Teil 2: Windows Home Server
- Windows Home Server
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Über das Settings-Menü der Windows Home Server Console legen Sie fest, dass Ihr Home Server eine Website für den Fernzugriff einrichtet. Als zweiten Schritt legen Sie ein Benutzerkonto für den Fernzugriff an. Für dieses Konto gelten schärfere Sicherheitsmaßstäbe als für Konten ohne dieses R...
Über das Settings-Menü der Windows Home Server Console legen Sie fest, dass Ihr Home Server eine Website für den Fernzugriff einrichtet. Als zweiten Schritt legen Sie ein Benutzerkonto für den Fernzugriff an. Für dieses Konto gelten schärfere Sicherheitsmaßstäbe als für Konten ohne dieses Recht: Das Passwort muss mindestens 7 Zeichen lang sein und Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten. Haben Sie eine Windows-Live-ID können Sie Ihrem Server auch einen Domainnamen nach dem Muster hubers.familienserver.net geben, über den Sie ihn weltweit erreichen.

Voraussetzung ist natürlich, dass Sie Ihr Heimnetzwerk so konfiguriert haben, dass der Server direkt über eine Web-Verbindung erreicht werden kann. Über das Web-Portal haben Sie per SSL-Verbindung Zugriff auf alle Daten, die auf dem Home Server gespeichert sind und für die Sie Zugriffsrechte haben. Aktivieren Sie die Remoteunterstützung auf den Clients, die an den Home Server angeschlossen sind, können Sie sogar von außen auf diese Rechner zugreifen.
Wiederherstellungs-CD
Eine weitere entscheidende Funktion des WHS sind die Wiederherstellungs-CDs, Home Computer Restore CD genannt. Sollte ein PC in Ihrem Netz einmal durch einen Fehler oder einen Virus funktionsunfähig geworden sein, stellen Sie ihn mit dieser CD und einem laufenden Windows Home Serverwieder her. Booten Sie von der CD.
Es startet Windows PE 2.0 und eine Software, die den Home Server im Netzwerk sucht. Ist die Verbindung einmal aufgebaut, können Sie über das Netzwerk eine Komplettsicherung zurückspielen und haben im Idealfall wieder den Systemzustand vor dem Unglück hergestellt. Im Test konnte die Wiederherstellungs-CD jedoch nicht überzeugen.
Einmal war kein Treiber für die angeschlossene Netzwerkkarte vorhanden. Das wäre noch nicht so schlimm gewesen. Dank des sehr dürftigen Dialogs zum Nachladen des Treibers ist es aber unnötig kompliziert, den Treiber nachzuinstallieren: Es gibt keinen Explorer und keinen Assistenten, mit dem man die Quelle für die Treiberinstallation festlegen kann. Der Anwender hat nur einen Schalter, um die Software automatisch nach Treibern suchen zu lassen. Wehe, wenn sie Treiber nicht finden sollte ...
In einem zweiten Test hatte die Software nach eigener Auskunft zwar einen Treiber für die Netzwerkkarte. Allerdings konnte Sie den Server auch nach der Eingabe des Namens nicht finden. Hätte man wenigstens ein paar Netzwerkdiagnose-Tools wie eine Eingabeaufforderung mit ping-Befehl, gäbe es vielleicht eine Chance, die Verbindung doch noch in Gang zu bringen. Leider sucht man solche Tools auf der CD-Oberfläche vergebens. Jede selbstgebaute Rettungs-CD mit Linux oder BartPE bietet hier mehr und bessere Werkzeuge.

Für den Release Candidate gibt es zwei verschiedene Fassungen der Wiederherstellungs-CD: eine für PCs mit bis zu 256 MByte Speicher und eine für Rechner mit 512 MByte Speicher. Beide sollen laut Ankündigung Bestandteil der Verkaufsversion von Windows Home Server werden. Im Test konnten wir keinen großen Unterschied zwischen diesen CDs feststellen, was die Benutzung angeht. Beide zeigten dieselbe magere Ausstattung mit Treibern und Software.
Add-ins für den Server
Betriebssysteme leben von der Software, die für sie programmiert wird. Je mehr interessante Tools es gibt, desto attraktiver wird das System. Gegenwärtig läuft ein Programmierwettbewerb für Home-Server-Add-ins mit dem Titel Code2Fame Challenge. Immerhin gibt es schon jetzt, noch vor der finalen Version des Servers, einige interessante Erweiterungen des Systems.

Im Kasten Interessante Links sehen Sie die Adresse der englischsprachigen Site We got served. Hier finden Sie eine Liste der aktuell vorhandenen kostenlosen Tools. Darunter gibt es zum Beispiel eine Wake-on-LAN-Erweiterung und ein Hilfsprogramm, das Ihnen beim Betreiben einer Website unter Windows Home Server hilft. Einsendeschluss des Programmierwettbewerbs ist der 31. August 2007. Wenn WHS Ende 2007 erscheint, sollten also eine Reihe interessanter Tools verfügbar sein.
Produkte rund um den Server
Als Windows Home Server auf der Entwicklerkonferenz WinHEC 2007 Anfang des Jahres vorgestellt wurde, zeigten einige Firmen Prototypen mit dem Betriebssystem. Mit dabei war unter anderem Hewlett-Packard mit dem MediaSmart Server. Auch Medion stellte eine schwarze Box mit Windows Home Server vor. Neben den auf Wohnzimmertauglichkeit getrimmten Hardware-Produkten gibt es auch einige Software-Hersteller, die Programme für WHS anbieten wollen. F-Secure zum Beispiel will einen speziellen Virenscanner für den Server ins Programm nehmen.
Wer braucht den Server?
Windows Home Server hat viele interessante Eigenschaften, die auch für Nicht-Techniker leicht zu erledigen sind. Genial einfach ist auch die Verwaltung des Speicherplatzes. Einen zwiespältigen Eindruck macht hingegen die Backup-Funktion.
Hier gibt es hoffentlich bis zur endgültigen Version desWHSnoch einige Verbesserung, was die Wiederherstellungs-CD angeht. Im jetzigen Zustand könnte es ernste Probleme geben, wenn ein Netzwerk nicht der Standardkonfiguration entspricht. Das wären etwa alle Netzwerke, bei denen nicht alle PCs mit einem DSL-Router verbunden sind, der auch die Adressen vergibt.
Technik-Freaks werden sich darüber freuen, dass Sie ab Herbst 2007 eine Komplettlösung für das Heimnetzwerk kaufen können: Remote- Access, Web-Portal, File-Server und Streaming- Server, alles ist in einer einzigen, relativ leicht benutzbaren Lösung vereinigt. Da diese Lösung ein Windows-System ist, braucht man sich nicht erst in ein anderes Betriebssystem wie Linux einzuarbeiten.
Diese Freaks, die auf Streaming und den Web-Zugriff Wert legen, dürften auch die eigentliche Zielgruppe sein. Denn für ein Heimnetz mit zwei bis drei Computern, das nur einen File-Server und eine Backup-Software braucht, dürfte wohl eine NAS (Network Attached Storage) die billigere und einfachere Lösung sein. Ein Windows-Server bedeutet hier, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.