Teufel Varion Impaq im Test
Der Teufel hat ein Set namens Varion Impaq gebaut, das spielt gar höllisch gut und laut. Die Bedienung ist weitgehend wasserdicht, größere Schwächen hat es nicht. Es ist himmlisch variabel und hat sogar verdeckte Kabel. Der Test.

Teufel Varion Impaq im Test: Damals im Mathematikunterricht haben sich die meisten von uns mit vielen Variablen gequält. Doch wenn es um Heimkinos geht, kann eine Komplett-Lösung eigentlich gar nicht variabel genug sein. Schließlich kauft sich niemand ein All-inclusive-Paket, um ansc...
Teufel Varion Impaq im Test: Damals im Mathematikunterricht haben sich die meisten von uns mit vielen Variablen gequält. Doch wenn es um Heimkinos geht, kann eine Komplett-Lösung eigentlich gar nicht variabel genug sein. Schließlich kauft sich niemand ein All-inclusive-Paket, um anschließend sein Wohnzimmer vom Schreiner anpassen zu lassen. Deshalb steckte man bei Teufel bereits 2014 die Köpfe tief in die Details der neuen Varion-Reihe, die fünf Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen bietet. Sie beginnt bei 400 Euro mit einem 2.1-Set und geht bis 1.750 Euro für ein 5.1-Set mit Blu-ray-Receiver sowie Streaming-Connector von Raumfeld.
Wir nahmen uns das kurz vor Redaktionsschluss fertiggestellte Varion Impaq, ein 5.1-System mit Blu-ray-Receiver, vor, das für 1.600 Euro ein Maximum an Klang und Funktionalität verspricht - Style inklusive. Wie alle anderen Varion-Pakete greift es auf den gleichen Satelliten zurück: eine auf äußerste Flexibilität ausgelegte 2-Wege- Säule, die stehend und liegend nicht nur optisch eine gute Figur macht. Auch ihre Akustik wurde darauf ausgelegt.
Zwar ist eine D'Apollito-Anordnung mit ihrem zentralen Hochtöner zwischen gleich sechs Mitteltönern wegen ihrer gewollten vertikalen Richtwirkung zur Ausklammerung von Decken- und Boden-Reflexionen nicht optimal fürs Flachlegen geeignet. Doch sind die Varion-Säulen so schlank, dass sich der Schall in jeder Stellung gut entfalten kann. Und außerdem muss man den als Front-Lautsprecher, Center und Surround-Speaker gleichermaßen geeigneten Tausendsassa ja nicht quer unter den Monitor legen, auch wenn für diesen Zweck eine Center- Schale beiliegt. Man kann sich weitere Tischfüße besorgen und alle fünf Satelliten stehend betreiben, was von der Abstrahlcharakteristik her optimal wäre. Senkrecht an die Wand hängen ginge natürlich auch und würde wegen der integrierten Aufhängung keine zusätzlichen Kosten verursachen. Wer mag, kann aber auch alle Varions quer aufhängen oder eine ebenfalls im Zubehör erhältliche Wandhaltung für VESA-kompatible Flachbildschirme samt Front-Boxen erwerben.

Sparen können sich die Käufer des Pakets den Kauf der Dinge, die man sonst zum Heimkino braucht, denn es liegen sogar ein 1,5 Meter langes HDMI-Kabel und 30 Meter ordentliche Lautsprecherstrippe zum Selbstkonfektionieren bei. Auch der Blu-ray-Receiver mit UHD-Kompatibilität nebst 4K-Upscaling und der Wireless-Subwoofer lassen keine Wünsche mehr offen. Außer vielleicht, dass sie auch zusammenspielen. Denn in unserem Test führte der Koppelungsversuch nicht zum gewünschten Pairing. Wir wichen kurzerhand auf ein Cinch-Kabel aus, was auch möglich, aber nicht im Sinne des Erfinders ist.
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Überhaupt gab es nur eine Sache an des Teufels neuestem Werk, die uns nicht verzauberte: die in einigen Punkten verhexte Bedienung, allem voran die Grundeinstellung. Nehmen wir das Lautsprecher-Setup des solide verarbeiteten 5-Kanal-Receivers. Wer würde von sich aus die Eingabe von Pegel und Abstand der einzelnen Boxen in einem anderen Menü als die restlichen Lautsprechereinstellungen suchen - vor allem wenn dieses Menü "Klang" heißt? Und mit Begriffen wie "LSSS1" oder "LSSSO" statt "groß", "klein" oder was immer uns der Autor der On-Screen-Menüs sagen wollte, kamen zumindest wir armen alten Tester nicht auf Anhieb zurecht.

Genug gelästert, lasset uns den Teufel verehren. Was dieses Heimkino mit satt ausgesteuerten Blu-rays an Druck, Präzision und furioser Dynamik zauberte, war bei Weitem mehr, als zum Übertönen des nicht ganz lautlos arbeitenden Laufwerks nötig gewesen wäre. Selbst hyperkritische Testernaturen konnten sich den Gebrauch von Worten wie "Wahnsinn!!!!" oder "Sensation!!!" nicht verkneifen, schwärmten mit mehr Ausrufezeichen als Til Schweiger. Auch tonal ließ Teufels Varion nichts anbrennen, wann immer es uns mit Musik oder mit Action-Filmen ohne Zeichen von Mühe einheizte. Stellenweise hatte man zudem den Eindruck, einem Atmos-Set zu lauschen, so lückenlos und hoch war die Abbildung. Der kompakte Subwoofer wuchs bei explosionsgeladenen Sequenzen ebenfalls über sich hinaus, ließ seine Limits eher bei lauter, basshaltiger Musik erkennen.
Fazit
Selten sah ein erschwingliches Komplett-Set so gut aus und war bis zum Receiver-Gehäuse so gut verarbeitet. Noch seltener war eines so variabel und klanggewaltig wie das Teufel Varion Impaq.