Foto-Manager
Zoner Photo Studio X im Test – Großes Frühjahrsupdate
Der Foto-Allrounder Zoner hat im Frühjahr eine Reihe an Neuerungen vorgestellt. Gibt es dabei etwas Spannendes? Wir haben Zoner Photo Studio X getestet.

Zoner erfreut seine Anwender durch einen Dreiklang aus Fotomanagement, Raw-Entwicklung und Bildbearbeitung. Es integriert diese drei Module flüssig in einem Programm, wobei alle sehr gut ausgestattet sind. Das macht Zoner einzigartig.
Was ist neu im Frühjahrs-Update?
Die wichtigste Neuerung für Raw-Entwickler ist sicherlich die Integration von Lensfun. Das ist eine Datenbank von 1200 Kamera-Modellen und Objektiven mit ihren speziellen Eigenschaften und Fehlern, z.B. Verzerrungen. Letzteres hat man öfters bei Zoom-Objektiven, bei denen die Achsen in bestimmten Brennweiten verzerren. Das gleicht Zoner mit Lensfun aus, wobei das Programm das jeweilige Objektiv automatisch anhand der Meta-Daten der Bilder erkennt.
Die Entzerrung lässt sich dabei mit Schieberegler anpassen, da sie beim Zoom-Objektiv dynamisch auftritt, sich also meist in Richtung Weitwinkel hin verstärkt. Schade ist nur, dass sich Lensfun nicht in die Presets des Anwendes integrieren lässt.
Neu ist auch die verbesserte Unterstützung mehrere Monitore, um beispielsweise das Bild in voller Größe von den Werkzeugen und dem Arbeitsbereich zu trennen. Das funktioniert auch mit einem extrabreiten Monitor. Verbessert hat Zoner darüber hinaus die Korrektur von Bildern in hohen ISO-Bereichen und die Geschwindigkeit im Raw-Modus.

Ist Zoner ein guter Foto-Manager?
Wer viel fotografiert, muss viele Fotos verwalten. Zoner bietet hier eine gute Übersicht über die Sammlung: mit Vorschaubildern, Exif- und Schlüsselwörtern, sowie Histogramm. Daneben gibt es einen Katalog, der die Bilder nach anderen Kriterien sortiert wie Datum, Orten oder bestimmten, häufig auftretenden Schlüsselwörtern. Die Aufnahmen lassen sich nach Belieben umsortieren, markieren, verschieben, konvertieren oder verschlagworten.
Beim Import neuer Bilder gibt es bereits erste Bearbeitungsmöglichkeiten und für die Präsentation bietet Zoner eine Diaschau oder die eigene Cloud Zonerama. Etwas verwirrend ist, dass neben Zonerama noch die Zoner Cloud auftaucht, wobei beide kostenpflichtig sind.
Schön wäre es, wenn das Programm eine fließende Ansicht der Bilder über mehrere Ordner hinweg böte, um beispielsweise alle Fotos eines Jahres auf einen Schwung durchblättern zu können. Das ist jedoch nur jeweils innerhalb eines Ordners möglich.
Wie gut ist die Bildverarbeitung?
Die Bearbeitung von Bildern teilt sich in die Raw-Entwicklung und den Editor, wobei sich viele Funktionen im Einzelnen überschneiden wie Farbwerte, Helligkeit, Schärfe usw. Die Raw-Entwicklung geht mehr in Richtung Weißabgleich, Farbmanagement und Rauschunterdrückung, wobei viele vordefinierte Presets zur Verfügung stehe, die der Anwender um eigene Vorgaben erweitern kann. Mit Masken lassen sich einzelne Bereiche gezielt belichten oder abtönen.
Der Editor kennt eine Vielzahl an Bearbeitungsmöglichkeiten und Filter, zum Beispiel einen Klonstempel, der Körner auf dem Chip und sonstige störende Objekte entfernt. Einzelne Änderungen oder Ausschnitte sich lassen in Ebenen vollziehen und diese zu- oder ausblenden. Die Welt der Filter ist umfangreich ausgestatte und eröffnet viel Raum für Spielereien.

Fazit: Für wen eignet sich Zoner?
Zoner steht als umfassendes Programm zwischen singulären Einzellösungen (Mylio, Lightroom, Photoshop) oder singulärer Freeware (Xnview, Rawtherapee, Gimp). Auch vom Preis mit 50 Euro im Jahr bewegt es sich in dieser Mitte. Für fortgeschrittene Hobby-Fotografen ist es dabei einerseits vom Funktionsumfang her völlig ausreichend, während es sich andererseits weitaus benutzerfreundlicher bedienen lässt, als die Freeware-Beispiele.
Mit 87 Punkten im Test rutscht es im Vergleich zur Vorgängerversion in die Note Sehr gut.
Getestet durch die Redaktion des PC Magazins.