AVM Fritzbox 7530 AX im Test
- Duell: AVM Fritzbox 7530 AX vs. Telekom Speedport Pro+
- AVM Fritzbox 7530 AX im Test
- Telekom Speedport Pro Plus im Test
AVM Fritzbox 7530 AXDie 7530 AX gehört im wörtlichen Sinne zu den kleineren Fritzboxen – sie ist nur etwa zwei Drittel so groß wie beispielsweise die „ausgewachsene“ Fritzbox 7590. Bis auf die neue WLAN-Ausstattung ist das Gerät denn auch identisch mit ihrem noch auf Wi-Fi 5 ausgelegten Ve...

AVM Fritzbox 7530 AX
Die 7530 AX gehört im wörtlichen Sinne zu den kleineren Fritzboxen – sie ist nur etwa zwei Drittel so groß wie beispielsweise die „ausgewachsene“ Fritzbox 7590. Bis auf die neue WLAN-Ausstattung ist das Gerät denn auch identisch mit ihrem noch auf Wi-Fi 5 ausgelegten Verwandten.
Das bedeutet, dass die Fritzbox 7530 AX viele AVM-Tugenden wie die komfortable Konfigurations-Oberfläche, umfangreiche Telefonie-Funktionen, das Zusammenspiel mit einer Vielzahl von Apps oder Diensten wie den Fernzugriff per MyFritz, NAS- und Drucker-Unterstützung, die praktische Mesh-Funktionalität oder Software für das bereits erwähnte Fritz Smart Home enthält.
Zur Nutzung von IP-Telefonie lässt sich ein analoges Endgerät (in der Regel ein Analog- Telefon) per TAE-Buchse anschließen. Außerdem ist eine DECT-Basisstation eingebaut, an der sich bis zu sechs Schnurlostelefone aus AVMs eigener Fritz-Fon-Reihe oder von anderen Herstellern wie Gigaset oder Panasonic anmelden lassen.
Sofern die Schnurlos-Telefone den CAT-iq-Standard unterstützen und die Gegenstelle mitspielt, profitieren sie dann auch von der höheren Sprachqualität von HD-Voice. Wer noch ältere ISDN-Endgeräte besitzt, wird allerdings die bei größeren Fritzboxen übliche S0-Buchse vermissen.
Zudem erbt die Fritzbox 7530 AX weitere Limitationen der 7530 wie die Begrenzung auf nur eine USB-3.0-Schnittstelle. Auch ihre vier Gigabit-Ethernet-Buchsen sind identisch mit dem Non-AX-Modell. Doch während diese zu Supervectoring-VDSL bis 300 MBit/s und Wi-Fi 5 bis 866 MBit/s noch gut passten, können sie im Umfeld von Wi-Fi 6 zum Flaschenhals werden.
Denn potenziell schnellere WLAN-Verbindungen werden so beim Übergang ins verkabelte Heimnetz auf maximal 1 Gigabit/s heruntergebremst. Allerdings muss man auch einräumen, dass Multi-Gigabit-Netzwerke im Heim- und Small-Office-Bereich noch eine Ausnahme darstellen. Zudem erzielte die Fritzbox 7530 AX in unseren per iPerf 3 durchgeführten Praxistests auch auf der Funkstrecke ohnehin keine Datenraten jenseits von 1 Gigabit pro Sekunde.
Letzteres dürfte seine Ursache auch darin haben, dass aktuelle Wi-Fi-6-Notebooks oder -Tablets, wie das von uns genutzte Microsoft Surface Pro 7 oder das Samsung Galaxy Tab S7, den Wi-Fi-6-Standard nur mit 2x2 MIMO (Multiple Input Multiple Output, also die Kombination mehrerer Sende- und Empfangsantennen) unterstützen. Diese Antennenkonfiguration nutzt die Fritzbox 7530 AX auf 2,4 GHz, während auf dem für höhere Bandbreiten besser geeigneten 5-GHz-Band 3x3 MIMO zum Einsatz kommt.
Das bringt WLAN-Einzelverbindungen wegen der Beschränkung auf 2x2 MIMO aber noch nichts und bietet allenfalls einen kleinen Vorteil, wenn mehrere Wi-Fi-6-Clients im Rahmen von Multi-UserMIMO parallele Verbindungen zur Fritzbox 7530 AX herstellen.

Insgesamt entsprechen die von uns gemessenen Datenraten von 636 MBit/s im Download und 685 MBit/s im Upload auf 5 GHz sowie somit 328 MBit/s im Download und 321 MBit/s im Upload auf 2,4 GHz weitgehend den Erwartungen, die sich aus der WLAN- und Antennen-Bestückung des Routers ergeben.
Das heißt aber, dass die praktischen Vorteile von Wi-Fi 6 in diesem Fall überschaubar bleiben – wobei wir vor einem endgültigen Urteil noch die Ergebnisse der Messungen unter kontrollierten Laborbedingungen abwarten wollen, die in einigen Wochen vorliegen dürften. In jedem Fall gut ist die vergleichsweise geringe Standby-Stromaufnahme von 6,4 Watt, die trotz der erheblich anspruchsvolleren Funktechnik auf dem Niveau des Wi-Fi-5-Modells 7530 liegt.
Insgesamt stellt die Fritzbox 7530 AX somit nur einen Einstieg in die Wi-Fi-6-Welt dar – was angesichts ihres Straßenpreises von 160 Euro aber auch in Ordnung geht. Spannend bleibt, was künftige, höher positionierte Wi-Fi-6-Geräte von AVM bieten werden.
Details: AVM Fritzbox 7530 AX
- 2,4 GHz Download (Wi-Fi 6) max. 328 MBit/s
- 2,4 GHz Upload (Wi-Fi 6) max. 321 MBit/s
- 5 GHz Download (Wi-Fi 6) max. 636 MBit/s
- 5 GHz Upload (Wi-Fi 6) max. 685 MBit/s
- Leistungsaufnahme Standby 6,4 Watt
Wertungen: AVM Fritzbox 7530 AX
- Gesamtwertung: 80 Punkte
- Preis/Leistung: sehr gut
- Ausstattung (max. 40 Punkte): 36 Punkte
- Bedienung (max. 20 Punkte): 20 Punkte
- Messerte (max.40 Punkte): 24 Punkte
Info - Noch mehr WI-FI 6 bei AVM
Die Fritzbox 7530 AX ist nicht der erste Router der Berliner mit Wi-Fi 6 – und wird auch nicht für allzu lange Zeit der letzte bleiben. Die Fritzbox 7530 AX ist das erste Fritzbox-Modell mit Wi-Fi 6 für DSL-Nutzer. Schon vorher hatte der Berliner Anbieter die Wi-Fi-6-taugliche Fritzbox 6660 Cable für Kabelkunden (DOCSIS 3.1) sowie die Fritzbox 5530 Fiber für Glasfaser-Anschlüsse vorgestellt.
Letztere lässt sich über mitgelieferte SFP-Module für AON- (Active Optical Network) oder GPON- (Gigabit Passive Optical Network) Anschlüsse nutzen. Im Gegensatz zur hier getesteten 7530 AX verfügen die beiden früheren Modelle über eine 2,5-GBit-Ethernet-Buchse, sodass sie in Multi-Gigabit-Netzwerken auch schnellere Datenströme als 1 GBit/s weiterleiten und empfangen können. Für beide Modelle gibt AVM maximale WLAN-Datenraten im Wi-Fi-6-Modus von 600 MBit/s (2,4 GHz) beziehungsweise 2400 MBit/s (5 GHz) an.
Allerdings sind ihre WLAN-Module auf 2x2 MIMO limitiert. Demnächst soll auch noch eine AX-Variante der Top-DSL-Fritzbox 7590 erscheinen. Auch wenn ihre technischen Daten bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt waren, ist bei ihr mit höheren WLAN-Leistungen und schnellerem Ethernet als bei der 7530 AX und wohl auch den anderen Modellen zu rechnen.