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Viel Notebook für wenig Geld

Vergleichstest: Notebooks bis 500 Euro

Wenn man heute 500 Euro in ein Notebook investiert, dann bekommt man einiges geboten. Unsere sechs Testkandidaten warten mit flotten Intel-Core-CPUs und großen Festplatten auf. Teilweise hat es sogar für einen separaten Grafikchip gereicht.

Autoren: Klaus Länger und Matthias Metzler • 18.7.2011 • ca. 7:10 Min

Die besten Netbooks
Die besten Netbooks
© Hersteller/ Archiv

Es ist noch gar nicht lange her, da brachten Notebooks der 500-Euro-Klasse meist nur veraltete Prozessoren und eine schmale Speicherausstattung mit. Heute dagegen bekommt man für sein Geld den aktuellen Stand der Technik geboten. Wir haben bei den Notebook-Herstellern für diesen Vergleichstest Mod...

Es ist noch gar nicht lange her, da brachten Notebooks der 500-Euro-Klasse meist nur veraltete Prozessoren und eine schmale Speicherausstattung mit. Heute dagegen bekommt man für sein Geld den aktuellen Stand der Technik geboten. Wir haben bei den Notebook-Herstellern für diesen Vergleichstest Modelle mit 15-Zoll-Display geordert, deren Straßenpreis um die 500 Euro liegen sollte.

Damit decken wir die populärste Notebook-Kategorie ab. Denn auch bei den Mobilrechnern leisten sich nur die wenigsten ein Gerät aus einer teureren Klasse. Wir haben den Herstellern die Wahl der Prozessorarchitektur freigestellt. Obwohl im Markt eine ganze Reihe von 500-Euro-Notebooks mit AMD-Prozessor angeboten wird, haben sich alle sechs Hersteller dafür entschieden, Geräte mit Intel-CPU zum Test zu schicken.

Test: Notebooks mit 3D-Display

Beim MSI CR640 sitzt mit dem Core-i5-2410M bereits ein Prozessor der aktuellen Sandy-Bridge-Generation auf dem Mainboard, die anderen fünf Testkandidaten sind mit Core-CPUs der Westmere-Generation ausgerüstet. Unterschiede gibt es bei der Grafikausstattung der Testgeräte. Von integrierter Grafik über separate Chips bis hin zu Hybridlösungen ist alles geboten.

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Die flüssige Wiedergabe von HD-Videos wie den beliebten MKV-Dateien ist auch auf den Geräten mit Intel-HD-Grafik kein Problem. Die in dem zweiten Chip des Prozessors integrierte GPU erledigt das H.264-Decoding, ohne die CPU im ersten Chip über Gebühr zu belasten.

Die CPU-Last liegt bei Geräten mit separatem Grafikchip und mit interner Intel-Grafik bei jeweils etwa 30 Prozent. Die Auflösung der 15-Zoll-Displays beträgt bei allen sechs Testgeräten unisono 1366 x 768 Bildpunkte, für die FullHD-Ausgabe auf externen Monitoren, TV-Geräten oder Beamern steht bei allen Geräten außer dem Toshiba eine HDMI-Buchse bereit.

Bei der Ausstattung mit Laufwerken und Schnittstellen herrscht weitestgehend Einklang: DVD-Brenner als optisches Laufwerk und HDDs mit wenigstens 320 GByte als Massenspeicher. Blu-ray-Laufwerke oder gar SSDs kann man in dieser Preisklasse nicht erwarten. Auch einen Erweiterungsslot für ExpressCards sucht man bei allen Geräten vergebens.

Dafür gehören eine Webcam, ein Leser für Speicherkarten sowie Wireless-LAN 802.11n bei allen sechs Notebooks zur Grundausstattung. Zur Basisausstattung auch bei günstigen Notebooks gehören Touchpads, die Gesten mit mehreren Fingern unterstützen und so das Scrollen oder Zoomen erleichtern.

Die Test-Ergebnisse im Detail

Der Testsieg geht mit klarem Vorsprung an das MSI CR640. Das Notebook zeichnet sich durch einen Core-i5-Prozessor der aktuellen Sandy-Bridge-Generation aus, der dank Turbo Boost bis zu 2,9 GHz erreicht. Auch bei der Grafikleistung hat der neue Core i5 gegenüber seinem Vorgänger deutlich zugelegt.

Sie liegt nun über dem Niveau des GeForce 310M im Asus K52JC, was die 1693 Punkte und die 3731 Zähler in den Benchmarks PCMark Vantage und 06 belegen. Die Akkulaufzeit kann sich sehen lassen: Im MobileMark kam das Sandy-Bridge-Notebook 296 Minuten weit. Unter Volllast schaltete es sich nach 69 Minuten ab. Als einziges Gerät im Test kann das CR640 mit einer 500-GByte-Festplatte aufwarten.

Test: Design-Ultrabooks

Allerdings ist die 5400er-Hitachi-Platte mit 64 MByte/s nicht übermäßig schnell. Zudem verfügt das MSI-Notebook als einziges Gerät im Test über zwei schnelle USB-3.0-Schnittstellen und eine automatische Regelung der Display-Helligkeit mittels eines Lichtsensors. Bluetooth 3.0 gehört ebenfalls zur Ausstattung unseres Testgerätes.

Bei dem Keyboard mit Chiclet-Tasten und separatem Ziffernblock sind die Cursortasten etwas klein ausgefallen, beim Touchpad irritiert die aus konzentrischen Kreisen aufgebaute Textur.

Auf dem zweiten Platz landet das HP G62-b35sg. Auf dem Mainboard verrichtet ein Intel-Core-i5-Prozessor die Rechenarbeit, der Dual-Core-Prozessor gehört aber noch zur ersten Generation mit Grafikeinheit und Speichercontroller auf einem zweiten Chip. Die CPU operiert mit 2,53 GHz Taktfrequenz, im Turbo-Modus kann die Taktrate für einen Kern auf bis zu 2,8 GHz angehoben werden.

Als Grafikchip dient wie beim Acer Aspire 5742G ein AMD Mobility Radeon HD 5470 mit 512 MByte dezidiertem Grafikspeicher. Allerdings kann das HP-Notebook auch auf die im Prozessor integrierte Grafik umschalten. Das erfolgt allerdings nicht automatisch abhängig von der Applikation, sondern entweder manuell über einen Treiberdialog oder wenn das Notebook nicht mehr über die Steckdose mit Strom versorgt wird.

Die Datenrate der 320-GByte-Festplatte ist mit 68 MByte/s nicht höher als die der Platten in den Notebooks von Acer und Asus, die Zugriffszeit fällt mit 14,5 gegenüber 19 ms aber kürzer aus, da die Platte im HP mit 7200 Umdrehungen pro Minute statt mit 5400 U/Min. arbeitet. Ein Minus in der Ausstattungsliste ist, dass die LAN-Schnittstelle nur langsames Fast-Ethernet unterstützt. Das G62 ist zudem das einzige Notebook im Test, das nicht mit einem separaten Ziffernblock aufwartet.

Stattdessen ist links eine Reihe von Funktionstasten angeordnet, an die man sich erst gewöhnen muss, um nicht statt der Shift-Taste diejenige für den Aufruf des Druckerdialogs zu betätigen. Ungewöhnlich ist beim HP G62 auch, dass das großformatige Touchpad nicht abgesetzt ist, sondern sich nahtlos unter der texturierten Kunststoffoberfläche des Gehäuses verbirgt.

Knapp hinter HP landet das Acer Aspire 5742G. In dem 15,6-Zoll-Notebook arbeitet als CPU der Core-i3-370M mit 2,4 GHz Taktfrequenz. Dem Prozessor fehlt im Gegensatz zum Core i5 die Turbo-Boost- Übertaktungsfunktion. Die im Prozessor integrierte Grafik wird im Acer nicht genutzt, für die Grafikdarstellung sorgt ein AMD Radeon HD 5470, der dem Aspire 5742G die drittbeste Grafikperformance im Testfeld beschert.

Im 3DMark Vantage erzielt das Notebook 1315 Punkte. Für aktuelle DX11-Spiele ist die Radeon-Grafik zu langsam, ältere DX9/10-Spiele bekommt man einigermaßen flüssig zum Laufen, wenn Auflösung und Darstellungsqualität reduziert werden.

Die Systemleistung liegt mit 4853 Punkten beim PCMark Vantage im unteren Bereich des Testfeldes, reicht aber auch für anspruchsvolle Applikationen noch aus. Die 320 GByte große Festplatte bringt beim Lesen eine gute mittlere Transferrate von 69,2 MByte/s. Bei der Akkulaufzeit unter voller Last schlägt sich das mit einem 9-Zellen-Akku ausgestattete Acer-Notebook am besten unter den Notebooks im Test: Wir messen eine Laufzeit von 88 Minuten.

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Beim MobileMark schneidet es mit 240 Minuten ebenfalls gut ab. Beim Keyboard mit separatem Ziffernblock sind die Cursortasten etwas klein ausgefallen, das Gleiche gilt für das weit nach links versetzte Touchpad des Aspire 5742G.

Es folgt das Samsung R540. Das 500-Euro-Notebook fällt mit seinem Metallic-Look angenehm aus dem Rahmen der ansonsten in schwarzem Kunststoff gehaltenen Testgeräte. Unter der Hülle des 2,4 kg leichten Notebooks ist ein Core-i3-380M für Rechenaufgaben zuständig, um die Grafikaufgaben kümmert sich wie bei Acer und HP ein AMD Radeon HD 5470 M. Damit liegt das Samsung bei der Grafikleistung im Mittelfeld des Testfeldes.

Auf der Habenseite kann das Samsung R540 einen entspiegelten Bildschirm verbuchen, das bietet ansonsten nur das Toshiba-Modell. Gut zudem die solide Tastatur, die zum entspannten Tippen einlädt. Etwas mau die Akkulaufzeiten: Schon nach 75 Minuten war unter Volllast Schluss und das DVD-Laufwerk erreichte lediglich eine 12,4-fache Geschwindigkeit, was den letzten Platz in diesem Testbereich bedeutet. Auf dem nächsten Rang findet sich das mit 430 Euro recht günstige Toshiba Satellite Pro C660-1JL.

Es kommt mit einer Intel-Core-i3-CPU mit 2,54 GHz, besitzt keinen diskreten Grafikchip, aber ein entspiegeltes 15,6-Zoll-Display mit 1366 x 768 Bildpunkten. Beim Toshiba spielt das Design nur eine untergeordnete Rolle, es ist primär für kleinere Firmen oder für Freiberufler bestimmt, die ein günstiges aber flottes Business-Notebook suchen. Dieser Gruppe wird das sehr gute Keyboard mit großformatigen Tasten zusagen.

Test: SSD-Laufwerke

Auch die "Maustasten" unter dem etwas klein geratenen Touchpad machen den Eindruck, sie seien für die Bedienung mit Arbeitshandschuhen ausgelegt worden. Bei der Ausstattung fällt der mit zwei GByte etwas knapp bemessene Arbeitsspeicher auf, der sich aber problemlos aufrüsten lässt, da bereits die 64-Bit-Version von Windows 7 Professionell installiert ist.

Dem Satellite Pro fehlt ein HDMI-Ausgang und es sind auch nur zwei USB-Buchsen vorhanden. Glänzen kann das Toshiba bei der maximalen Akkulaufzeit. Hier kommt es mit einer Akkuladung mehr als fünf Stunden weit und ist damit für ein mobiles Arbeiten gut gerüstet. Punktgleich mit dem Toshiba Satellite Pro C660-1JL schneidet auch das etwas teurere Asus K52JC-EX144V ab.

Mit 2,7 kg ist es das Schwergewicht unter den gestesteten Geräten. Dafür macht das Gerät einen sehr soliden Eindruck. Unter der Haube sitzt wie beim Acer ein Intel-Core-i3-370M, hier allerdings gepaart mit einem GeForce 310M. Asus nutzt beim K52JC die Optimus-Technik. Im Normalfall ist die sparsame, im Prozessor integrierte Intel-HD-Grafik aktiv, der Nvidia- Chip übernimmt automatisch, wenn 3DSpiele gestartet werden oder Applikationen die GPU für Berechnungen nutzen.

Die Erkennung der Programme erfolgt über von Nvidia bereitgestellte Profile, man kann aber in der Nvidia-Systemsteuerung selbst definieren, welche GPU bei welchem Programm aktiv sein soll. In der Grafikleistung reicht das Asus mit seinem 310M nicht an die Geräte von Acer, HP und Samsung heran, die mit dem AMD Radeon HD 5470M ausgestattet sind.

Mit seiner Nvidia-Grafik kommt das Asus-Notebook nur auf 3534 Punkte beim 3DMark 06, ist die Energiesparfunktion "Super Hybrid Engine" aktiviert, sinkt der Wert auf 2938 Punkte, da die Taktrate des Prozessors limitiert wird. Bei der Akkulaufzeit schneidet das Asus mit 68 Minuten unter voller Last deutlich schlechter als das Acer ab.

Beim Mobile Mark kommt es trotz aktivierter Super Hybrid Engine maximal 198 Minuten mit einer Akkuladung aus. Bei der Ausstattung kann das Asus immerhin mit einigen Extras aufwarten.

Testsieger: MSI CR640

Das CR640 von MSI ist eines der ersten Notebooks, das mit einem Prozessor der aktuellen Sandy-Bridge-Generation aufwarten kann: ein Intel Core-i5-Modell mit zwei Kernen. Kurzfristig kann die CPU dank Turbo Boost bis zu 2,9 GHz erreichen. Gegenüber seinem Vorgänger hat die Grafikleistung der neuen Core i5 deutlich zugelegt.

Für Spiele wie World of Warcraft oder Starcraft II reicht das CR640R vollkommen aus. Dass die HD3000-Grafik kein DirectX 11 unterstützt, ist ohne Belang, sie wäre für alle derzeitigen DirectX- 11-Spiele sowieso zu langsam.