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Overwatch 2: Ärger über abgesagte Solo-Kampagne & Bezahl-Addon
Blizzard sieht sich starker Kritik entgegen, denn Overwatch 2 bekommt nicht die versprochene PVE-Kampagne. Stattdessen kommt mit Invasion ein kostenpflichtiges Addon.

Overwatch 2 sollte der in allen Punkten bessere Nachfolger von Overwatch werden, einem beliebten Multiplayer-Spiel, das in den Augen vieler gar keinen zweiten Teil gebraucht hätte. Publisher Blizzard versprach aber, mit der Fortsetzung nicht nur für die Online-Matches sinnvolle Neuerungen zu liefe...
Overwatch 2 sollte der in allen Punkten bessere Nachfolger von Overwatch werden, einem beliebten Multiplayer-Spiel, das in den Augen vieler gar keinen zweiten Teil gebraucht hätte. Publisher Blizzard versprach aber, mit der Fortsetzung nicht nur für die Online-Matches sinnvolle Neuerungen zu liefern, sondern wollte auch erstmals einen Singleplayer-Modus ins Spiel einführen.
Diese geplante Story-Kampagne, die durch bekannte Charaktere, levelbare Fähigkeiten und neue Erzählweisen glänzen wollte, werden die Fans aber nicht erhalten. Im Mai 2023 wurde nämlich überraschend bekannt gegeben, dass der Modus komplett gestrichen wurde, um sich mehr auf saisonale Inhalte konzentrieren zu können. Ein Schock für viele, die sich mit der Hoffnung auf diese neuen Inhalte über den schlechten Launch von Overwatch 2 vertrösten ließen.
In einem Blogeintrag erklärte man, dass der geplante "Hero-Modus" zu ambitioniert gewesen sei und das Projekt sich nicht so entwickelt hätte wie erhofft. Zudem habe es zu viele Ressourcen vom Hauptaspekt, dem Multiplayer, abgezogen. Die Zukunft von Overwatch 2 läge stattdessen in genau diesem Part, den Blizzard kontinuierlich verbessern wollte - ein schwacher Trost für die Spielerinnen und Spieler.
Umso erstaunlicher war es, als man im Juni Overwatch 2: Invasion ankündigte - ein kostenpflichtiges Add-On, das einen neuen Support-Helden und Story-Missionen einführen wird. Gibt es also doch einen Story-Modus für das Spiel, nachdem vor noch einem Monat das Gegenteil behauptet wurde?
Nicht ganz, denn bei Invasion handelt es sich nicht um einen Singleplayer-Modus für Overwatch 2. Stattdessen soll man hier im Koop einige losgelöste Missionen spielen, die mit der ursprünglich versprochenen Kampagne wenig zu tun haben. Zumal diese kostenlos für Besitzer*innen des Spiels zugänglich gewesen wäre.
Story-Missionen kosten jetzt extra
Um die in Invasion enthaltenen Missionen spielen zu dürfen, verlangt Blizzard nun einen einmaligen Preis von 15 Dollar bzw. Euro. Dafür erhält man unbegrenzt Zugang zu einem neuen Helden und einige Overwatch-Coins, die man beispielsweise in Skins investieren kann. Alternativ kann man auch 40 Dollar für das Ultimate Bundle ausgeben, das zusätzlich noch den Season Pass für die fünfte Saison freischaltet.
Der Unmut der Fans über diese Ankündigung ist aktuell enorm. Nicht nur herrscht Verwirrung über die augenscheinlich widersprüchlichen Aussagen Blizzards, sondern auch Enttäuschung darüber, dass ein versprochener Inhalt, der kostenlos werden sollte, nun durch ein kostenpflichtiges Addon scheinbar "ersetzt" wurde.
Zwar ist es gut möglich, dass Invasion komplett getrennt erdacht und erwickelt wurde. Oder dass hiermit zumindest ansatzweise versucht wurde, Teile der Inhalte zu retten, wofür Jahre an Arbeit und Entwicklungskosten draufgegangen sind. Allerdings ist das Timing denkbar schlecht, womit Blizzard sich das Wohlwollen der Community aktuell wohl sehr verscherzt hat.
Overwatch 2 ist und bleibt Free 2 Play, mit kommenden Seasons werden wir aber vermutlich mehr solche Missionen und zusätzliche Bezahlinhalte bekommen. Spielenentwicklung sowie die Betreuung von Online-Titeln ist mit den Jahren sehr kostspielig geworden, während der Markt für Ingame-Währungen, Battlepass- und DLC-Inhalte boomt. Das hat nicht nur Blizzard erkannt, die auch in Singleplayer-Titeln wie Diablo IV mittlerweile einen Echtgeld-Shop anbieten.