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DSL-Speedlüge

Internet langsam: Provider in der ganzen EU versprechen mehr als sie halten

Ihr DSL-Anbieter verspricht hohe Datenübertragungsraten im Internet, erreicht sie aber selten? Damit sind Sie EU-weit nicht alleine.

Mogelpackung Internet? Provider halten sich nicht an die beworbene Geschwindigkeit.
Das Internet ist langsam? Damit sind Sie nicht allein!
© kubais - Fotolia.com

Die Bundesnetzagentur sorgte 2012 für ernüchternde Gewissheit bei DSL-Kunden in Deutschland. Die „bis zu …“-Angaben der Internetanbieter, die eine bestimmte maximale Datenübertragungsrate des Online-Anschlusses versprechen, werden häufig nicht erreicht. Der Unterschied zwischen beworbener ...

Die Bundesnetzagentur sorgte 2012 für ernüchternde Gewissheit bei DSL-Kunden in Deutschland. Die „bis zu …“-Angaben der Internetanbieter, die eine bestimmte maximale Datenübertragungsrate des Online-Anschlusses versprechen, werden häufig nicht erreicht. Der Unterschied zwischen beworbener und tatsächlicher Geschwindigkeit ist teilweise enorm. Dafür gibt es bei Anbietern jedoch meist Internetverträge in verschiedenen, aufsteigenden Geschwindigkeitsklassen, die sich Provider entsprechend bezahlen lassen. Das Thema wurde unter dem Schlagwort DSL-Speedlüge zu den Akten gelegt.

Nun hat die „Europa 2020 Initiative“ die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die Internetanschlüsse in der EU nach dem gleichen Muster untersucht hat. Dafür wurden im Oktober 2014 über 8.500 Messgeräte in 30 Ländern verteilt, die in über 66 Millionen Einzeltests über 10 Milliarden Messungen durchgeführt haben. Dabei kam raus: Im Allgemeinen werden nur in 75 Prozent der Fälle die beworbenen Anschlussgeschwindigkeiten erreicht. Das Kabelinternet schneidet dabei deutlich besser ab als das konventionelle DSL. Bei Kabel beträgt der Wert 86,5 Prozent, bei DSL nur 63,8 Prozent. Das bedeutet in beiden Fällen sogar eine leichte Verschlechterung gegenüber 2013. Damals kam Kabel auf 89,5 und DSL auf 63,8 Prozent. Da sieben von zehn Haushalten mit Internetzugang in der EU DSL-Anschlüsse verwenden sollen, sei ein großer Teil der EU von zu hohen Internet-Werbeversprechungen betroffen.

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Die EU-Initiative hat die allgemeine Breitbandqualität auch mit der in den USA verglichen. Zwar sind die durchschnittlichen Downloadgeschwindigkeiten in der EU höher, dafür gibt es in den USA so gut wie keine Diskrepanzen bei beworbener und tatsächlicher Internetgeschwindigkeit. US-Anbieter sind bei ihren Angaben realistischer und transparenter, das fordert die EU auch für hiesige Provider. Konkret laden DSL-Nutzer in der EU im Schnitt mit 8,27 Mbps (Megabit pro Sekunde) und in den USA mit 7,67 Mbps. Kabelnutzer in der EU laden durchschnittlich mit 66,57 und in den USA mit 25,48 Mbps. Glasfaserkunden in der EU kommen auf 53,09 und in den USA auf 41,35 Mbps.

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Die EU-Initiative hat auch einen Blick auf die Internetpreise geworfen. Demnach seien diese in der EU seit 2012 um rund 12 Prozent gefallen. Auch zur Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen gibt es Werte. Demnach hätten 99,4 Prozent der EU-Haushalte Zugriff auf mindestens eine stationäre oder mobile Breitbandtechnologie. Die LTE-Verfügbarkeit stieg gegenüber 2013 von 59,1 auf 79,4 Prozent. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der EU-Initiative 2020.

Autor: The-Khoa Nguyen • 23.10.2015

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