Künstliche Intelligenz
Google warnt Mitarbeitende vor KI – inklusive der eigenen
Google-Mitarbeiter sollen vorsichtig mit KI-Tools sein - inkl. der eigenen Lösung Bard. Zum verzögert sich dessen Start in der EU.

Auf der einen Seite sehen Tech-Unternehmen in der Künstlichen Intelligenz nichts weniger als eine Revolution. Auf der anderen Seite mahnt man aber zum umsichtigen Gebrauch der neuen Technik. So warnte zuletzt Googles Mutterkonzern Alphabet die Mitarbeitenden davor, KI während der Arbeit einzusetze...
Auf der einen Seite sehen Tech-Unternehmen in der Künstlichen Intelligenz nichts weniger als eine Revolution. Auf der anderen Seite mahnt man aber zum umsichtigen Gebrauch der neuen Technik. So warnte zuletzt Googles Mutterkonzern Alphabet die Mitarbeitenden davor, KI während der Arbeit einzusetzen: inklusive Bard, der hauseigenen KI. Ganz explizit warnte man laut Insidern davor, die Künstliche Intelligenz mit vertraulichen Informationen zu versorgen.
Gegenüber Reuters hatten Google-Mitarbeitende von der Warnung berichtet und mittlerweile bestätigte Google selbst die Informationen. Diese seien indes nicht neu, sondern es handle sich dabei um bereits geraume Zeit gültige Vorgaben für den sicheren Umgang mit internen Informationen.
Zusätzlich mahnte der Konzern seine Entwickler an, etwaigen durch KI generierten Code nicht direkt und unbearbeitet zu übernehmen. Dazu angefragt, gab Google gegenüber Reuters zu bedenken, dass Bard hin und wieder unerwünschte Code-Vorschläge mache, die KI Entwicklern aber grundsätzlich helfen können. Googles Ziel sei es, möglichst transparent über die Möglichkeiten aber auch die Limits von KI zu kommunizieren.
Die Vorsicht seitens Google zeigt, dass das Rennen um die Vorherrschaft in Sachen KI ein umkämpftes ist und man sich vor Geschäftsschaden schützen möchte. Neben Google setzen auch Meta, Microsoft und OpenAI Milliarden US-Dollar ein, um das Rennen zu gewinnen. Gleichzeitig setzen immer mehr Unternehmen Leitlinien für die Nutzung von KI fest, darunter Amazon, Samsung und die Deutsche Bank. Hintergrund ist, dass laut einer Umfrage unter 12.000 Personen bereits Anfang des Jahres mehr als 40 Prozent der US-Facharbeiter in entsprechenden Sparten KI im Geschäftsalltag einsetzten, ohne ihren Vorgesetzten davon zu berichten.
Mittlerweile gibt es auch Software-Unternehmen wie Cloudflare, die Programme anbieten, um Daten zu taggen, damit sie nicht nach außen dringen oder mit öffentlichen Tools bearbeitet werden können. Matthew Prince, CEO von Cloudflare, sagte wörtlich, dass die Eingabe sensibler Informationen in Chatbots ähnlich dem sei, als „würde man einen Haufen Doktoranden auf all seine privaten Daten loslassen.“
Bard: Noch kein EU-Start
Bedenken um den Datenschutz sorgen auch dafür, dass Googles KI-Tool in der EU (noch) nicht starten darf. Wie politico.eu berichtet, ist Google Forderungen der irischen Datenschutzkommission noch nicht nachgekommen. Der Konzern sollte Unterlagen mit Antworten einreichen, die eine umfassende Bewertung der Datennutzung ermöglichen. Bard ist in der Zwischenzeit in weiteren Regionen der Welt verfügbar gemacht worden. Für die EU war "diese Woche" im Zeitplan markiert.