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Von Betamax bis Blu-ray-Disc

Dolby Digital

Autoren: Redaktion pcmagazin und Stefan Schickedanz • 8.6.2009 • ca. 2:20 Min

Mit Unterstützung von Panasonic, die den ersten DVD-Player in Deutschland anboten, veröffentlichte Concorde 1997 seinen Science-Fiction-Blockbuster "12 Monkeys" mit Bruce Willis mit diskretem 5.1-Ton in Dolby Digital. Die Redaktion video rührte nicht nur die Trommel für diese Pionier-Leistung, s...

Kampf zwischen Spiderman und einem Transformer
Der Systemkrieg zwischen Blu-ray und HD DVD wurde Anfang 2008 innerhalb kürzester Zeit durch Warner entschieden. Content is king.
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Mit Unterstützung von Panasonic, die den ersten DVD-Player in Deutschland anboten, veröffentlichte Concorde 1997 seinen Science-Fiction-Blockbuster "12 Monkeys" mit Bruce Willis mit diskretem 5.1-Ton in Dolby Digital. Die Redaktion video rührte nicht nur die Trommel für diese Pionier-Leistung, sondern stellte mit ihrem Know-how die Qualitätskontrolle sicher.

Der Rest ist Geschichte: Dolby Digital eroberte daraufhin die DVD und gemeinsam stürmte das Dreamteam die Herzen der Filmfans. Mittlerweile gehören auf der Erfolgsscheibe, die bandsalatanfällige Video-Bänder längst aus den Videotheken verdrängte, auch DTS, der Surround-Sound von Digital Theater Systems zum guten Ton.

30 Jahre Video-HomeVision
Von Betamax bis Blu-ray-Disc 30 Jahre Systemkriege in Bildern

Trommel für diese Pionier-Leistung, sondern stellte mit ihrem Know-how die Qualitätskontrolle sicher. Der Rest ist Geschichte: Dolby Digital eroberte daraufhin die DVD und gemeinsam stürmte das Dreamteam die Herzen der Filmfans. Mittlerweile gehören auf der Erfolgsscheibe, die bandsalatanfällige Video-Bänder längst aus den Videotheken verdrängte, auch DTS, der Surround-Sound von Digital Theater Systems zum guten Ton.

Panasonic SVHS-Kamera NV-MS 95 E mit Schnittrecorder
In den 80ern ein tolles Gespann: die Panasonic SVHS-Kamera NV-MS 95 E und der passende Schnittrekorder NV-FS 200 HQ mit seinem Jog-Shuttle.
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Wie man es nicht machen sollte, zeigt dagegen das traurige Siechtum der beiden Rivalen SACD und DVD- A, mit denen die CD-Erfinder Sony und Philips auf der einen Seite und der japanische Riese Panasonic mit einigen Verbündeten auf der anderen Seite die im Zenit stehende Audio-CD beerben wollten. Trotz lebhaftem Beifall in der Presse legten sowohl die Super-Audio-CD als auch die DVD-Audio einen Stotterstart hin und verhungerten langsam ohne den nötigen Software-Nachschub an wirklich interessanten, neuen Produktionen.

Doch nicht nur die Musikproduzenten der Major-Labels zeigten den beiden auf Multikanal getrimmten Superscheiben die kalte Schulter, weil speziell bei der im schwierig zu bearbeitenden DSD-Format gemasterten SACD umfangreiche Investitionen in den Studios erforderlich geworden wären. Auch die Konsumenten hatten kein Interesse an den über die Limits der bei 20 Kilohertz begrenzten CD hinausgehenden audiophilen Discs.

Im Gegenteil: Wenn es wie illegale MP3-Downloads aus dem Internet kostenlos zu bekommen ist, gilt weniger offenbar als mehr.

Compact Disc Interactive von Philips
Mit der Compact Disc Interactive kam digitales Bild erstmals ins Wohnzimmer: 1990 startete Philips den Verkauf von CD-i-Playern.
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Die Internet-Tauschbörse Napster mutierte zum Schreckgespenst der Musikbranche, die in der kleinen feinen Klientel für hochauflösende Klänge keine Geldquelle witterte.

Zwar konnte der überraschende Erfolg von Apples Download-Store iTunes und seinen zahlreichen Nachahmern wie Musicload von T-Online den Trend zum Musikklau via Internet etwas verlangsamen, doch für die beiden Hoffnungsträger SACD und DVD-A kam jede Hilfe zu spät: Sie endeten schließlich als Trophäen in der von DivX bis WMV reichenden Logo-Sammlung auf der Frontplatte der beliebten Multi- Norm-DVD-Player. Und die dürften in nicht allzu langer Zeit dieses Erbe an die abwärtskompatiblen Blu-ray-Player weitereichen.

Und so wie die Entwicklung momentan verläuft, wird die Zukunft keine Scheibe mehr sein, sondern eine Datenwolke aus den Tiefen des World Wide Web, auch wenn ein Industriekonsortium in Asien bereits an der Holographic Versatile Disc (HVD) bastelt, einem Format also, das Filminhalte holografisch ins Wohzimmer zaubern soll.

JVC-Prozessor
Zu seiner Zeit wahres High-End: der JVC-Prozessor arbeitete mit 64-fachem Oversampling in der A/D-Wandlung und kostete 2.500 DM.
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Immerhin: Mit dem Trend Richtung Internet-Übertragung schwindet für Bild wie Ton die bislang starke Abhängigkeit von Hard- und Software-Standards, denn Kompatibilität zu neuen Formaten lässt sich in der Welt webgespeister iPods, Music-Server und Video-Settop-Boxen meist durch einfache Firmware- Updates erreichen.

Das dürfte Systemkriegen in Zukunft für den Endverbraucher etwas an Brisanz nehmen. Für die engagierten Unternehmen bleibt dennoch ein gewisses Risiko bestehen. Bekanntermaßen sind auch im Web längst nicht alle Angebote offen nutzbar - Apples neuer Filmdownloadservice lässt grüßen.