Ray-Ban Meta Smart Glasses im ersten Test
Mit den neuen Ray-Ban Meta Smart Glasses knipst man Fotos, nimmt Videos auf, streamt live auf Instagram und telefoniert sogar. Unser erster Test.

Neben der Mixed-Reality-Brille Quest 3 hat Meta eine neue Version ihrer Smart Glasses vorgestellt. Partner für die smarte Brille ist weiterhin Ray-Ban, einer der bekanntesten Brillenhersteller auf dem Markt. Was die neuen Smart Glasses können, durften wir bereits vorab ausprobieren. Und wir waren ...
Neben der Mixed-Reality-Brille Quest 3 hat Meta eine neue Version ihrer Smart Glasses vorgestellt. Partner für die smarte Brille ist weiterhin Ray-Ban, einer der bekanntesten Brillenhersteller auf dem Markt. Was die neuen Smart Glasses können, durften wir bereits vorab ausprobieren. Und wir waren überrascht.

Ray-Ban Meta Smart Glasses: Design und Preis
Was das Design der neuen Smart Glasses von Meta angeht, kommt zur ursprünglichen Form namens "Wayfarer" nun mit "Headliner" ein neues Brillengestell dazu. Durch unterschiedliche Farben bei den Gestellen und Brillengläsern hat man über 150 Variationen zur Auswahl. Neben getönten Gläsern kann man auch klare Linsen wählen und sich vom Optiker auch eine Sehstärke einbauen lassen. Das kostet natürlich extra. Preise für die Ray-Ban Meta Smart Glasses starten bei 329 Euro. Für polarisierte Gläser zahlt man 30 Euro, für Gläser mit Farbverlauf 80 Euro mehr.
Egal, für welches Modell man sich entscheidet, die Smart Glasses wiegen rund 49 Gramm und tragen sich angenehm. Von außen erkennt zudem nur der geübte Beobachter, dass es sich um eine smarte Brille handelt. Nur der etwas dickere Rahmen und zwei runde Linsen rechts und links über den Gläsern deuten darauf hin. Dank IPX4-Zertifizierung macht der Brille auch leichter Regen nichts aus.

Videoaufnahmen in FullHD und Livestreaming
Smart macht die Brille zum einen eine 12-MP-Ultraweitwinkelkamera, die auch Videos in FullHD aufzeichnet. Beim ersten Test ist die Bildqualität durchaus brauchbar. Klar ist, je mehr Licht auf den Sensor fällt, desto besser. Aber selbst bei schummriger Beleuchtung wirkte das Bild nicht zu matschig. Bei viel Licht wurden die Details besser. Fotos haben dabei einen leichten HDR-Look. Die Qualität ist in etwa mit einem Mittelklasse-Phone vergleichbar, für Social-Media-Postings also vollkommen ausreichend.
Videos sind gut stabilisiert. Die FullHD bei 30 fps sollten für die meisten Anwendungen genügen. Schnelle Kopfbewegungen führen jedoch zu leichten Schlieren. Stark: Videos lassen sich sogar über die Facebook- oder Instagram-App live streamen. Dafür werden die Meta Smart Glasses mit dem Smartphone gekoppelt, auf dem man dann in den Social-Media-Apps zwischen der Handy- und Brillen-Kamera wechseln kann. Ein leichter Zeitverzug ist natürlich unausweichlich. Heimlich Fotos und Videos aufnehmen klappt übrigens nicht. Auf der anderen Seite der Kamera findet sich nämlich eine LED, die beim Fotografieren oder Filmen blinkt.
Rund um das Gestell sind fünf Mikrofone integriert, die bei Videoaufnahmen und Telefonaten tatsächlich für eine gute Audioqualität sorgen. Außerdem stecken in den Brillenbügeln Lautsprecher, die direkt zum Ohr gerichtet sind. Musik und Anrufe sind für umstehende Personen dadurch tatsächlich selbst bei voll aufgedrehter Lautstärke kaum zu hören. Den Bass will Meta dabei verbessert haben. An normale Kopfhörer kommt die Musikwiedergabe qualitativ natürlich dennoch nicht heran. Dafür würden wir weiterhin In- oder Over-Ears bevorzugen, da Musik mit den Smart Glasses vergleichsweise flach klingt.

Meta Smart Glasses: Sprachsteuerung, Connectivity und App
Für die ganze Rechenleistung sorgt übrigens Qualcomms Snapdragon AR Gen 1. Dank ihm kann man die Ray-Ban Meta Smart Glasses sogar per Sprache steuern. Über die Aktivierungs-Phrase "Okay Meta" knipst man Fotos oder startet beziehungsweise stoppt eine Videoaufnahme. Das alles funktioniert on device, also auch ohne Verbindung zum Phone. Im Test war die Stimmerkennung sehr gut und die Umsetzung der Befehle erfolgte prompt.
Alternativ hat die smarte Brille einen physischen Knopf zum Auslösen. Der rechte Brillenbügel ist zudem berührungssensitiv. Über ihn kann man mittels Tipp- oder Wischgesten die Musik steuern und Lautstärke verändern - wie bei einem regulären Kopfhörer. Auch hier hat die Steuerung einwandfrei funktioniert. Wie das bei nassem Wetter der Fall ist, wird sich im Alltag zeigen.
Mit dem Smartphone gehen die Smart Glasses per Bluetooth 5.3 oder WiFi 6 eine Verbindung ein. Meta bietet mit der Companion App eine Sammelstelle für alle Medienaufnahmen. Über die App lädt man also Bilder und Videos von der Brille und kann sie von dort aus mit anderen Apps teilen. Die Brille an sich hat 32 GB integrierten Speicher, der für 500 Fotos oder 50 Stunden Videomaterial genügen soll.

Meta Smart Glasses: Wie gut ist die Akkulaufzeit?
Laut Hersteller soll der Akku der Smart Glasses ja nach Nutzung zwischen vier und sechs Stunden halten. Dabei gilt, je mehr Livestreaming, desto schneller muss die Brille wieder an den Strom. Das mitgelieferte Etui dient als Ladestation und ist vom Desing her an ein normales Ray-Ban-Etui angelehnt, nur halt etwas voluminöser. Mit ihm trägt man 32 Stunden zusätzliche Nutzungszeit herum. Es lädt die Smart Glasses in 75 Minuten wieder voll und wird selbst per USB-C mit Strom gespeist.
Fazit und Verkaufsstart
Im ersten Test hinterlassen die Ray-Ban-Meta Smart Glasses einen sehr guten Eindruck. Sie sind hochwertig verarbeitet und bieten interessante Nutzungsmöglichkeiten. Mit ihnen lässt sich nicht nur einfach Content für Social Media produzieren, wir können sie uns auch gut als Begleiter für Outdoor-Sportarten wie Wandern vorstellen, wo sie vielleicht eine Alternative zu einer auf den Kopf geschnallten GoPro sein können.
Wer die Ray-Ban Meta Smart Glasses kaufen möchte, kann sie ab sofort vorbestellen. Marktstart ist der 17. Oktober.