Kurzdistanz-Projektoren
BenQ W1080ST & LG Hecto im Test
Kurzdistanzprojektoren sind ein neuer Trend aus dem Business-Bereich. Aus kurzem Abstand zaubern sie ein riesiges Bild. Das erste Duell in Full HD: Der LG Hecto ist ein System aus Projektor und Bildwand, der neue BenQ besitzt eine Superweitwinkellinse.

Für ein richtiges Heimkino braucht man einen Projektor. Wer schon einmal denselben Film auf einem großen Fernseher gesehen hat und dann noch einmal auf einer Leinwand erleben durfte, der weiß, dass kein noch so großer Fernseher eine gute Projektion ersetzen kann. Doch was, wenn man dafür eigentlich keinen geeigneten Raum besitzt, wenn an ungünstiger Stelle ein Fachwerkbalken oder eine Lampe im Weg ist oder andere Umstände eine gute Platzierung des Beamers verhindern? Oder wenn man mit einer Konsole ein Game spielt, mit dem man direkt vor dem Bild agieren muss? Dann steht man einer Projektion stets im Wege und sieht nur seinen eigenen Schatten. Das ist ärgerlich.
In der Profilwelt haben sich für all diese Umstände in den vergangenen Jahren sogenannte Kurzdistanzprojektoren durchgesetzt. Wie der Name schon sagt, können diese Beamer dank ausgeklügelter superweitwin keliger Optiken und Spiegel sehr nah an der Leinwand platziert werden und erzeugen dennoch ein großes Bild. Zwei dieser Konzepte, die für den Hausgebrauch adaptiert wurden, hat sich die Redaktion genauer angeschaut.

BenQ: Short Throw - "kurzer Wurf "
Der W1080ST ist das Kurzdistanz-Gegenstück zum W1070 . Die beiden Beamer unterscheiden sich hauptsächlich im Objektiv: Der W1080ST benötigt dank seines bulligen Fischauges im Vergleich zu seinem konventionellen Bruder kaum mehr als den halben Abstand zur Leinwand - abzulesen am Namenszusatz "ST" ("Short Throw", wörtlich übersetzt: "kurzer Wurf"). Die restlichen Funktionen der beiden Geräte gleichen sich im Wesentlichen.
Der BenQ W1070 verwendet eine konventionelle Projektorlampe, beherrscht die 3D-Projektion mittels Shutterbrille und die professionelle Triple-Flash-Technik, die dank 144 Hertz (72 Hz je Auge) eine flimmerfreie stereoskopische Darstellung von Blu-ray bietet.

LG: Laser plus Phosphor
LG beschreitet mit dem Hecto einen ganz neuen Weg. Die Entwickler haben einen Projektor gebaut, der über einen Spiegel projiziert, und ihn fest mit einer gut 100 Zoll diagonal messenden festen Leinwand kombiniert, die Umgebungslicht absorbiert und damit eine echte Tageslichtprojektion ermöglichen soll. Der Beamer erinnert mit seiner Ausstattung eher an einen Fernseher; gleichzeitig haben die Ingenieure eine komplett neue Lichtquelle entwickelt.
Als Lichtquelle kommt ein Array aus blauen Lasern zum Einsatz. Die Laser dienen direkt als blauer Lichtanteil im Bild und regen damit Phosphor-Leuchtstoffe auf einer rotierenden Filterscheibe dazu an, den roten und grünen Farbanteil zu erzeugen. Die sehr breitbandigen Spektralanteile des Leuchtstoffs dienen dann gemeinsam mit dem blauen Laserlicht in einem konventionellen Farbrad dazu, das Bild mittels DLP-Spiegelchip (Digital Mirror Device) zu erzeugen.
Das neu entwickelte Projektionssystem ist aufwendig, verspricht aber eine hohe Lebensdauer und gute Lichtausbeute. Das einzige wirkliche Problem, das schon bei anderen Projektoren mit Laser/Phosphor-Hybridtechnik auftauchte: Das träge Verhalten des Leuchtstoffs begrenzt die maximale Frequenz der Farbwechsel und damit die maximale Bildrate. Daher kann der Hecto-Projektor nur maximal 60 Bilder pro Sekunde wiedergeben und kein 3D, das ja die doppelte Frequenz erfordert. Schade, aber das ist der Preis dieser Technik.

LG Hecto: Platzierung von Beamer und Leinwand
Wenn man sich den Hecto ausgeschaltet anschaut, fragt man sich, wo wohl das Licht herauskommt? Nach dem Einschalten gibt eine elegant öffnende Haube die Projektionseinheit frei, die über einen integrierten Spiegel nach oben und hinten leuchtet. Zwei Näherungssensoren takten sofort das Bild dunkel, wenn sich jemand nähert, damit man nie geblendet wird.
Heimkino: Die passende Leinwand
Das optische System des LG ist für einen fixen Projektionsabstand konstruiert und besitzt keinen Zoom. Selbst der Fokus ist werksseitig eingestellt und nur unter einer Serviceklappe erreichbar. Das bedingt, dass die Hecto-Leinwand und der -Projektor exakt passend zueinander platziert werden müssen. So muss die Leinwand-Unterkante genau 57 cm über der Standfläche des Projekors beginnen und der Projektor mit seiner Vorderkante genau 55 cm von der Bildfläche entfernt sein. Wer wie die Tester den Projektor erstmals ausrichtet, merkt schnell, wie sensibel diese Geometrie ist, denn schon wenige Millimeter Verschiebung am Projektor bewirken mehrere Zentimeter Fehlplatzierung auf der Leinwand. Den Projektor zum Putzen mal eben zu verschieben ist also keine gute Idee. Immerhin gibt es für kleinere Fehlplatzierungen eine elektronische Geometriekorrektur im Menü.

Ton, Bedienung und smarte Funktionen
Und wie klingen die beiden Geräte? Der BenQ W1080ST besitzt einen kleinen Lautsprecher, doch der klingt wie die Freisprech-Einrichtung eines Telefons. Der LG Hecto bietet demgegenüber Stereo-Sound wie ein großer Fernseher und verarbeitet sogar Dolby und DTS.
Kaufberatung: Die besten Projektoren
Der LG verfügt auch über eine ordentliche Fernbedienung und sogar die bekannte Magic Remote. Über seinen Netzwerk-Anschluss lassen sich mittels Software Bildschirminhalte von Laptops oder Tablets spiegeln. In Grenzen können Foto- und Videodateien vom Server eingespielt werden. Ein vollwertiger Smart TV mit eigenen Apps ist der Hecto aber nicht.

BenQ: auch in 3D überzeugend
Der BenQ wird wie ein gewöhnlicher Beamer aufgestellt oder aufgehängt, nur eben näher zur Leinwand. Auch er muss mangels Lensshift exakt platziert werden. Die Tester wählten die Testkinoleinwand. Die Kissenverzeichnung des Bildes am entfernten Rand war deutlich zu sehen, die chromatische Aberration hielt sich aber wie beim Hecto in akzeptablen Grenzen. Im Telebereich des Zooms zeichnete das Fischauge am entfernten Rand nicht mehr wirklich scharf. Im maximalen Weitwinkel blieb die Schärfe schön homogen, dafür ist das Objektiv klar optimiert.
In der Praxis ist der W1080ST ein schön heller Full-HD-3D-Beamer, dessen Optik perfekt ist, um mal eben vom Tisch aus ein Riesenbild an die Wand zu werfen: entweder für den gelegentlichen Fußballabend oder das Gaming. Die gepolsterte Tragetasche, die BenQ mitliefert, zielt auch auf diesen gelegentlichen Aufbau. Aber auch bei Dauerinstallationen macht der BenQ eine für seine Preisklasse gute Figur, vor allem in 3D.

LG Hecto: riesiger Fernseher
Der Hecto wirkt mit seinem 100-Zoll-Bild wie ein Riesenfernseher. Das Umgebungslicht kann ähnlich gut unterdrückt werden wie bei älteren TVs. Die Farbwiedergabe ist aber nur gutes Mittelmaß. Vor allem im abgedunkelten Raum stören Reflexionen der Bildwand an der Decke.
Fazit
Der BenQ ist ein toller preiswerter Problemlöser. Dafür bringt LGs teure Projektor-Bildwand-Kombi mehr Kino-Feeling ins helle Wohnzimmer als jeder andere Beamer.
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