A3-Plus-Drucker
Epson SC-P700 im Test: Druckt von der Rolle
Der jüngste A3-Plus-Drucker, der SC-P700 von Epson liefert nicht nur erstklassige Bilder, sondern ist auch erstklassig ausgestattet – unter anderem mit einer Rollenpapiereinheit. Was dieser Druckern noch so kann, lesen Sie in unserem Test.

Auf der Epson-Website wird der SC-P700 als „hochwertiger Fotodrucker bis zum Format DINA3+ für designbewusste Fotografen und Künstler“ angepriesen – zu einem Preis von 750 Euro. Und tatsächlich sieht er mit seinen klaren Ecken und Kanten außergewöhnlich gut aus.
Er hat glatte hochglänzende, teilweise transparente Gehäuseflächen – richtig schick. Außerdem ist er sehr kompakt für ein Gerät, das Prints bis zum Format DIN A3+ ausgibt. Im Ruhezustand misst er 515 x 370 x 155 mm und wiegt circa 13 Kilogramm. Die erforderliche Stellfläche beim Druck hängt davon ab, welche Art der Papierzufuhr gewählt ist.
Vorne, hinten oder Rollenpapier sind möglich. Für alle drei Optionen wird eine maximale Stellfläche von 725 x 860 x 510 mm empfohlen, das ist großzügig bemessen. So besteht die Gewissheit, dass auch beim Format DIN A3+ das zu bedruckende Papier unbeschadet den Transport durch den Drucker übersteht.
Black Box ist eine treffende Bezeichnung für den SC-P700, nicht nur wegen des All-Black-Designs. Denn wie bei jeder Black Box weiß man nicht so genau, was darin passiert. Sobald Netz- und USB-Kabel angeschlossen und dann die einzige Taste „On“ am Gerät betätigt wurde, erscheint auf dem Display die Anweisung, die Tintentanks zu installieren.
Danach rappelt zuerst einmal eine 15 Minuten andauernde Initialisierungsroutine los, während der seltsame Geräusche zu hören sind. Aber nach Abschluss der Initialisierung ist alles fertig installiert, der Drucker ist bereit – ohne weiteres Zutun einer Bedienperson. Die Druckereinstellungen erfolgen auf einem 4,3 Zoll (10,9 cm) großen Touchscreen – das sind die Maße eines Smartphones vor ein paar Jahren. Die Touchbedienung funktioniert auch mit Baumwollhandschuhen.
Alternativ kann der Drucker über LAN oder WLAN betrieben und via Smartphone oder Tablet bedient werden. Die Installation auf einem Mobilgerät ist eine einfache Angelegenheit und klappte auf Anhieb tadellos. Als sehr hilfreich erwiesen sich dabei die Zusatzprogramme wie „Print & Layout“ oder „Smart Panel“, die Epson kostenlos im Netz anbietet.
Papierzuführung auf drei Wegen
Der hintere Papiereinzug ist für Standardpapiere gedacht, er fasst je nach Eigenschaften des Papiers mehrere Blatt auf Vorrat. Diese Zuführung ist geeignet für Papiere, die den Transport durch den Drucker und eine Umlenkung von beinahe 90° unbeschadet überstehen.
Der vordere Einzug ist für empfindliche und auch dickere Fine-Art-Papiere bestimmt. Er nimmt jeweils nur ein einzelnes Blatt auf. Der Papierweg ist nahezu eben, und das Papier legt seinen Weg durch den Drucker ohne mechanische Beanspruchung zurück. Um einen Bogen in den vorderen Einzug einzulegen, braucht man aber eine gewisse Übung.
Denn die seitlich platzierten grauen Führungsschienen sind nur 6 mm hoch, und wenn das Papier etwas gewölbt ist, liegt es manchmal nicht optimal in den Führungsschienen. Seine Position muss dann gemäß der Anweisung auf dem Display korrigiert werden, und dazu ist ein wenig Training notwendig.

Klappt man die Abdeckung an der Druckerrückseite auf, kann man die Rollenpapiereinheit herausziehen. Die Rollenpapiereinheit ist kein Extra und keine Option, sondern sie ist fest eingebaut. Das ist für einen Drucker mit einer UVP von 750 Euro schon eine Sensation.
Die maximale Drucklänge bei Rollenware beträgt 18 Meter. Leider ist kein Cutter integriert, zuschneiden muss man die Drucke von Hand. Die Möglichkeit, Rollenware zu verarbeiten, erfordert sinnvollerweise, dass die verfügbare Tintenmenge auch groß genug ist.
10 Tanks = 10 Farben
Im SC-P700 stecken zehn Tintentanks mit einem sogar für einen Seriendruck ausreichend großen Volumen von jeweils 25 ml. Die Tanks sind mit lange haltbaren Pigmenttinten befüllt, die die Bezeichnung UltraChrome Pro 10 tragen. Die neuen Tinten wie „Violet“ und „Light Gray“ sollen eine noch bessere Farbwiedergabe sowie hohe Maximaldichte zustande bringen.
Vor einem Farbwechsel von „Photo Black“- auf „Matte Black“-Tinte erfolgt keine tintenverschwendende Spülung des Tintensystems. Es ist auch kein besonderes Vorgehen erforderlich. Es genügt, einfach umzuschalten, und damit ist die Umstellung von „Photo Black“ auf „Matte Black“ – oder umgekehrt – auch schon vollzogen.
Sollte bei den verschiedenen Servicevorgängen Tinte übrig bleiben, fließt sie in den Servicetank. Dieser ist schön versteckt an der rechten Geräteseite hinter einer Klappe platziert. Wenn er voll ist, muss man ihn austauschen.

Der Drucker in der Praxis
Die maximal verfügbare Druckerauflösung gibt Epson mit 5760 x 1440 dpi an. Die beiden Optionen „Standard“ sowie „Max. Qualität“ sind Festwerte. Dazu sind weitere Einstellmöglichkeiten, darunter „bidirektional/direktional“, „Feinste Details“ oder „Glatte Kante“ wählbar und stets abhängig vom Medium.
Ihre Anwendung sollte gut überlegt werden, denn alle diese Einstellungen beeinflussen ganz wesentlich, wie viel Zeit der SC-P700 für einen Ausdruck braucht. Ein farbiger DIN A4-Ausdruck in der „Standard“-Einstellung kommt schon nach 90 Sekunden aus dem Gerät.
Gibt man die gleiche Datei jedoch mit der Einstellung „Höchste Qualität“ aus, muss man schon acht Minuten darauf warten. Ein Druck im Format DIN A3+ benötigt sieben Minuten, mit zusätzlicher „Schwarz verstärkender Beschichtung“ und in „maximaler Qualität“ beträgt die Druckzeit sogar 15 Minuten.
Neben der Druckerauflösung ist die maximal erreichbare densitometrische Dichte der Prints (dD) ein wesentliches Bewertungskriterium. Dabei geht es um die Frage: Wie schwarz ist Schwarz? Selbst wenn der Drucker bereits mit den Standardeinstellungen erstaunlich gute Ergebnisse liefert, lässt sich durch die geschickte Wahl der Einstellungen und/oder die Verwendung von ICC-Profilen noch ein deutlicher Qualitätsgewinn beim Druck erzielen.
Die von den Herstellern zur Verfügung gestellten ICC-Profile sind von ausgezeichneter Qualität – ein Unterschied zu selbst erstellten Profilen ist nicht mehr festzustellen.

Einstellungen mit Potenzial
Vor dem Schwarzweißdruck lohnt es sich, die Einstellungen „Optimiertes SW Foto“, „Schwarzverstärkende Beschichtung“ und „Maximale Qualität (Kohleschwarz)“ unter die Lupe zu nehmen. Sie alle bringen noch weitere, wenn auch kleine Verbesserungen am Ausdruck. Allerdings spielen dabei auch das verwendete Papier und das jeweilige Motiv eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Nicht immer passen alle Korrekturmöglichkeiten zu allen Aufgaben und Anforderungen. In unserem Test mit unterschiedlichen Papieren von Tecco, hochglänzendem Papier von Sihl und edlem Barytpapier von Hahnemühle fanden wir es sehr hilfreich, dass Epson für die gängigen Papiere ICC-Profile zur Verfügung stellt.
Ob hochwertige Schwarzweiß- oder feinst differenzierte Farbdrucke – mit den gelieferten ICC-Profilen lassen sich von Beginn an sehr gute Druckergebnisse erreichen.
Die Unterschiede sind nicht nur sichtbar, sondern gerade bei der Maximaldichte auch messbar. Während die Maximaldichte (dD) bei Standardeinstellung und „Luster“ 2,45 beträgt, verhilft das „Epson ICC Profil“ schon zu einer Maximaldichte von 2,57. Die zusätzliche Einstellung „Schwarzverstärkende Beschichtung“ mit Epsons „Photo Paper Glossy“ und dem „Epson ICC Profil Maximaldichte“ hebt sie sogar auf 2,72.
Die Erweiterung auf „Maximale Qualität (Kohleschwarz)“ mit der Druckereinstellung „High Glossy“ und dem „Epson ICC Profil“ liefert als Maximaldichte 2,71, auf „Hahnemühle Baryta“ mit „Epson ICC Profil“ sind es immerhin noch 2,57. Bedingt durch die Materialeigenschaften ergeben sich auf matten Papieren geringere Maximaldichten, die Einstellung „Fine Art Matte“ mit „Epson ICC Profil“ liefert 1,67.
Fazit
Der Epson SC-P700 liefert erstklassige Druckqualität in Farbe und Schwarzweiß, beachtliche Maximaldichten, perfekte Tonwertwiedergabe, ausgezeichnete Schärfe und modernes Design. Dazu gibt es tolle Zusatzsoftware, die den Druckvorgang mit all seinen Einstellungen durchschaubar und so einfach wie nur möglich macht. Und das für 750 Euro. Was will man mehr?
Selbst CDs und DVDs lassen sich bedrucken. Und ja: Das gute Stück kann natürlich randlos drucken. Und damit wir nicht nur Lorbeeren und Weihrauch austeilen, folgt hier noch ein Wermutstropfen: Der randlose Druck funktioniert zwar in allen Formaten, aber leider nicht in allen Qualitätsstufen. Damit kann man aber dank all der positiven Argumente, die für den Drucker sprechen, gut leben.