Testkandidaten: Huawei Mate 9 und Kodak Ektra
- Huawei Mate 9 vs. Kodak Ektra: Kameras im Test-Duell
- Testkandidaten: Huawei Mate 9 und Kodak Ektra
- Autofokus, Performance und Kamera-App
- Automatik, Bildqualität RAW und Fazit
Die ersten Smartphones, die ColorFoto nach dem neuen Verfahren testet, gelten als ausgemachte Fotospezialisten. Das Phablet Huawei Mate 9 wartet mit einer von Leica entwickelten Dual-Kamera nach Vorbild des P9 auf. Ganz nach dem Motto „zwei Augen sehen mehr als eins“ agieren hier zwei Kameras gl...
Die ersten Smartphones, die ColorFoto nach dem neuen Verfahren testet, gelten als ausgemachte Fotospezialisten. Das Phablet Huawei Mate 9 wartet mit einer von Leica entwickelten Dual-Kamera nach Vorbild des P9 auf. Ganz nach dem Motto „zwei Augen sehen mehr als eins“ agieren hier zwei Kameras gleichzeitig; die eine fängt Farb-, die andere Monochrom-Informationen ein. Alle Daten miteinander kombiniert ergeben schließlich Bilder mit besonders hoher Dynamik, guter Auflösung und überdurchschnittlicher Feinzeichnung – das hat das P9 schon im ColorFoto- Praxistest bewiesen.
Vom Mate 9 darf man sich sogar noch mehr erhoffen: Zum einen kommen im Vergleich zum P9 eine 4K-Videofunktion und ein optischer Bildstabilisator hinzu; zum anderen erhöht sich die Pixelzahl des Monochromsensors von 12 (P9) auf 20 Megapixel (Mate 9).
Die Nennauflösung des Farbsensors und die Eckdaten der Optik bleiben dagegen unverändert bei 12 Megapixeln, f2,2 und 4,5 mm, was in etwa 28-mm-KB-Äquivalent entspricht. Bei JPEG-Aufnahmen rechnet das Huawei die Farbinformationen des Farbsensors in das höher aufgelöste Schwarz-Weiß-Bild hinein. Der Schwarz-Weiß-Sensor arbeitet zudem nicht nur mit mehr Pixeln, sondern kann typbedingt auch eine bessere Feinzeichnung und Dynamik liefern, da er ohne lichtschluckende Farbfilter arbeiten darf. Bei RAW-Bildern nutzt Huawei in erster Linie den Farbsensor und optimiert dessen Ergebnis lediglich mit Informationen des Schwarz- Weiß-Sensors. Damit hat das JPEGBild 20 und das RAW 12 Megapixel.

Der Kontrahent Kodak Ektra will eine vollwertige Kompaktkamera und ein Smartphone in einem Gerät vereinen. Ihr Herzstück ist Sonys 1/2,4-Zoll-Sensor mit 21 Megapixeln. Obwohl die dominant hervorgehobene Gestaltung des Objektivs Erwartungen weckt, handelt es sich hier nicht um ein Zoom, sondern um eine Smartphone-typische 3,5-mm-Festbrennweite mit 26,5-mm-KB-Äquivalent, fester Blende f2,0 und Bildstabilisator. Hinter dem Kodak steckt die Bullitt-Group, die auf spezielle Zielgruppen ausgerichtete Smartphones entwickelt: für Fotografen das Kodak Ektra, für den harten Einsatz die Cat-Phones (Caterpillar).

Das Display unterscheidet
Passend zum Konzept greift das Ektra Designkomponenten klassischer Kompaktkameras auf: etwa die strukturierte Kunstlederbeschichtung und die angedeutete Griffauswölbung. Stabiler in der Hand liegt es dadurch nicht. Außerdem wirkt das Kunststoffgehäuse an der Front nicht ganz so elegant wie das schlanke Mate 9. Dessen Rückseite besteht aus mattiertem Metall, seine Vorderseite fast vollständig aus einem 5,9 Zoll großen Full-HD-Display.
Der 5-Zoll-Touchscreen des Ektra ist kleiner, vor allem aber auch schlechter: Auf einer Skitour konnten wir auf dem Mate 9 trotz der Sonne und des reflektierenden Schnees noch gut den Bildausschnitt beurteilen und Einstellungen tätigen; mit dem Ektra wurde das Fotografieren zum Blindflug – selbst bei maximal hochgeregelter Displayhelligkeit. Ebenfalls von Vorteil: Das Mate 9 kann beim Befüllen des Akkus eine Art Turbo zuschalten und ihn dadurch schneller wieder von 0 auf einen Ladestand von 50 Prozent bringen.
Beide Kandidaten verfügen über einen microSD-Steckplatz, zudem über einen Dual-LED-Blitz auf der Rückseite, der sich allerdings nur für nahegelegene Motive eignet und die Ecken weniger gut ausleuchtet als die Bildmitte. Die Frontkamera arbeitet im Huawei mit 8 Megapixeln, Blende f1,8, der Displaybeleuchtung als Blitzersatz und recht ordentlicher Schärfenachführung. Im Kodak hat die Frontkamera 13 Megapixel, f2,2 und einen etwas weniger verlässlichen Autofokus.