Daybreak: Wie gut ist die neue Netflix-Serie?
Mehr zum Thema: NetflixLahmer Zombie-Aufguss oder gelungene Komödie über Teenager und Ghule? Wir verraten in unserer Kritik , ob sich die neue Netflix-Serie "Daybreak" lohnt.

Die Serie "Daybreak" ist seit 24. Oktober 2014 als Stream auf Netflix verfügbar. Staffel 1 des Netflix Originals hat 10 Episoden von je 60 Minuten Länge. Hier die Kritik zu "Daybreak" von unserer video Magazin Redaktion.Irgendwo in einem verschlafenen, kleinen Vorort der USA geht das Leb...
Die Serie "Daybreak" ist seit 24. Oktober 2014 als Stream auf Netflix verfügbar. Staffel 1 des Netflix Originals hat 10 Episoden von je 60 Minuten Länge. Hier die Kritik zu "Daybreak" von unserer video Magazin Redaktion.
Irgendwo in einem verschlafenen, kleinen Vorort der USA geht das Leben seinen gewohnten Gang. Eltern kämpfen mit Lehrern, Lehrern mit ihren Schülern, die Schüler mit ihren Hormonen. Bis aus heiterem Himmel die Apokalypse ausbricht. Bomben fliegen und zerstören den Großteil der Welt. Die wenigen Überlebenden werden zu ebenso einfältigen wie blutrünstigen Ghulen.
Bekannter Zombie-Plot mit frischen Ideen
Einzige Ausnahme von dem bis dahin altbewährten Zombie-Plot: Alle Kinder und Teenager. Warum gerade die der Mutation nicht zum Opfer fallen? Weiß man nicht. Ist aber auch egal. Über die krude Prämisse sollte man sich wie bei den meisten Endzeit-Szenarien ohnehin nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen. Entscheidend ist ohnehin vielmehr, wie das Leben im postapokalyptischen Brachland nun abläuft.
Durch die zahlreichen Fallstricke der neuen Welt führt den Zuschauer dabei der 17-jährige Josh Wheeler, der sich auf der anhaltenden Suche nach seiner Freundin Sam-Dean befindet (nach Logik der Serienmacher ergeben zwei männliche Vornamen offenbar einen weiblichen).

Zwei Faktoren sorgen für Unterhaltung
Es spräche eine Menge dafür Daybreak als einfallslosen Aufguss eines ohnehin ausgenudelten Genres abzutun. Die Klischees über Footballspieler und Nerds, der gerne mal infantile Humor, sowie ein Cast, der nun auch nicht gerade im Verdacht steht, bei der nächsten Oscarverleihung mächtig abzuräumen.
Entgegen jeder Wahrscheinlichkeit ist aus der neuen Netflix-Serie allerdings keine lahme 0815-Story, sondern ein überraschend unterhaltsamer Genre-Clash geworden. Zum einen, da sich der Mix aus Herr der Fliegen und The Walking Dead alles andere als übermäßig ernst nimmt. Etwa dann, wenn die Abläufe immer wieder selbstreferenziell gebrochen und von den Figuren eigens diskutiert werden.
Zum anderen dadurch, dass Daybreak jede Menge kreative Ansätze für seine von Kiddies beherrschte Welt und ihr gesamtes Sozialsystem entwickelt. Auch wenn nach Filmen wie Zombieland der humorige Ansatz auf die lebenden Toten nicht neu ist, findet Netflix mit Daybreak in alldem eigentlich bekannten, doch immer noch genug Neues, um in seinen 10 Folgen nie langweilig zu werden.
Daybreak | Offizieller Trailer
Stärken und Schwächen bei Bild und Ton
In technischer Hinsicht erzeugt der Netflix-Stream dagegen eher gemischte Gefühle. Während das Color-Grading, das die Farbtöne gehörig in die Gelb- und Orange-Bereiche zieht noch Geschmackssache ist, fällt das Clipping im Weiß bei helleren Szenen dann doch negativ auf.
In Sachen Ton überzeugt zwar der
Score mit viel Indie-Charme der Nuller-Jahre, dafür hätten die Soundeffekte aber
gerade im Bassbereich gerne noch ein gutes Stück mehr Wums vertragen.
Unser Review-Fazit
Insgesamt mag Daybreak vielleicht keine große Filmkunst
sein, die erste Staffel der Netflix-Endzeit-Comedy bietet aber sowohl erzählerisch als
auch in Sachen Inszenierung viele frische und kreative Ideen und macht mit
seiner humorig-bunten Zombie-Atmosphäre ganz einfach richtig viel Spaß.