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Loewe Individual Compose 46

Bestes Design und erstklassige Verarbeitung sind längst Loewe-typisch. Jetzt kommt eine absolut unvergleichliche Ausstattung bis hin zum integrierten HD-Recorder dazu. Wir haben den neuen Compose unter die Lupe genommen.

Autoren: Redaktion pcmagazin und Roland Seibt • 30.5.2007 • ca. 5:45 Min

Loewe Individual Compose 46
Loewe Individual Compose 46
© Archiv
Inhalt
  1. Loewe Individual Compose 46
  2. Teil 2: Loewe Individual Compose 46

Als die Flachbildschirme den Durchbruch schafften, da sah es plötzlich ziemlich düster aus um die Ikone der deutschen TV-Hersteller. Denn plötzlich waren Röhrenfernseher nicht mehr gefragt, auch keine technisch hochwertigen – und damit schien Loewe am Ende zu sein. Das war vor gut zwei Jahre...

Als die Flachbildschirme den Durchbruch schafften, da sah es plötzlich ziemlich düster aus um die Ikone der deutschen TV-Hersteller. Denn plötzlich waren Röhrenfernseher nicht mehr gefragt, auch keine technisch hochwertigen – und damit schien Loewe am Ende zu sein. Das war vor gut zwei Jahren.

Seitdem hat sich im oberfränkischen Kronach eine offensichtlich nicht mehr enden wollende Erfolgsgeschichte entwickelt. Der neben Metz letzte verbliebene deutsche TVSpezialist eilt von einem Umsatzrekord zum nächsten, der Aktienkurs ist wieder auf Höhenflug, Loewe hat längst den Turnaround geschafft und auch im Flat-TV-Zeitalter zu alten Stärken gefunden - nämlich zu hervorragend verpackten Geräten mit hochwertiger Technik, die diejenigen Kunden direkt ansprechen, die sich etwas Besonderes leisten können oder wollen. Eine Premium-Marke eben, wie es auf Neudeutsch so schön heißt.

Und noch etwas hat vermutlich zu dem Aufschwung beigetragen: Den zunehmenden Wunsch der Konsumenten nach Differenzierung und Individualisierung konnte Loewe eben auch beim TV-Kauf erfüllen. Unterschiedliche Gehäusefarben, verschiedene Intarsien, diverse Aufstellmöglichkeiten – mit der Selection-Linie bot Loewe erstmals die Möglichkeit, den Fernseher zu personalisieren. Das Konzept war auf Anhieb ein Volltreffer, geht aber weit über solche Äußerlichkeiten hinaus. Denn auch technisch lässt sich der Loewe-Selection ganz nach Wunsch beispielsweise mit oder ohne integrierten Festplattenrecorder - oder ganz nach Empfangsituation mit dem passenden Tuner ab Werk ausrüsten, was zusätzliche Settop-Boxen und Fernbedienungen entbehrlich macht.

Der brandneue "Compose" übernimmt im Loewe-Sortiment die Rolle des puristischen Profis und kommt zunächst ohne Lautsprecher aus. "Compose" sowie "Selection" fasst Loewe unter Individual zusammen, wobei der Compose die Idee der Individualisierung auf die Spitze treibt und um das Thema Sound ergänzt. Die zusätzliche Frage, die jeder Compose-Käufer jetzt ganz individuell für sich beantworten darf, ist die nach den klanglichen Ansprüchen, die das System mit diversen Speakern erfüllen soll. Die Bandbreite reicht von zwei seitlichen Lautsprecher-Elementen respektive zwei Standsäulen – mit echter Dolby-Lizenz zum virtuellen Raumklang "aufgeblasen" - über 3.1-Konstellationen mit Subwoofer und Center (die Rolle des Centers übernehmen auf Wunsch auch die beiden Stereo-Speaker ) bis hin zu vollwertigen 5.1- Surround-Systemen, welche die Klangqualitäten von erwachsenen Lautsprecher-Sets versprechen. Mit Dolby-Digital- und dts-Decoder sind die wichtigsten Mehrkanal-Module ebenfallsmit an Bord.

Wir hatten für unseren Test die seitlich nahtlos adaptierbaren Speaker sowie ein Paar Standlautsprecher als Alternative zur Verfügung. Der Aufpreis von 600 Euro gegenüber den seitlichen Boxen ist gut angelegt, katapultieren die Standsäulen den Compose doch klanglich weit über das hinaus, was man normalerweise von Fernsehern zu hören kriegt. Dass sich sämtliche Lautsprecher im Design, den möglichen Materialien und auch bei den Farben perfekt auf die Individual-Fernseher abstimmen lassen, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Individuell, aber bitte nur Hochtechnologie vom Feinsten

Zur Markteinführung gibt es den Compose mit den Bildschirmdiagonalen 40 sowie 46 Zoll, im Sommer kommen noch 52 Zoll dazu. Unser Testmuster bietet stattliche 46 Zoll und ist mit sämtlichen Tuneroptionen bestückt, die der Markt momentan hergibt – also alle DVB-Varianten von terrestrisch (DVB-T) über Kabel (DVB-C) bis Satellit (DVB-S) plus Analogtuner, plus HDTV-Tuner für Satelliten- wie Kabelempfang. Mehr geht momentan auch theoretisch nicht und garantiert dem stolzen Besitzer maximale Zukunftssicherheit sowie Flexibilität. Besser noch: Für jede Empfangsvariante hat Loewe gleich zwei Tuner integriert, damit Bild im Bild in jeder Senderkombination möglich wird. Doppeltuner sind ebenfalls ein Muss, um eine Sendung aufnehmen und gleichzeitig eine andere anzuschauen. Auch dies ist mit dem neuen Loewe kein Problem. Der Compose besitzt dazu ein geniales Tunerkonzept mit voll digitaler Integration. So mussten für die sechs unterschiedlichen Sendetechniken nicht etwa zwölf, sondern lediglich vier getrennte Empfangsmodule eingebaut werden. Der Kunde bekommt eine Sendertabelle, die er in sechs Favoritenlisten verwalten kann und bei der es egal ist, welcher Tunerbaustein gerade aktiv ist. Dass selbst dieses universelle Komplettpaket keine Gewähr für reibungslosen Digitalempfang bietet, hängt mit den eigenwilligen Anbieterstrukturen zusammen und hat groteske Folgen. Beispielsweise nötigen Pay-TV-Anbieter wie Premiere oder Kabel Deutschland ihre Kunden zu eigenen Empfangsboxen mit eigener Fernbedienung. Noch unübersichtlicher wird die Empfangslandschaft, wenn man einen Schritt weiter an das gerade einsetzende Fernsehen per Internet- Datenleitung (IPTV) denkt. Hier sind die Anbieter noch so weit von einer Standardisierung entfernt, dass eine Tunerintegration momentan nicht sinnvoll möglich ist.

Seitenblenden des Loewe Individual Compose 46
Die Seitenblenden des schönen Loewe werden pfiffigerweise magnetisch gehalten. Design bedeutet eben außer Form auch Funktion.
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Offen für alles, aber nicht verschwenderisch

Dass Loewe auch beim Compose auf eine Premiere-Zertifizierung verzichtet, das ist zumindest aus Sicht des Premiere-Abonnenten ärgerlich und zwingt ihn, nach geeigneten CIModulen Ausschau zu halten. Loewe vertritt den Standpunkt, dass die Lizenzkosten auch nur bei Premiere-Kunden anfallen sollten und deshalb besser über den Modulkauf abgewickelt werden. Das ist zwar ein logischer, jedoch leider in der Praxis umständlicher Standpunkt, solange Premiere auf einer pauschalen Zertifizierung der Empfangsgeräte besteht.

Edle Metallfront
Trotz der edlen Metallfront liegt diese beispielhaft gestaltete Fernbedienung locker und leicht in der Hand.
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Zu der Komplettausstattung des Compose zählt schließlich ein integrierter Festplattenrecorder mit 160 GByte Speicherplatz, der selbst HD-Aufzeichnungen erlaubt. Das klappte bisher mit keinem Fernseher oder Recorder. Möglich macht das ein komplett neu entwickeltes digitales Chassis, mit dem Loewe momentan im TVMarkt eine führende Stellung einnehmen dürfte. Stolz verweisen die Kronacher auch darauf, dass dieses Chassis erstmals eine einheitliche Bedienoberfläche der diversen Tuner ermöglicht, sodass der Wechsel des Empfangssystems - auch zu HDTV - praktisch unbemerkt geschieht. Besonders bemerkenswert ist die durchdachte und umfassende Ausstattung des Compose mit interaktiven Luxusfeatures. So wird neben Infos zu den aktuellen Sendungen beider Tunerzweige ein übersichtlicher Programmführer angeboten, der sämtliche Sendungen der nächsten Tage auflistet und auf Knopfdruck für die Aufnahme programmiert. Hierbei wertet Loewe einerseits die begleitenden Programmdaten der Digital-TV-Varianten aus, kann aber auch unbemerkt die analogen EPGDienste von NexTView einbinden - ja sogar die Timerprogrammierung über Videotext ist möglich. Und wenn die Aufnahme nicht auf die Festplatte erfolgen soll, wird über AV-Link, das bei Loewe "DigitalLinkPlus" heißt, ein kompatibler DVD- oder Videorecorder gesteuert. Loewe verbindet ausgereifte Analogtechnik also besonders geschickt mit neuen Digitaloptionen. Hier fällt die USB-Buchse ins Gewicht, die nicht nur ein Firmware-Update in zwei Systemebenen zulässt, sondern Digitalfotos von angeschlossenen USB-Sticks, Kartenlesern oder kompatiblen Fotoapparaten in exzellenter Auflösung und formatrichtig auf das Display zaubert.

Wer nun vermutet, das Testmuster sei mit der maximalen Ausstattung zum Test erschienen, täuscht sich. Es handelt sich schlicht um die Standardkonfiguration – "weniger" Ausstattung ist beim Compose gar nicht drin.

Dass Loewe für dieses Komplettpaket in der 46-Zoll-Version 5.500 Euro verlangt, das scheint angemessen, fast schon moderat. Zumal sich der Compose mit seiner massiven Aluminiumbeplankung und der bis ins Detail hochwertigen Verarbeitung keine Schwäche erlaubt und endlich auch mit einer standesgemäßen Edelmetall-Fernbedienung ausgeliefert wird. Da ist es auch akzeptabel, dass für den guten Ton im Minimum 400 Euro für die seitlichen Lautsprecher und weitere 500 für den verchromten sowie elektrisch drehbaren Standfuß hinzukommen. Jetzt wird der Compose endgültig zur Skulptur, die jeden Wohnraum selbst in ausgeschaltetem Zustand schmückt. Doch hält der Compose auch in puncto Bildqualität das, was Design und Ausstattung versprechen?

Vollbereichsboxen
Aus Lautsprecheroptionen von seitlich angebrachtem Stereo bis 5.1 mit Vollbereichsboxen lässt sich der gewünschte Sound individuell komponieren. Die Standboxen erzielen hierbei bereits akustische Spitzenergebnisse und dienen als Basis unserer Klangbewertung.
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Auch hier kann sich der Loewe-Kunde getrost zurücklehnen und den erfahrenen Entwicklern vertrauen. Das neue Chassis gewinnt durch die digitale Integration aller Komponenten an Klarheit, Brillanz und Natürlichkeit. Sicherlich trägt das sehr hochwertige (Samsung/ Sony S-LCD) Spitzenpanel durch seine besonders satten Farbfilter und den großen Betrachtungswinkel seinen Teil zu dem guten Bildeindruck bei, doch schaffen die Kronacher es, in einigen Aspekten noch weiter vorn mitzuspielen als die "S"-Firmen. So erzielt der Compose trotz Kontrast- und Schutzscheibe bessere Weißwerte als die Mitbewerber.

Das einzige Manko ist, wie in der Selection-Reihe, die starke Farbnachschärfung, die jedoch nur die Analogeingänge, allerdings bis hinauf zu Scart-RGB, betrifft. Einen DVD-Player sollte man also unbedingt über HDMI anschließen, bei Blu-ray und HD-DVD geschieht das per se. VHS, Analog-Sat oder ähnlich veralteten Bildquellen verhilft die CTI-Schaltung immerhin zu etwas mehr Gesamtschärfe. Über die Digitaltuner, HDMI, VGA und progressiv Komponente sind die Bildergebnisse wirklich sehenswert, vor allem DVB-T hilft der integrierte Artefaktfilter nachhaltig auf die Sprünge. Abschließend sind die Bild-Voreinstellungen des Compose insgesamt lobenswert richtig gewählt.

Schwarzer Balken
Loewe Individual Compose 46
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