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Alle Jahre wieder

3D-Camcorder

Autor: Sven Heinzer • 10.3.2011 • ca. 3:05 Min

Filmen in der dritten Dimension Das dürfte sich bei einem weiteren Highlight 2011 nicht anders verhalten: dem dreidimensionalen Filmen. Nachdem der Film "Avatar" das Tor zur 3D-Begeisterung im letzten Jahr weit aufgestoßen hat, war zu erwarten, dass auch die Camcorder-Hersteller auf diesen Zug ...

Filmen in der dritten Dimension

Das dürfte sich bei einem weiteren Highlight 2011 nicht anders verhalten: dem dreidimensionalen Filmen. Nachdem der Film "Avatar" das Tor zur 3D-Begeisterung im letzten Jahr weit aufgestoßen hat, war zu erwarten, dass auch die Camcorder-Hersteller auf diesen Zug aufspringen.

Zumal es vor allem die Camcorder-Industrie war, die mit den ersten HD-Kameras auf den Markt kam, bevor HDTV zum großen Thema wurde. Und auch in Sachen 3D bekommt der Filmer einmal mehr die Chance, anstatt auf Content zu warten, ihn einfach selbst zu produzieren. Den ersten Schritt machte Panasonic Ende 2010 mit dem HDC-SDT750, der eine aufschraubbare 3D-Linse mitbrachte. Ohne diese war der SDT750 ein lupenreiner 2D-Camcorder der Topklasse.

Pocket-Cam von Sony
Der 3D-Mini: Bei Sony filmen auch die Pocket-Cams in 3D, allerdings nur im Side-by-Side- Verfahren. Sony MHS-FS3, 270 Euro.
© Video Homevision

In diesem Jahr lässt Panasonic dem Filmer die Wahl, ob er auch in die dritte Dimension vorstoßen möchte, und verkauft die Optik zum VW-CLT1 (300 Euro) separat. Diese Linse lässt sich etwa mit den drei Topmodellen HDC-HS900 (1.400 Euro), TM900 (1.200 Euro), SD-909 (1.000 Euro) und dem SD800 (800 Euro) nutzen. Aber auch der günstige HDC-SD99 (550 Euro) ist für die Nutzung mit der 3D-Linse präpariert.

Für die 3D-Aufnahme nutzt Panasonic das Side-by-Side-Verfahren. Das Bild wird dabei durch die zwei Linsen derart auf einen Chip geworfen, dass das linke und rechte Bild vertikal gestaucht in ein Full-HD-Bild mit 1920 x 1080 Bildern passen.

Dabei verringert sich die horizontale Auflösung bei jedem Bild um die Hälfte auf 960 Pixel. Diese gestauchten Bilder werden bei der Wiedergabe wieder entzerrt und so abwechselnd angezeigt. Allerdings wird dabei nicht progressiv mit 50p aufgezeichnet, sondern interlaced, also halbbildweise mit 50i.

Dies kann auch der 3D-Camcorder von JVC GS-TD1 (1.800 Euro). Zudem beherrscht er die sogenannte Full-HD-3D-Aufnahme. Aus diesem Grund sitzen in ihm gleich zwei Chips, die das linke und rechte Bild mit jeweils 1.920 x 1.080 Pixeln aufzeichnen, womit man den Auflösungsverlust wie beim Side-by-Side-Verfahren vermeidet. Diese Aufzeichnungsart sorgt dafür, dass sich die 3D-Aufnahmen auch in 2D wiedergeben lassen.

Der Dritte im dreidimensionalen Bunde ist Sony: Der Anbieter betritt mit dem HR-TD10 (1.600 Euro) ebenfalls Neuland. Er besitzt ebenso wie der JVC eine integrierte 3D-Optik, die es wie bei diesem erlaubt, während der 3D-Aufnahme zu zoomen, was die Panasonic-Modelle nicht können.

 LEGRIA HF G10  von Canon
Drehmonent: Mit dem LEGRIA HF G10 besinnt sich Canon auf alte Tugenden und spendiert einen echten Fokusring. Canon Legria HF G10, 1.500 Euro.
© Video Homevision

Der Sony beschränkt sich jedoch auf die Full-HD-3D-Aufnahme. Für die 2D-Ausgabe wird interessanterweise einzig das linke Bild genutzt, das zu diesem Zweck eine höhere Datenrate (17 Mbit pro Sekunde) spendiert bekommt als das rechte Bild (11 Mbit pro Sekunde).

Dank der 2D-Kompatibilität kommen die 3D-Camcorder von Panasonic, JVC und Sony auch für Filmer in Frage, die zwar derzeit kein 3D-Display besitzen, aber sich in Zukunft eines zulegen werden. Filmer, die schon eines besitzen, dürften es begrüßen, ihre Urlaubserinnerungen zum Greifen nahe im Wohnzimmer vorführen zu können. Schon der Panasonic SDT750 erlaubte ein solches Erlebnis in ansprechender Qualität.

Wie bei der progressiven Aufnahme gilt hier allerdings der Nachbearbeitung ein besonderes Augenmerk. So dürfte es vor allem in Sachen Full HD 3D noch etwas dauern, bis entsprechende Software verfügbar ist.

Das gewisse Extra

Sony HDR -PJ10
Der kleine DLP-Projektor PJ10 erlaubt laut Sony Bilddiagonalen von bis zu 150 Zentimetern. Sony HDR -PJ10, 650 Euro
© Video Homevision

Bei allen neuen Features ist es manchmal auch positiv, wenn Hersteller etwas in der Vergangenheit schwelgen. In der gab es mal eine Zeit, als manuelle Fokusringe und Sucher zur Bildkontrolle nicht nur den absoluten Modell-Highlights vorbehalten waren, sondern auch in der Mittelklasse eine Selbstverständlichkeit darstellten. In den vergangenen Jahren wurden ambitionierte Filmer jedoch nicht mal mehr in der Topklasse fündig. Eine Ausnahme bot da lediglich Panasonic mit seinen Topmodellen.

Glücklicherweise ist in diesem Jahr eine Hersteller übergreifende Rückbesinnung zu verzeichnen. So findet sich ein Sucher bei Canon sowohl in der Oberklasse (beim LEGRIA HF M41, 800 Euro) als auch beim Topmodell HF G10 (1.500 Euro).

Das hat zudem einen Fokusring an Bord, der für ambitionierte Filmer, die beispielsweise eine Schärfeverlagerung bewerkstelligen wollen, nahezu unerlässlich ist. Einen Fokusring besitzen die Sony-Modelle zwar nicht, dafür sind die Topmodelle HDR-CX670 und CX700 mit einem Sucher ausgestattet.

Das ist jedoch nicht das einzige Extra, das Sony seinen Modellen spendiert. Eine Besonderheit ist in dieser Saison zudem der integrierte Projektor, den die Modelle HDR-PJ10 und PJ30 bieten. Sie sollen zusammen mit den im LCD integrierten Stereo-Lautsprechern eine Vorführung ohne jeglichen Kabelsalat ermöglichen.