch Wanderer und sogar Jogger mit Vorschlägen versorgt werden, wendet sich Naviki ausschließlich an Fahrradfahrer. Beide Apps sind kostenlos. Doch wer bei Naviki beispielsweise ohne Werbung über Stock und Stein radeln will, zahlt 0,79 Cent. Auch weitere Dienste wie die Sprachnavigation oder die Möglichkeit, Offline-Karten zu verwenden, kosten zusätzlich. Für Letzteres beispielsweise sind 4,79 Euro fällig. Der kostenlose Pfadfinder GPSies hält zwar viele Touren bereit, die sich auch über das Webportal suchen oder planen lassen. Doch ist die Suche etwas kniffliger. Dafür gibt es aber reichlich Filtermöglichkeiten für eine ganz gezielte Tourauswahl.
Unterwegs auf heißem Pflaster in den Großstädten der Welt
Wer statt der Einsamkeit in der Natur quirliges Großstadtleben mit dem Rad erkunden möchte, erhält mit Bike Citizens einen guten Lotsen. Mit der App können Touristen die Metropolen der Welt auf Radwegen erkunden. Basis der Bike Citizens App sind frei verfügbare Karten von OpenStreetMaps und praxisnahe Insider-Kenntnisse von Fahrradkurieren. Verfügbar ist die App für deutsche Städte von Aachen über Berlin, Hamburg, Köln, München oder Stuttgart, bis hin zu Würzburg. Im Ausland sind Metropolen wie London und New York ebenso dabei wie Kopenhagen oder Sydney. Insgesamt sind mehr als 350 Städte in über 30 Ländern verfügbar. Für die Offline-Navigation müssen die Karten kostenpflichtig heruntergeladen werden. Wer allerdings innerhalb der ersten 30 Tage mindestens 100 gefahrene Kilometer aufzeichnet, bekommt sein Städtepaket in der App gratis. Praktisch ist außerdem die von Bike Citizens entwicklte Smartphone-Halterung Finn.
Lesetipp: Navi-Apps für iOS und Android im Test
Alternativ zu den hier vorgestellten Apps können Radfahrer auch Google Maps als Wegweiser nutzen. Das funktioniert in der Stadt recht gut, da bei Google Maps auch Radwege verzeichnet sind. Zwar lassen sich auch Kartenausschnitte auf dem Smartphone sichern. Doch die Google-Navigation taugt recht wenig, wenn Rennradler eine geeignete Trainingsstrecke suchen, die nicht über Schotterstraßen führt. Auch fehlen Tourenvorschläge und etwa Höhenangaben.
Draußen dreidimensional navigieren
Außerdem gibt es im Internet zahlreiche Tourenportale mit Trips für die unterschiedlichsten Outdoor-Aktivitäten. Diese Touren lassen sich als GPX-Datei herunterladen und in eine vorhandene App übertragen. Auch Anwendungen wie OsmM And (Android) oder Maps 3D pro (Android und iOS) können dafür eingesetzt werden. Letztere unterscheidet sich von den anderen Apps dadurch, dass sie Karten dreidimensional darstellt. Berge und Täler werden ihrem Höhenprofil entsprechend angezeigt. Dazu wurden der App zum Kartenmaterial von OpenStreetMaps NASA-Scans mit den Höhenangaben hinzugefügt.

Unter den zahlreichen verfügbaren Outdoor-Apps sticht ferner das als Fitness-App konzipierte Runtastic hervor. Abgesehen davon, dass es eine spezielle Variante für Mountainbiker gibt, dient die App mit ihrer Tracking-Funktion auch als Fitness-Tagebuch. Wer seine sportlichen Ziele dort festhält, wird unterwegs angefeuert und auf Wunsch erklingt noch die passende Musik beim Sport.
Schatzsuche per Smartphone
Wer als zusätzliche Herausforderung auf Schatzsuche gehen will, kann auf unzählige Geocaching-Apps zugreifen. So hilft etwa Geocaching von Groundspeak (kostenpflichtig im Abo-Modell) nicht nur beim Auffinden der verborgenen Schätze. Die App bietet auch Hilfsmittel zur Lösung der Rätsel.
Auch die kostenlose App c:geo hilft bei der Schnitzeljagd mit dem Smartphone. Die Anwendung basiert auf OpenStreetMaps und Google Maps. Um Caches zu finden, gibt es verschiedene Filtermöglichkeiten. Außerdem ist es möglich, Karten und Cache-Listen offline zu sichern, sodass eine Suche auch im Ausland (ohne zusätzliche Roaming-Gebühren für die Internetverbindung) möglich ist. Wer die anspruchsvolleren Multi-Caches lösen möchte, sollte die App GeoCaching Buddy installieren. Das Tool für ambitionierte Geocacher merkt sich alle bisher gefundenen Hinweise und kalkuliert davon abgeleitete oder neue Wegpunkte.
Beim Geocachen, Wandern oder Radfahren sind Smartphones zuverlässige Wegbegleiter, doch sollten Outdoor-Fans immer einen Blick auf den Akkustand werfen.