Teil 2: Vista und die Hardware
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Der augenfälligste Unterschied zwischen Vista und älteren Windows-Versionen liegt in der Aero-Oberfläche, die nun mit Transparenz und 3D-Effekten aufwarten kann. Im Gegensatz zu XP wurde Aero so konzipiert, dass die Fähigkeiten des Grafikbeschleunigers nicht nur für Direct3D-Anwendungen wie Spi...
Der augenfälligste Unterschied zwischen Vista und älteren Windows-Versionen liegt in der Aero-Oberfläche, die nun mit Transparenz und 3D-Effekten aufwarten kann. Im Gegensatz zu XP wurde Aero so konzipiert, dass die Fähigkeiten des Grafikbeschleunigers nicht nur für Direct3D-Anwendungen wie Spiele verwendet wird, sondern auch für den Windows-Desktop. Die Darstellung übernehmen dabei der Desktop Window Manager (DWM) und das darunter liegende Windows Display Driver Model (WDDM), das sich von der Treiberarchitektur von Windows XP grundlegend unterscheidet. Daher setzt Aero eine DirectX-9-Grafik voraus. Für den Multi-Monitor-Betrieb mit zwei Karten sind unbedingt zwei Karten mit WDDM-Treibern notwendig, da Vista sonst Aero nicht aktivieren kann. Am besten fahren Sie mit zwei Karten vom selben Chiphersteller.

Vista benötigt aber entgegen der Auffassung mancher Anwender keine dicke Grafikkarte, sondern gibt sich auch mit 30-Euro-Karten oder sogar einer halbwegs aktuellen Chipsatzgrafik von Intel, nVidia oder AMD zufrieden. VIA-Chipsätze mit Grafikprozessor bieten dagegen keine Aero-Unterstützung und bei SiS bekommt man nur mit den neuen Chips der 672er-Serie Vista in voller Pracht geboten.

Schlechte Karten hat man mit Mainboards auf Basis eines nForce3-Chipsatzes in Kombination mit DirectX-9-Grafikkarten von ATI und einen Dual-Core-Prozessor: Die Aero-Darstellung von Vista funktioniert hier nur, wenn einer der beiden Prozessorkerne deaktiviert wird. nVidia hat zwar in einer FAQ (www.pcmagazin.de/pcm0701-1) einen Treiber angekündigt, der den Fehler beheben soll, aber damit wohl keine Eile, da die eigenen Grafikchips ohne Probleme laufen. Aber auch jenseits der Grafikunterstützung gibt es Einschränkungen bei nForce3- und nForce2-Chipsätzen: So funktionieren weder die Raid-Funktion noch die nVidia-Firewall.
DirectX 10: Es wird langsam
Schlecht bestellt war es lange Zeit um die Unterstützung von DirectX 10: nVidia hatte zwar mit der 8800er-Serie passende Grafikkarten am Start, aber keine Treiber für Vista. ATI hatte zwar von Anfang an Treiber, aber dafür kamen die Karten erst mit Verspätung auf den Markt. Auch Performance und Features der ersten Generation der Vista-Treiber erreichten bei Weitem nicht das Niveau ihrer ausgereiften Windows-XP-Gegenstücke.
Hier sind aber die Vista-Treiber auf dem Weg der Besserung. So hat ATI bei den Catalyst-Treibern der Version 7.8 vor allem die Stabilität und die Crossfire-Tauglichkeit verbessert (https://ati.amd.com/de/products/). Bei nVidia-Karten bringt der ForceWare-Treiber in der Version 163.44 Verbesserungen für den SLI-Modus und die DirectX-10-Performance.
Notwendig für Crossfire und SLI ist zudem ein Microsoft-Hotfix, der unter support.microsoft.com/kb/936710 zum Download bereitsteht. Dass Quad-SLI unter Vista noch gar nicht funktioniert, dürfte dagegen kaum eine Rolle spielen.
Dass DirectX 10 eine bessere Grafik bei ähnlich hohen Frameraten wie unter DirectX 9 bringen kann, zeigen die ersten DirectX-10-Spiele wie Bioshock. Ein Problem mancher DirectX-10-Spiele ist deren hoher Bedarf an Grafikspeicher, der etwa GeForce-8800-GTS-Karten mit 320 MByte RAM in die Knie zwingen kann. nVidia arbeitet daher an neuen Treibern mit einer verbesserten Speicherverwaltung, unter denen diese Karten eine höhere Leistung bringen sollen.