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EU-Kartellrecht

Teams und Office: Microsoft plant angebliche Trennung

Seit Jahren schwelt zwischen Microsoft und Slack ein Konflikt über die Rechtmäßigkeit der Teams-Integration in die Office-Suite. Nun soll Microsoft Pläne zur Entkopplung der beiden Tools vorantreiben, um einer Kartellrechts-Klage vorzubeugen.

Microsoft Teams: Sind die Videokonferenzen bald nicht mehr Bestandteil der Office-Suite?
Microsoft Teams: Sind die Videokonferenzen bald nicht mehr Bestandteil der Office-Suite?
© Microsoft

Bisher war die Videokonferenz- und Messaging-Software Teams fester Bestandteil der Microsoft-Office-Suite: Kunden, die beispielsweise eine Lizenz für Microsoft 365 erwerben, erhalten Teams automatisch auf den jeweiligen Rechner installiert. Für den direkten Konkurrenten Slack ist dieser Vorgang un...

Bisher war die Videokonferenz- und Messaging-Software Teams fester Bestandteil der Microsoft-Office-Suite: Kunden, die beispielsweise eine Lizenz für Microsoft 365 erwerben, erhalten Teams automatisch auf den jeweiligen Rechner installiert. Für den direkten Konkurrenten Slack ist dieser Vorgang unzulässig und stelle einen Verstoß gegen das EU-Kartellrecht dar, wie das Unternehmen vor mehr als drei Jahren gegenüber der Europäischen Union behauptete.

Nun will Microsoft einer möglichen Prüfung und Klage seitens der EU vorbeugen, wie das Magazin Financial Times unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet. Demzufolge soll das Redmonder Unternehmen planen, Microsoft Teams aus der Office-Suite herauszulösen und Kunden künftig die Wahl zu lassen, ob sie die Teams-Software installiert haben wollen. Allerdings sei laut dem Bericht unklar, ob sich die EU auf dieses Vorhaben einlässt - ebenso sei ein Ende der Verhandlungen noch nicht in Sicht.

Ein ähnliches Prozedere hat Microsoft bereits bei den Internet-Browsern hinter sich: Hier musste man im Jahr 2013 eine halbe Milliarde Euro Strafe zahlen, da der hauseigene Internet Explorer bei jeder Windows-Installation aufgezwungen wurde und so gegen die Wahlfreiheit - und damit sukzessive dem Kartellrecht - verstoßen habe. Seitdem tue Microsoft laut der Financial Times sein Möglichstes, um weitere rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Im konkreten Fall stellte Slack im Juli 2020 gegenüber der Wettbewerbsbehörde der EU-Kommission Vorwürfe in den Raum, dass Microsoft mit der Office-Einbindung von Teams "illegal und wettbewerbswidrig handle". Millionen Kunden seien zur Installation des Konferenz-Software gezwungen worden; zeitgleich werde die Deinstallation verhindert sowie die wahren Kosten des Dienstes verschwiegen. Weder Microsoft noch die Europäische Union äußerten sich bisher zu den Verhandlungen.

Autor: Jusuf Hatic • 25.4.2023

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