Noch nicht geklärt
Klage gegen Microsofts Übernahme von Activision Blizzard
Die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft soll 2023 geschehen. Doch nun werden weitere Steine in den Weg gelegt, unter anderem eine Klage.

Auch am Jahresende 2022 steckt die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft immer noch nicht in trockenen Tüchern. Neben dem ewigen Hin und Her mit den europäischen Kartellbehörden, die seit dessen Ankündigung den Deal überprüfen, kommen immer noch weitere Probleme hinzu.Nun...
Auch am Jahresende 2022 steckt die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft immer noch nicht in trockenen Tüchern. Neben dem ewigen Hin und Her mit den europäischen Kartellbehörden, die seit dessen Ankündigung den Deal überprüfen, kommen immer noch weitere Probleme hinzu.
Nun klagen nämlich auch amerikanische Spiele-Fans gegen die Übernahme von Activision Blizzard. Laut Bloomberg Law soll sich die Klage auf 68,7 Milliarden US-Dollar belaufen und vor allem die Gefahr für den Wettbewerb im Gaming-Markt betonen. Konkrete Folgen könnten Preiserhöhungen für Spiele oder der Ausschluss bestimmter Firmen sein.
Genau diese Gefahr sollen die Behörden derzeit überprüfen. In diversen Ländern wird daher untersucht, wie sehr Microsoft von diesem Deal profitieren wird und ob die Firma dadurch eine Monopol-Stellung im Spiele-Markt einnehmen könnte.
Die größte Kritik am Deal kommt aber seit jeher von Microsofts direkten Konkurrenten Sony. Diese werfen seit Bekanntgabe des Deals Anfang des Jahres immer wieder neue Argumente entgegen, wie etwa Microsofts drohende Marktmacht im Shooter-Bereich durch den Besitz der "Call of Duty"-Reihe.
Seit Dezember diesen Jahres ermittelt auch die Federal Trade Commission (FTC) in den USA zum Kauf, der laut Microsoft bis Mitte 2023 abgeschlossen sein soll. Ob das realistisch ist anhand der immer noch auf Hochtouren laufenden Ermittlungen, ist allerdings fraglich.
Die EU-Kommission ist jedenfalls derzeit dabei, vor allem Spiele-Entwickler zu ihrer Meinung zu befragen, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfahren haben soll. Sie sollen Fragebögen erhalten haben, die Themen wie Exklusivtitel auf Microsofts Xbox-Konsolen oder Ähnliches abhandeln.
Meinung der Spieler könnte wichtig werden
Auf den ersten Blick erscheint es übermäßig genau, wie viele Behörden an den unterschiedlichsten Stellen nach Meinungen zum Deal recherchieren. Doch im Endeffekt könnte auch die Meinung der Spiele-Community ausschlaggebend sein, nicht nur wegen der eingangs erwähnten Klage.
Im Vorfeld war es beispielsweise für Spieler*innen möglich, ihre Meinung zum Thema an die Behörden in Großbritannien zu schicken. Darin ging es vor allem um die Frage, welche Firmen im Gaming-Markt als zu mächtig angesehen werden.
Hierbei spielen nicht nur die Konsolenverkäufe und Exklusivtitel beider Firmen eine Rolle, sondern auch Spiele-Abos wie der Xbox Game Pass und PS Plus. Vor allem die wachsende beliebtheit des Game Pass wird als Bedrohung angesehen, auch wenn Microsoft dessen Wichtigkeit herunterspielt.
Im Laufe des nächsten Jahres wird sich zeigen müssen, ob Microsoft wie geplant mit der Übernahme fortfahren kann. Denn wenn die Kartellbehörden Einspruch erheben, wird der Milliarden-Deal so nicht stattfinden können.