Die Geschichte vom 3D-Erlebnis
Die 3D-Unterhaltung hat eine lange, bewegte Geschichte hinter sich - vom ersten 3D-Foto über schockierende Kino-Erlebnisse bis hin zur digitalen 3D-Revolution.

- Die Geschichte vom 3D-Erlebnis
- 3D-Fotografie
- 3D-Berechnung
Schon lange bevor die Bilder laufen lernten, haben sich Erfinder mit der dreidimensionalen Darstellung beschäftigt. Sogar lange bevor es die Fotografie gab, ist es etwa Leonardo da Vinci aufgefallen, dass die beiden Augen des Menschen unterschiedliche Bilder sehen und sich daraus räumliche Wahrneh...
Schon lange bevor die Bilder laufen lernten, haben sich Erfinder mit der dreidimensionalen Darstellung beschäftigt. Sogar lange bevor es die Fotografie gab, ist es etwa Leonardo da Vinci aufgefallen, dass die beiden Augen des Menschen unterschiedliche Bilder sehen und sich daraus räumliche Wahrnehmung entwickelt.
Aus seinen Analysen formte er allerdings eher Regeln, wie die dreidimensionale Realität in einem zweidimensionalen Gemälde einzufangen sei.
Den technischen Durchbruch feierte die 3D-Konserve wenige Jahre nach der Erfindung der Fotografie. 1838 erfand Sir Charles Wheatstone das Stereoskop, dessen dreidimensionale Bilder noch gemalt waren. 1849 entwickelte Sir David Brewster eine 3DKamera und vereinfachte das Stereoskop erheblich, machte es sozusagen serienreif.
Zwei Jahre später faszinierte der französische Optiker Jules Dobascq auf der Weltausstellung in London Queen Victoria und die Welt mit 3D-Demos. 1861 erfand dann Oliver Wendell Holmes das tragbare, preiswerte Stereoskop für jedermann.
Fotos in Stereo
Das Prinzip der uralten dreidimensionalen Bilder wird auch in den modernen Digitalgeräten genutzt. Man fotografiert durch zwei Objektive, die im Augenabstand von 6,35 cm nebeneinander stehen. Für die Wiedergabe ist zu beachten, dass jedes der beiden Fotos das passende Auge erreicht.
Was heute durch LCD-Shutterbrillen, Polarisation und dichroitische Brillen passiert, wurde damals durch Linsen- und Spiegelsysteme bewerkstelligt, die sich direkt vor den Augen befinden mussten. Der Effekt ist immer noch verblüffend, denn hier gibt es weder Farbfehler noch Flimmern oder Helligkeitsverluste.
3D-Fotoapparate

3D-Technik nutzte schon das Militär im Ersten Weltkrieg für realistische Aufklärungsfotos, aber auch Privatund Profifotografen experimentierten mit der Räumlichkeit. Die Öffentlichkeit hielt sich bis in die 50er-Jahre zurück, dann wurde 3D-Sehen zu einem echten Boom.
Die 1947 auf den Markt gebrachte Kamera "Stereo-Realist" war der Auslöser, wenig später wurde sie von deutlich besser handhabbaren Konkurrenten verdrängt. 3D-Fotografie blieb aber stets eine Randerscheinung für Extrem-Hobbyisten. Über die Jahre wurden immer bessere 3D-Fotoapparate entwickelt, jedoch meist belächelt.
Die Geschichte geht weiter bis zur aktuellen Digitalkamera Fujifilm FinePix REAL 3D W1, die der derzeitige 3D-Hype zum Renner macht, da sie momentan eine Alleinstellung am Markt genießt. Bald dürften alle Hersteller auf den 3D-Zug aufspringen.
Der View-Master

Einen riesigen Erfolg können 3D-Bilder als Spielzeug verbuchen. Der legendäre View-Master ist die Weiterentwicklung des Stereoskops: 1939 wurde er auf der Weltausstellung in New York vorgestellt. Dieser kleine portable 3D-Viewer enthält eine Drehscheibe mit sieben Stereofotos, die per Knopfdruck weitergeschaltet werden.
Der View-Master wurde als seriöses Werkzeug eingeführt, hat aber die Welt als Spielzeug erobert, da die Herstellung preiswert war und Kinder die räumlichen Fotos liebten. 2008 stoppte Inhaber Fisher-Price die Produktion von View-Master-Scheiben mit 3DLandschaften und konzentrierte sich auf solche mit Cartoon-Figuren.