Corsair MP600 Core im PS5-Test
Die Corsair MP600 Core ist die günstigste SSD, die theoretisch mit der PS5 funktioniert. Im Test schauen wir, ob die Speicherweiterung fürs PS5-Update reicht.

Noch müssen PS5-Spielerinnen und -Spieler auf das SSD-Update warten, bevor Sie den Speicher der Playstation 5 ohne Betazugang erweitern können. Während die Wahl für einige Interessierte bereits gefallen ist, sind SSD-Preisschilder ab 170 Euro für 1 TB für den einen oder anderen Geldbeutel verm...
Noch müssen PS5-Spielerinnen und -Spieler auf das SSD-Update warten, bevor Sie den Speicher der Playstation 5 ohne Betazugang erweitern können. Während die Wahl für einige Interessierte bereits gefallen ist, sind SSD-Preisschilder ab 170 Euro für 1 TB für den einen oder anderen Geldbeutel vermutlich abschreckend.
Gleichzeitig möchten Sie vielleicht nicht mit dem Verschieben von Installationsdaten von und auf USB-Datenträgern Unmengen von Zeit verbringen und suchen nach einer Alternative, die sich lohnt und sie beim Spielen nicht wirklich einschränkt. Denn in unserem PS5-SSD-Test haben wir festgestellt, dass Sie keinen High-End-Speicher benötigen, wenn Ihnen die eine oder andere Sekunde Wartezeit nichts ausmacht.
Wir schauen schon länger auf Preise für PCI-Express-4-SSDs und dabei ist uns die Corsair MP600 Core aufgefallen. Schon einige Wochen rangiert sie in Preisvergleichen quasi alleine am budgetfreundlichen Ende. Wir beobachteten Preise zwischen 130 bis aktuell rund 110 Euro für 1 TB. Nächstgünstigere Speicher sind gut 10 bis 20 Euro teurer, während offiziell bestätigte Speicher für die PS5 gut das Anderthalbfache oder gar Doppelte kosten können.
2 TB liegen aktuell (Stand: 2. September 2021) bei 220 Euro und wirken gegenüber Preisen von 400 bis 500 Euro für eine 2 TB fassende WD_Black SN850 mit Heatsink fast einladend. Wer bei gut sortierten Händlern (bspw. Mindfactory) nach passenden SSDs filtert, findet neben der Corsair MP600 Core (1TB) auch die ADATA XPG Gammix S50 Lite, die sich The Verge schon näher im Zusammenhang mit der PS5 angeschaut hat – ohne echte Einschränkungen. Preislich liegt ADATA aber über Corsairs Einsteiger-SSD.
Corsair MP600 Core für PS5 im Test: Heatsink tauschen

Vorab: Corsair hat uns gegenüber mitgeteilt, dass die hauseigenen SSDs nicht mit der PS5 kompatibel sind. Das liegt an zu hohen Kühlkörpern oder an nicht erreichten Leseraten – also an Sonys Korsett von Mindestanforderungen, die laut unserem und verschiedenen anderen Tests nicht erfüllt werden müssen – zumindest noch.
Die MP600 Core hat eine Höhe von 15 Millimetern und ist somit für Sonys Vorgabe von maximal 11,25 Millimetern zu hoch. Experimentierfreudige lassen beim Einbau dann den SSD-Deckel der PS5 weg (nicht empfohlen) oder entfernen die vorhandene Corsair-Heatsink (lediglich per Clips befestigt und mit Wärmeleitpads versehen) und ersetzen sie mit einer günstigen Drittherstellerlösung.

In unserem SSD-Test-Parkour an der PS5 lassen wir die 2-TB-Version der Corsair MP600 Core antreten. Die Leistung wird von Corsair mit 4.950 MB/s Lesen und 3.700 MB/s Schreiben bewertet. Einschränkungen an der PS5 dürften also wieder nur im messbaren Randbereich liegen. Die 1-TB-Variante fällt zwar mit nur 1.950 MB/s fürs Schreiben auf. Das Befüllen der Flash-Zellen ist im Gegensatz zum Auslesen an der PS5 laut Anforderungen jedoch nicht an eine Mindestleistung gebunden.
Tatsächlich entsprechen unsere bisher gestoppten Zeiten fürs Verschieben durchweg einer Transferrate von maximal rund 1.500 MB/s: weiterhin grünes Licht also für die Corsair MP600 Core. Das kann sich aber natürlich in späteren Updates ändern. Für den Spielbetrieb ist aber ohnehin nur die Lesegeschwindigkeit ausschlaggebend. Das Blu-ray-Laufwerk und externe Datenträger für PS5 liefern diese Geschwindigkeiten nicht. Letztendlich bremsen natürlich auch WLAN-ac und Gigabit-Internet. Da müsste also schon die passende Software her, um Schreibraten auszureizen.
Wie sind nun die Zeiten der Corsair MP600 Core mit 2 TB? Unsere Messungen finden mit den bereits vorher getesteten Titeln statt. Die PS5-Beta-Firmware ist mittlerweile zwar auf Stand 3.1 und das eine oder andere Spiel hat ebenso Updates erhalten. Auffällige Abweichungen werden wir dann natürlich berücksichtigen, solche waren aber – Spoiler – nicht zu beobachten.

Wie gehabt, bencht die PS5 die eingesetzte SSD und zeigt wie schon zuvor bei der Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD von 2019 (zum PS5-Test) einen Wert, den der Hersteller eigentlich nicht zusagt. Mit über 5.600 MB/s werden auch die Mindestvorgaben von Sony für die Leserate erreicht. Hier folgen in gewohnter Form unsere Messergebnisse, die wir natürlich auch in der zuvor verlinkten Gesamtübersicht übernommen haben.
PS5-SSD: Corsair MP600 Core
Vollbild an/ausTest | Ergebnis (Sekunden) |
---|---|
Ratchet and Clank: Rift Apart (Start) | 8 / 7 / 7 (ohne Entwicklerlogos) |
Ratchet and Clank: Rift Apart (Spiel) | 2 / 2 / 2 |
Ratchet and Clank: Rift Apart verschieben (34.26 GB - 1 / 2) | 30 (1.142 MB/s) // 157 (218 MB/s) |
Final Fantasy VII PS5 (Start) | 8 / 7 / 8 |
Final Fantasy VII PS5 (Spiel) | 2 / 2 / 2 |
Final Fantasy VII PS5 verschieben (84.9 GB - 1 / 2) | 67 (1.267 MB/s) // 370 (229.4 MB/s) |
Final Fantasy VII PS4 (Start) | 17 / 17 / 17 |
Final Fantasy VII PS4 (Spiel) | 22 / 22 / 22 |
Final Fantasy VII PS4 verschieben (90.87 GB - 1 / 2) | 64 (1.420 MB/s) // 389 (233 MB/s) |
Dirt 5 PS5 (Start) | 14 / 14 / 14 |
Dirt 5 PS5 (Arcade-Event starten) | 12 / 11 / 11 |
Dirt 5 PS5 verschieben (52.27 GB - 1 / 2) | 42 (1.244 MB/s) // 228 (229.3 MB/s) |
Shadow of the Tomb Raider PS5-Patch (Start) | 17 / 16 / 16 |
Shadow of the Tomb Raider PS5-Patch (Spiel) | 24 / 23 / 23 |
Shadow of the Tomb Raider PS5-Patch verschieben (26.19 GB - 1 / 2) | 21 (1.247 MB/s) // 115 (228 MB/s) |
The Witcher 3 PS4 Disc (Start) | 31 / 30 / 30 |
The Witcher 3 PS4 Disc (Spiel) | 11 / 11 / 11 |
The Witcher 3 PS4 Disc verschieben (42.49 GB - 1 / 2) | 32 (1.328 MB/s) // 185 (229 MB/s) |
GTA 5 PS4 (Start in Story-Modus) | 54 / 54 / 54 |
GTA 5 PS4 verschieben (88.64 GB - 1 / 2) | 58 (1.528 MB/s) // 358 (247.5 MB/s) |
Assetto Corsa Competizione PS4 (Start) | 38 / 37 / 37 |
Assetto Corsa Competizione PS4 (Spiel) | 11 / 11 / 11 |
Assetto Corsa Competizione PS4 verschieben (19.87 GB - 1 / 2) | 16 (1.241 MB/s) // 88 (226 MB/s) |
No Man‘s Sky Disc PS5 (Start) | 17 / 17 / 17 |
No Man‘s Sky Disc PS5 (Spiel) | 16 / 16 / 16 |
No Man‘s Sky Disc PS5 verschieben (12.45 GB - 1 / 2) | 12 (1.037 MB/s) // 57 (218 MB/s) |
Wie erwartet, kann sich die Corsair MP600 Core mit ihren zwar etwas langsameren, aber immer noch sehr schnellen Transferraten in der PS5 behaupten. Bei den Transfers von Spieleinstallationen ist im Vergleich kaum ein Punkt zu erkennen, an dem die MP600 Core klar schwächelt. Bei den eingesetzten Spielen ist wie bei anderen SSD-Laufwerken ein anfänglicher Mehrbedarf an Zeit gemessen worden, der sich später einpendelt. Schön zu sehen ist, dass die PS5 wie ein Uhrwerk arbeitet - bei den sich wiederholenden Aufgaben trotz sich sukzessive füllender Primär-SSD und mit diversen Updates für Firmware und Spiele.
Fazit:
Unser Fazit lautet - nun klarer untermauert - dass es für die PS5 derzeit keinen High-End-Speicher braucht. Der anfangs als "Wunder-SSD" beworbene PS5-Speicher kann selbst sehr günstige und nicht offiziell unterstützte SSDs nicht wirklich in den Schatten stellen. Solche müssen sich auch nicht vor doppelt so teuren Konkurrenten verstecken, wenn Ihnen der Heatsink-Umbau nichts ausmacht. Hier könnten künftige Updates für die PS5 oder den Speicher selbst jedoch noch mehr herausholen.
Für den Moment können wir sagen: SSD-Speicherplatz - auch in großem Umfang - lässt sich günstig nachrüsten, sofern PCI-Express 4.0, das Format und die Dimensionen passen, wie Sony es vorgibt. Ist die Leserate niedriger als vorgeschrieben, meldet sich die PS5 entsprechend. Einschränkungen, die schmerzen, bringt es bis auf marginal mehr Wartezeit noch nicht. Die Nachteile halten sich also in Grenzen und sind höchstens messbar. Auf entsprechende Spiele, die die gesamte PS5-Hardware ausreizen, warten wir noch. Ob sich dann Nachteile spüren lassen, das bleibt noch abzuwarten.