PocketBook Verse Pro im Test: kompakt und vielseitig
Wer sich einen E-Reader zulegt, greift oft reflexartig zu den Modellen von Amazon oder Tolino. Dabei gibt es erstklassige Alternativen, wie unser Praxistest des PocketBook Verse Pro zeigt.

Den perfekten E-Book-Reader zu finden, ist vor allem für Einsteiger in die Welt der digitalen Bücher nicht einfach. Wer sich beispielsweise für Amazons Kindle entscheidet, ist quasi gezwungen, seine E-Books künftig beim Internetriesen zu kaufen. Auch die Online-Ausleihe von Bibliotheken ist mit ...
Den perfekten E-Book-Reader zu finden, ist vor allem für Einsteiger in die Welt der digitalen Bücher nicht einfach. Wer sich beispielsweise für Amazons Kindle entscheidet, ist quasi gezwungen, seine E-Books künftig beim Internetriesen zu kaufen. Auch die Online-Ausleihe von Bibliotheken ist mit einem Kindle nicht möglich.
Da ist es besser, sich von Anfang an für einen flexibleren E-Reader wie den PocketBook Verse Pro zu entscheiden. Das Design des Geräts orientiert sich am größeren Inkpad 4, das bereits vor einigen Monaten auf den Markt kam. In diesem Praxistest gehen wir auf die wichtigsten Merkmale und Funktionen des neuen E-Readers ein.

PocketBook Verse Pro im Test: Genuss für die Augen
Auch wenn der Trend gerade zu immer größeren Geräten geht, haben klassische E-Reader im 6-Zoll-Format durchaus ihre Berechtigung. Die Größe ist nicht zu klein, um Ihre Augen zu strapazieren, und nicht zu groß, um die Mobilität zu beeinträchtigen.
Und das Display des Verse Pro ist wirklich großartig: Mit seinen hochauflösenden 300 ppi E-Ink-Carta bietet dieser E-Reader eine tadellose Klarheit und Schärfe. Die Antireflexionsbeschichtung sorgt auch bei direkter Sonneneinstrahlung für ein angenehmes Leseerlebnis. Das Display schließt allerdings nicht bündig mit den schwarzen Rändern ab.
Bei Bedarf lässt sich eine Hintergrundbeleuchtung zuschalten: Wir messen bei voller Stärke eine mittlere Helligkeit von 94 cd/m². In der Praxis wird man die Beleuchtung nur reduziert einschalten. Die automatische Helligkeitsregelung des Verse Pro funktioniert aus unserer Sicht nicht zufriedenstellend, weshalb wir im Test die Stärke der Helligkeit lieber manuell eingestellt haben.
Sehr schön auch die Möglichkeit, fast stufenlos zwischen einer kalten und einer warmen Lichtfarbe wählen zu können. Blaulichtanteile gelten als schlafhemmend, deshalb sollte man vor dem Schlafengehen eine wärmere Lichtfarbe wählen.

PocketBook Verse Pro im Test: Bedienung und Funktionen
Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und übersichtlich gestaltet. Sie ermöglicht eine einfache Navigation durch die Menüs und Einstellungen. Das schlanke und leichte Design des Verse Pro trägt ebenfalls zu seiner Attraktivität bei und ermöglicht ein bequemes einhändiges Lesen über längere Zeiträume.
Die Anzeige im Querformat ist ebenfalls möglich. Ist der Lagesensor aktiviert, geht das wie beim Smartphone ganz automatisch. Zum Blättern der virtuellen Seiten wischt man intuitiv über das Display oder nutzt die am Rand befindlichen Blättertasten.
Das Markieren von Textstellen oder das Ergänzen von Notizen ist möglich, gestaltet sich aber fummelig, da der Reader hier etwas träge reagiert. Das Übersetzen einzelner Worte klappt gut, bei ganzen Textstellen verweigert das Wörterbuch die Hilfe.
Tipp: Manchmal sieht es so aus, als ob nach einem Seitenwechsel die vorherige Seite noch durchschimmert ("Ghosting"). Wer sich an diesem technisch bedingten Stromspareffekt stört, sollte in den Optionen das "Vollständige Seitenupdate" auf "immer" stellen.

PocketBook Verse Pro im Test: Mehr als nur E-Books
Der PocketBook Verse Pro unterstützt eine breite Palette an E-Book-Formaten. Ganze 25 Formate wie Epub, PDF, AZW, CBR oder DOCX werden von Haus aus unterstützt, müssen also nicht erst konvertiert werden. Lediglich bei Amazons E-Büchern verweigert der PocketBook die Anzeige, was von Amazon durchaus gewollt ist.
Neue E-Books kann man direkt bei PocketBook kaufen: Entweder direkt über den Verse Pro, oder über die PocketBook-App für das Smartphone. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich elektronische Bücher per E-Mail auf das Gerät zu schicken. Hat man beispielsweise ein E-Book bei einer anderen Buchhandlung erworben (etwa bei der Tolino-Allianz), dann genügt eine Mail mit der E-Book-Datei im Anhang an die individuelle Mail-Adresse des PocketBook-Readers. Wenige Sekunden nach dem Versand erscheint das Buch auf der Startseite des PocketBook-Geräts. Praktisch! Eine andere Möglichkeit besteht darin, Dateien über ein Dropbox-Konto oder die Pocketbook-Cloud an den E-Reader zu übertragen.
Neben seiner Hauptaufgabe als E-Reader kann der Verse Pro auch Hörbücher abspielen. Dazu packt man am PC die MP3-Dateien des Hörbuchs in eine ZIP-Datei. Diese kopiert man dann in das Verzeichnis „Audio Books“ des Verse Pro. Mangels Kopfhöreranschluss kommen für die Wiedergabe allerdings nur Bluetooth-Audiogeräte in Frage.
Tipp: Mit einem optionalen USB-Typ-C-auf-3,5-mm-Adapter kann man auch ein kabelgebundenes Headset an den Verse Pro anschließen. Ein solcher Adapter ist für ca. 12 Euro im Zubehörhandel erhältlich.
PocketBook Verse Pro im Test: Fazit
Wenn Sie einen kompakten und leichten E-Reader suchen, ist der PocketBook Verse Pro eine sehr gute Wahl. Sein gestochen scharfes Display sorgt im Freien wie zuhause für ein angenehmes Lesevergnügen. Dank der Beleuchtung mit regelbarem Blaulichtfilter steht auch langen Leseabenden nichts im Wege.
Sicher gibt es heutzutage auch E-Reader mit größeren Displays. Das schlanke und leichte Design des Verse Pro ermöglicht jedoch ein bequemes einhändiges Lesen, auch über längere Zeiträume.
Preislich gesehen ist der PocketBook Verse Pro nicht der günstigste 6-Zoll-E-Reader, doch die Gesamtleistung und die Vielseitigkeit des Geräts machen dieses vermeintliche Manko schnell wieder wett. Gerade deshalb können wir den Verse Pro guten Gewissens mit einem knappen "sehr gut" bewerten.
