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SDHC und SDXC

46 SD-Speicherkarten im Test

Nach dem Test von Speicherkarten im Rechner wollen wir uns dieses Mal der praktischen Seite zuwenden: Was bringen Karten unterschiedlicher Geschwindigkeit im Foto-Alltag? Lohnt sich der Kauf der schnelleren Modelle, oder reicht auch ein gemäßigtes Tempo aus?

Autor: Wadim Herdt • 23.7.2015 • ca. 5:10 Min

MB und SD Speicherkarten
MB und SD Speicherkarten
© ColorFoto

Für den aktuellen Test von Speicherkarten wählten wir die Kameras Canon EOS 7D Mark II, Nikon D7100, Sony A77 II und Fujifilm X-T1. Letztere unterstützt das UHS-II Dateninterface - und verspricht damit kürzere Zeiten bei den entsprechenden Karten. In zwei Disziplinen testeten wir...

Für den aktuellen Test von Speicherkarten wählten wir die Kameras Canon EOS 7D Mark II, Nikon D7100, Sony A77 II und Fujifilm X-T1. Letztere unterstützt das UHS-II Dateninterface - und verspricht damit kürzere Zeiten bei den entsprechenden Karten. In zwei Disziplinen testeten wir Karten mit Raten zwischen bescheidenen 10 MB/s bis zu rasanten 280 MB/s: Zuerst stoppten wir die Zeit beim Aufnehmen und Speichern einer Serie von 20 RAW- und JPEG-Paaren. Danach testeten wir, wie viele Bilder in Folge man aufnehmen kann, bevor die Kamera stockt.

Einige Beobachtungen vorweg: Während des gesamten Tests trat nur ein einziger Schreibfehler mit der Panasonic Gold 16 GB SDHC-Karte in der X-T1 auf. Dieses Problem war mit erneutem Formatieren endgültig gelöst.

Aufgefallen ist zudem, dass die Schreibgeschwindigkeit nicht davon abhängt, ob man eine vollwertige SDHC- bzw. SDXC-Karte verwendet oder lieber auf eine Micro-Karte mit passendem Adapter als Lösung setzt. Wir konnten keine grundsätzlichen Unterschiede feststellen.

Last but not least eine Bemerkung zu den Preisen: Tendenziell sinkt der Preis pro GB beim Kauf von Karten mit größerer Kapazität. Das ist aber auch schon die einzige Faustregel, die sich hinsichtlich des Preises aufstellen lässt - eine Relation zwischen Preis und Geschwindigkeit und/oder Kapazität ließ sich nicht erkennen. Aufgrund der konkurrierenden Märkte, der Vielzahl an Herstellern und Vertriebsgesellschaften bekommt man vermeintlich schnellere Karten nicht selten für weniger Geld als langsamere Modelle. Es hilft also nur eins: sich vor dem Kauf zu informieren. In unsere Tabelle haben wir dennoch Preisangaben gemacht, um eine grobe Orientierung zu geben.

Canon EOS 7D Mark II

Die ersten 18 Aufnahmen schießt die Canon mit hoher Geschwindigkeit, danach stockt sie in den meisten Fällen. Nur wenige Karten schafften längere Serien, lediglich die Karten mit mehr als 80 MB/s Schreibgeschwindigkeit lagen meist bei 20 Aufnahmen. Das Speichern der 20er-Serien dauerte zwischen 79,4 und ca. 6,2 s.

Panasonic Gold 16 GB SDHC und Sony 64 GB UHS-I SDXC
© Hersteller

Die Schreibgeschwindigkeit von 45 MB/s reichte aus, um relativ kurze Speicherzeiten an der 7D Mark II zu erzielen, denn die meisten Modelle dieser Geschwindigkeitsklasse lagen bei etwa 11 s. Ausnahmen: Panasonic Gold 16 GB SDHC mit 17,7 s und Sony 64 GB UHS-I SDXC mit 20,6 s. Positiv fiel die SanDisk Extreme Plus 16 GB Klasse 10 UHS-I auf, die zusammen mit den Modellen ab 80 MB/s die 7-Sekunden-Marke unterbot. Die erste im Feld war eine Karte von Toshiba, die Exceria Pro 32 GB UHS-II. Gleich zwei Modelle lagen nur eine Zehntelsekunde dahinter: SanDisk Extreme Pro 16 GB Klasse 10 UHS-I und Hama 16 GB Klasse 10 UHS-I.

Fujifilm X-T1

Im Testfeld unterstützte allein die Fujifilm-Kamera den UHS-II-Standard. In diesem Modell zeigten die entsprechenden Karten dann ihr Potenzial. Die schnellsten Speichermodule benötigten ohne UHS-II etwa 13 s: darunter die Kingston 64 GB UHS-I U3, Samsung Pro 64 GB Klasse 10 UHS-I und SanDisk Extreme Pro 64 GB Klasse 10 UHS-I. Die UHS-II-Speicherkarten konnten diese Leistung noch steigern: SanDisk Extreme Pro 16 GB Klasse 10 UHS-II U3 auf ca. 11 s, SanDisk Extreme Pro 64 GB Klasse 10 UHS-II U3 auf 10 s, Toshiba Exceria Pro 32 GB UHS-II auf 9 s und Lexar Prof. 64 GB 2000x UHS-II gar auf 8 s. Hohe Geschwindigkeiten erreichten auch die PNY-Speicherkarten, alle vier brauchten rund 16 s.

Kingston 64 GB UHS-I U3, Samsung Pro 64 GB, SanDisk Extreme Pro 16 GB
© Hersteller

Karten mit Schreibgeschwindigkeiten von 40 MB/s und weniger empfehlen wir nicht, denn ihre Speicherzeiten stiegen deutlich auf über 30 s. Fotografiert man mit der X-T1 sehr lange Serien, ist es in der Praxis egal, welche Karte man nutzt. Sowohl SDHC- als auch SDXC-Modelle schafften 20 bis 22 Aufnahmen in Folge. Allein die Toshiba Exceria Pro 32 GB UHS-II legte noch eine Schippe drauf und schaffte 23 Bilder.

Nikon D7100

Nach fünf Aufnahmen stockte die Nikon D7100 bei jedem Probanden, in dieser Kamera konnte sich also keine Karte profilieren. Die Zeiten lagen zwischen anderthalb Minuten und 11,5 s. Bei Schreibgeschwindigkeiten ab 45 MB/s benötigten die Konkurrenten weniger als 18 s zum Speichern. Bei langsameren Karten erhöhte sich die Wartezeit deutlich. Speicherkarten mit 80 MB/s waren meist schon nach 13-14 s fertig.

SanDisk Extreme Pro 16 GB und Sony 64 GB
© Hersteller

SanDisk Extreme Pro 16 GB Klasse 10 UHS-II U3 und Extreme Pro 64 GB Klasse 10 UHS-II U3 enttäuschten: Bei 250 MB/s hätten wir kürzere Zeiten als 17 bzw. 18 s erwartet. Die vergleichbaren Karten von Lexar und Toshiba lagen bei 11,5 bzw. 12 s. Auch Sony 64 GB Klasse 10 UHS-I oder etwa PNY Elite Perf. 16 GB Klasse 10 UHS-I waren langsamer als die vergleichbare Konkurrenz.

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Sony A77 Mark II

Auch an der schnellen Sony A77 Mark II sind die Ergebnisse in puncto Serienlänge bescheiden ausgefallen. Die maximale Differenz betrug im besten Fall sechs Aufnahmen, wobei die UHS-II-Karten sogar etwas schlechter abgeschnitten haben als die nominell langsameren UHS-I- Speichermodule.

Das Zwanziger-Set speicherte am schnellsten die Lexar Prof. 64 GB 2000x UHS-II: 10 s. Die meisten Modelle ab 80 MB/s lagen unter 11 s. Positiv fielen die SanDisk Extreme Plus 16 GB Klasse 10 UHS-I mit 10,7 s und PNY Elite Perf. 16 GB Klasse 10 UHS-I mit 12,5 s auf, negativ die SanDisk Extreme Pro 64 GB Klasse 10 UHS-II U3 mit über 16 s und Hama 16 GB Klasse 10 UHS-I mit 15,6 s. Speichkarten mit weniger als 40 MB/s Schreibgeschwindigkeit lagen deutlich hinten - 30 Sekunden und länger.

Fazit

Der Test zeigt, dass Speicherkarten mit Schreibgeschwindigkeiten von 40 MB/s oder darunter sich wenig für Fotografen eignen, die häufig RAW-Serien aufnehmen. UHS-II-Karten sind nur dann sinnvoll, wenn die Kamera den Standard überhaupt unterstützt. Allerdings sind diese Karten enorm teuer - der Kauf lohnt sich nur für wenige.

Diesmal küren wir drei Sieger: Lexar Prof. 64 GB 2000x UHS-II, SanDisk Extreme Pro 64 GB Klasse 10 UHS-I und Toshiba Exceria Pro 32 GB UHS-II. Alle drei schneiden praktisch gleich gut ab, außer SanDisk, die in der X-T1 schwächelte. Lexar und vor allem SanDisk sind jedoch deutlich günstiger. Toshibas Karten sind gut, aber teuer und nicht leicht zu finden.

Mehrere Karten erhalten eine Empfehlung für ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Lexar Prof. 16 GB 600x Klasse 10 UHS-I, SanDisk Extreme Plus 16 GB Klasse 10 UHS-I, Extreme Plus 64 GB Klasse 10 UHS-I U3, Kingston 64 GB UHS-I U3, PNY High Perf. 64 GB Klasse 10 UHS-I und die Samsung-Karten, die in allen Kategorien den bestplatzierten Modellen dicht auf den Fersen waren.

Testergebnisse

SDXC-Speicherkarten im Test
Testergebnisse: 20 SDXC-Speicherkarten
© ColorFoto
SDHC-Speicherkarten im Test
Testergebnisse: 26 SDHC-Speicherkarten
© ColorFoto
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