Command & Conquer Remastered Collection im Test
Command & Conquer kam 1995 auf den Markt – also vor 25 Jahren. Jetzt möchte EA mit den Remasters von Tiberiumkonflikt und Alarmstufe Rot punkten. Der Test.

Mit Remaster-Games ist das immer so eine Sache, denn sie setzen eine gewisse Art von Erinnerung voraus – egal ob gut oder schlecht. Und im Falle von Command & Conquer nagt auch der Zahn der Zeit am Charme. Denn wer vor 25 Jahren nicht dabei war als das erste Command & Conquer das Licht de...
Mit Remaster-Games ist das immer so eine Sache, denn sie setzen eine gewisse Art von Erinnerung voraus – egal ob gut oder schlecht. Und im Falle von Command & Conquer nagt auch der Zahn der Zeit am Charme. Denn wer vor 25 Jahren nicht dabei war als das erste Command & Conquer das Licht der digitalen Welt erblickte, der wird auch mit dem Remaster so das ein oder andere Problemchen haben.
Heute komisch verpixelt anmutende Icons oder Bildschirme, DOS-Anleihen beim Start oder piepsiger Sound – das versteht, wer früher dabei war. Aber nicht, wer heute zum ersten Mal ein C&C in Händen hält. Bedeutet: Wer schon früher ein bekennender C&C-Fan war, dem wird wohl auch das Remaster gefallen.
Strategiespieler, die ansonsten nur wenig Berührung mit C&C hatten, könnten indes abgeschreckt werden. Denn zwar hat man die in der Collection enthaltenen "Command & Conquer"-Teile optisch aufgewertet, aber nicht an der KI gearbeitet. Das kann im Spiel bisweilen nervig sein. Doch fangen wir vorne an.

Die Command & Conquer Remastered Collection ist umfangreich. Sie enthält folgende Spiele:
- C&C: Der Tiberiumkonflikt
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C&C: Der Ausnahmezustand
- C&C: Alarmstufe Rot
- C&C: Alarmstufe Rot – Gegenangriff
- C&C: Alarmstufe Rot – Vergeltungsschlag
Command & Conquer Remastered: Wenig Neues
Ebenfalls enthalten sind diverse Pakete wie die Playstation- und Nintendo-Missionen, die es seinerzeit exklusiv für die Konsolen gab und Geheimmissionen sowie der Karteneditor. Neue Inhalte sucht man, bis auf nette Behind-the-Scenes-Fotos, indes vergebens.
C&C Remastered Collection - Enthüllungs-Trailer
Doch was ist nun eigentlich ein Remaster? Im Prinzip ist es das alte Spiel mit neuer Optik. Denn für das Remaster wurden sämtliche Grafiken neu gezeichnet, sodass die Spiele nun auch in Ultra-HD ordentlich aussehen. An der Technik dahinter hat sich indes nichts verändert. Im Prinzip starren wir noch immer auf Bitmaps, die übereinandergelegt werden und so den Anschein von Bewegung erzeugen.
Ebenfalls angepasst wurde der Sound. So wurde beispielsweise der Originalsoundtrack neu abgemischt und kommt wuchtiger daher als noch vor 25 Jahren. Auch die Sprachausgabe hat die ein oder andere Verbesserung erfahren. Wenn wir wollen, können wir übrigens mit einem Klick wieder zurück zu alter Grafik und altem Sound - denn das alte Gerüst steht noch immer.
Eine Neuerung gibt es indes doch. Zumindest für Spieler der deutschen Version. Bestanden die gegnerischen Soldaten seinerzeit des Jugendschutzes wegen noch aus Robotern, sind es jetzt, 25 Jahre später, Menschen, die auf den Pixel-Schlachtfeldern unterwegs sind.
Command & Conquer Remastered - Immer noch unterhaltsam
Naja, und dann gibt es eben noch die kleineren Verbesserungen, die man sich nahezu für jedes Remaster wünscht. Neue Funktionen, besserer Komfort und eine eingängige Bedienung. So gibt es jetzt beispielsweise Bau-Warteschlangen – die gab es seinerzeit bei C&C noch nicht. Einen Attack-Move hingegen suchen wir weiterhin vergebens. So rumpeln die Panzer im Zweifel friedlich an Einheiten des Gegners vorbei. Man muss den eigenen Truppen schon explizit die Anweisung geben, entsprechende Einheiten anzugreifen.

Grundsätzlich hat EA die KI nicht angefasst, was im Jahr 2020 durchaus für Verwunderung sorgen kann. Beispiele gefällig? Kein Problem. Wir wollen einen Trupp Panzer von einem Flussufer ans andere schicken. In der Mitte befindet sich eine Furt. Wir müssen die Panzer explizit über die Furt schicken, ansonsten bleiben die Herren Panzerfahrer einfach stur am Fluss stehen. Grundsätzlich sind enge Terrains schwierig. Denn fahren mehrere Einheiten hintereinander und kommt es vorn zu Gedränge, erkennen die hinterherfahrenden Einheiten den Weg als blockiert und versuchen, Umwege zu finden. Das sorgt für Gedränge und muss per Hand entwirrt werden. Grundsätzlich sollten wir unsere Einheiten in C&C also nicht allein lassen, sondern brav babysitten.
Command & Conquer Remastered Collection: Fazit
Am Spielablauf hat sich indes nichts getan, weswegen wir fragen: Wer braucht ein C&C Remastered? All jene, die noch einmal den Charme der 90er Jahre erleben wollen. All jene, die noch einmal C&C „wie früher“ erleben wollen. Und alle jene, die bisher zwar von C&C gehört haben, aber nie dazu gekommen sind, ihm mal eine Chance zu geben. Denn C&C bietet immer noch ein hervorragendes Missionsdesign - nervenaufreibende Einsätze und eine Fülle an Abwechslung sind garantiert.