400-Euro-Tablet
Xiaomi Pad 6 im Test: Viel Tablet für wenig Geld
Das Xiaomi Pad 6 ist mit einem überragenden Preis-Leistungsverhältnis ein absoluter No-Brainer: Für knapp 400 Euro bekommt man ein konkurrenzlos starkes Ausstattungspaket. Es gibt aber auch ein paar Kritikpunkte, auf die wir im Test näher eingehen.

Preise, Farben und Marktüberblick
Das Xiaomi Pad 6 ist seit Juli 2023 in drei Farbvarianten erhältlich: Gravity Gray (Metallicgrau), Gold und Mist Blue (Hellblau). Der Preis für das Modell 6/128 GB beträgt 399 Euro und für 8/256 GB 449 Euro. Es handelt sich um die UVP, im Internet gibt es bereits Angebote zu 350 Euro. In der gleichen Liga spielen das 2021er iPad mit 64 GB (369 Euro), das Samsung Galaxy Tab S6 Lite mit 64 GB (390 Euro) und das Lenovo Tab P12 mit 128 GB (399 Euro). Alle drei Modelle haben eine niedrigere Bildwiederholrate (60 Hertz), die beiden Modelle von Apple und Samsung bieten zudem nur halb so viel Speicher. Hier wird deutlich, wie gut das Angebot von Xiaomi ist.
Beim Zubehör langt der Hersteller dagegen ordentlich zu: Der Smart Pen kostet satte 100 Euro, die Tastatur 110 Euro. Ärgerlich ist hier vor allem, dass ältere Xiaomi-Stifte nicht kompatibel sind. Wer etwa ein Pad 5 hat, kann den Stift nicht auf dem neuen 6er nutzen.

Design und Verarbeitung
Das Design mit den relativ schmalen Displayrändern ist mit Blick auf den Preis überdurchschnittlich. In der uns vorliegenden Variante gravity gray schimmert die Rückseite im für Aluminium typischen metallic-grauen Look, was hochwertig aussieht. Die Verarbeitung ist ebenfalls sehr gelungen, der Aluminium-Unibody macht einen robusten Eindruck und fühlt sich edel an, die Tasten haben knackige Druckpunkte, Spaltmaße gibt es nicht. Xiaomi liefert hier auf hohem Niveau ab.
Das Gewicht ist mit knapp 500 Gramm klassentypisch für einen 11-Zöller, genauso wie die Abmessungen. Auffällig: Mit 6,5 Millimeter ist das Pad 6 angenehm flach.
LCD vom Feinsten
Das bei dem niedrigen Preis kein OLED eingebaut ist, kann kaum überraschen. Das LCD schwächelt zwar entsprechend bei Kontrastumfang und Farbtiefe, überzeugt aber mit einer hohen Auflösung, einer hohen Leuchtkraft auf dem Niveau eines Google Pixel Tablet und vor allem mit einer butterweichen Darstellung. In den Einstellungen kann man die Bildwiederholrate zwischen 60 Hertz, 90 Hertz und 144 Hertz manuell anpassen, wir empfehlen aber den Automatikmodus mit dynamischer Anpassung.
Die Displayoberfläche spiegelt im Freien relativ stark, sodass die Ablesbarkeit leidet. Das Problem haben aber fast alle Tablets, wir möchten es an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

Ausstattung
Das Kamerasystem kann nicht überzeugen, die Qualität sowohl der Hauptkamera als auch der Frontkamera taugt nur für Schnappschüsse. Bei Videochats sollte man auf eine gute Ausleuchtung achten, da sonst die Qualität überdurchschnittlich leidet. Aber auch hier gilt der Befund: Für ein Tablet sind die Ergebnisse typisch, schließlich liegt der Fokus in der Regel nicht auf der Kameraausstattung. Ein Rätsel gibt allerdings die rückseitige Kameraeinheit auf, die als Dual-Optik designt ist, obwohl nur eine Optik eingebaut ist. Hatte Xiaomi hier noch Bauteile übrig? Letztendlich handelt es sich aber um ein kosmetisches Problem.

Schwerwiegender ist da schon der Verzicht auf einen Fingerabdrucksensor, den wir bereits beim Vorgänger Xiaomi Pad 5 (zum Test) kritisiert haben. Auch beim Pad 6 muss die Entsperrung per Gesicht reichen. Die bietet zwar nicht die gleiche Sicherheit, aber den meisten wird es genügen. Trotzdem: Es bleibt eine Ausstattungslücke.
Beim Blick auf das SoC zeigt der Daumen dagegen nach oben: Qualcomms Snapdragon 870 wurde zwar bereits vor zweieinhalb Jahren eingeführt und ist somit schon etwas älter, mit seiner top-Performance war es aber damals die erste Wahl für alle Oberklasse-Smartphones. Die Leistung reicht auch 2023 noch für eine aufwendige 3D-Spiele und intensives Multitasking ohne Ruckler. Für den Alltag ist man mit dem SoC sehr gut gerüstet.
Die Speicherausstattung ist wie bereits erwähnt auf dem Preisniveau sehr gut - Apple etwa liefert nur 64 GB, wenn man unter 400 Euro bleiben möchte.
Die Connectivity schließt hier nahtlos an, WiFi 6 und Bluetooth 5.2 werden unterstützt. Hervorheben möchten wir den schnellen USB-C-Port nach 3.2 Gen 1, was keine Selbstverständlichkeit in dieser Preisklasse ist. Das gilt auch für den Sound über die vier Lautsprecher. Ein so voluminöser und gut abgestimmter Klang, der auch auf höchster Stufe verzerrungsfrei bleibt, ist bemerkenswert.

Software und Updates
Auf dem Pad 6 ist MIUI Pad 14 auf Basis von Android 13 installiert. Während des Tests erreichte uns ein Software-Update, das den Sicherheitspatch-Level auf den Stand Juli 2023 aktualisiert hat. Mit Blick auf den Software-Support ist das vielversprechend. Ein Anfrage an Xiaomi bezüglich Updates für das Pad 6 läuft zum aktuellen Zeitpunkt, sobald wie eine Antwort haben, werden wir sie hier nachtragen. Auf Basis unserer Erfahrungswerte rechnen wir mit zwei neuen Android-Versionen und mindestens drei Jahren Sicherheitspatches für das Pad 6. [Update vom 18.08.23, 15:00 Uhr: Wir lagen nicht ganz richtig - Xiaomi wird für das Pad 6 eine neue Android-Version und drei Jahre Sicherheitspatches ausliefern.]
Die Benutzeroberfläche ist typisch Xiaomi, nur eben für Tablets angepasst. Wer bereits ein Xiaomi-Smartphone hat, wird sich sofort zu Hause fühlen. Es gibt kaum Bloatware, aber eine Vielzahl von Extras, die das Android-System ab Werk nicht bietet. Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Oberfläche überladen wirkt, wozu auch die sehr farbenfrohe Optik der Icons beiträgt. Vermisst haben wir erweiterte Multitasking-Funktionen, etwa einen Splitscreen mit zwei Apps auf den Bildschirm per simplem Drag&Drop aus der Dock-Leiste heraus. Das neue Pixel Tablet (zum Test) macht es vor.
Den Xiaomi Smart Pen der zweiten Generation haben wir nicht getestet, Xiaomi betont aber die vereinfachte Bedienung über die neu im Stift integrierten Tasten. So kann man etwa in der Notizen-Anwendung schnell zwischen den Schreib-, Mal- und Farbfunktionen wechseln.

Akkulaufzeit
Mit 8.840 mAh ist der Akku im Xiaomi Pad 6 deutlich größer als im Google Pixel Tablet (7.000 mAh). Dass daraus keine längeren Laufzeiten resultieren, ist dem höheren Energieverbrauch infolge des älteren Prozessors und der höheren Bildwiderholrate des Displays geschuldet. Die im PC Mark Akkutest ermittelte Laufzeit von 12:56 Stunden (Pixel Tablet 14:20 Stunden) ist aber immer noch sehr gut. Die von Xiaomi angegebenen 16 Stunden Nonstop-Videowiedergabe halten wir trotzdem für übertrieben, realistisch sind 10 Stunden.
Geladen wird über das mitgelieferte 33-Watt-Netzteil, das den Akku nach einer Stunde wieder auf etwa 70 Prozent bringt. Einmal Volltanken dauert knapp anderthalb Stunden.

Fazit: No-Brainer von Xiaomi
Für 400 Euro schnürt Xiaomi ein Paket, mit dem man nicht viel falsch machen kann. Die technische Ausstattung ist gut, Haptik und Verarbeitung sind sogar spitze. Die Kritik bewegt sich auf hohem Niveau. Zu nennen sind hier das relativ teure Zubehör, der fehlende Fingerabdrucksensor und die fehlende Speicherweiterung. Man könnte auch den betagten Prozessor kritisieren, aber da die Performance stimmt, fällt das schwer. Letztendlich gilt: Wer mehr (Leistung) will, muss mehr Geld ausgeben. Das Xiaomi Pad 6 ist mit seinem überragenden Preis-Leistungsverhältnis ein würdiger Nachfolger des bereits überzeugenden Pad 5.
Xiaomi Pad 6 technische Daten
- Preis und Speicher: 399 Euro für 6/128 GB, 449 Euro für 8/256 GB
- Größe und Gewicht: 254 x 165 x 7 mm, 490 Gramm
- Farben: Gravity Gray, Gold und Mist Blue
- Display: 11 Zoll LCD mit 2.880 x 1.800 Pixel
- Kamerasystem: 13 MP Weitwinkel (F2.2)
- Frontkamera mit 8 MP
- SoC: Qualcomm Snapdragon 870 mit bis zu 3,2 GHz
- Connectivity: WiFi 5, Bluetooth 5.2, USB-C 3.2 Gen 1
- Akku: 8.840 mAh
- System: MIUI 14 auf Basis von Android 13
- Besonderheiten: 4-Wege-Lautsprecher, 33-Watt-Netzteil im Lieferumfang
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