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VDSL: Technik, Kosten und Verfügbarkeit

Teil 2: VDSL: Technik, Kosten und Verfügbarkeit - Lohnt sich das schnelle Internet

Autoren: Redaktion pcmagazin und Sven Hähle • 13.4.2010 • ca. 3:10 Min

Inhalt
  1. VDSL: Technik, Kosten und Verfügbarkeit - Lohnt sich das schnelle Internet
  2. Teil 2: VDSL: Technik, Kosten und Verfügbarkeit - Lohnt sich das schnelle Internet

Wie schnell ist VDSL wirklich? Damit VDSL überhaupt zur Verfügung gestellt werden kann, ist ein speziell ausgerüstetes Ortstelefonnetz nötig. Bei ADSL geht jede Leitung von der Ortsvermittlungsstelle aus, in der sich auch die DSL-Vermittlungsstelle befindet. Zum Einsatz kommen Kupferleitungen...

Wie schnell ist VDSL wirklich?

Damit VDSL überhaupt zur Verfügung gestellt werden kann, ist ein speziell ausgerüstetes Ortstelefonnetz nötig. Bei ADSL geht jede Leitung von der Ortsvermittlungsstelle aus, in der sich auch die DSL-Vermittlungsstelle befindet. Zum Einsatz kommen Kupferleitungen. Je länger die Leitungen sind und je mehr Haushalte an einer DSL-Vermittlungsstelle angeschlossen sind, desto mehr Geschwindigkeitsverluste gibt es. Für VDSL werden eigene Vermittlungsstellen in den sogenannten Kabelverzweigern platziert. Diese grauen Kästen sind Ihnen vielleicht schon einmal an der einen oder anderen Straßen-ecke aufgefallen. Für die Strecke von der Ortsverteilungsstelle zu den Kabelverzweigern werden moderne Glasfaserkabel verlegt, bei denen es kaum Übertragungsverluste gibt - deshalb ist VDSL viel schneller als normales DSL. Lediglich das letzte Anschlussstück von den Kabelverzweigern in die Haushalte wird noch mit einem Kupferkabel realisiert. In wenigen Gebieten wird die Glasfaser direkt bis zum Kunden gelegt. Dann spricht man von FTTB ("Fibre to the basement", zu Deutsch: "Faser bis zum Keller"). FTTB ist die Idealvariante für VDSL-Anschlüsse und ermöglicht die höchsten Bandbreiten.

Wer bekommt einen Anschluss?

Allein die Deutsche Telekom besitzt die Möglichkeit, VDSL-Vermittlungsstellen in ihrem bereits vorhandenen Telefonnetz zu installieren. Deshalb war der VDSL-Markt anfangs nur durch die Telekom besetzt. Doch seit Mitte vergangenen Jahres stellt die Telekom ihre Leitungen auch anderen Providern zur Verfügung, sodass sie darüber VDSL anbieten können. Der Netzausbau geht voran, aber noch sind es vor allem Städte und Ballungsräume, in denen der Internet-Gepard rennt. Das Telekom-Netz erstreckt sich derzeit über 50 Städte und Ballungsräume. Mit 1&1 und Vodafone gibt es heute neben der Telekom zwei namhafte Anbieter für VDSL (siehe Tabelle). Während 1&1 derzeit auf das Telefonnetz der Telekom setzt, ist Vodafone dabei, seine eigenen Leitungen für VDSL fit zu machen. Bis zum Spätsommer will Vodafone laut eigenen Angaben vier Millionen Haushalte in 750 deutschen Städten mit VDSL versorgen können. Wo Anschlüsse verfügbar sind, können Sie auf den Websites aller drei Anbieter herausfinden. Bei Vodafone läuft die Verfügbarkeitsabfrage über das Paket "All- Inclusive", es gibt keine eigene VDSL-Abfrage. Nach Auswahl des Pakets "All-Inclusive" ist ein Upgrade auf VDSL möglich, falls dieses verfügbar ist. Auch der Anbieter Alice will ins VDSL-Geschäft einsteigen, hat seine Angebote aber vorerst wieder gestoppt. Mit M-Net gibt es einen in Bayern aktiven Provider, der auf ein eigenes Glasfasernetz setzt. In einigen bayerischen Städten soll VDSL von M-Net bereits Mitte des Jahres verfügbar sein.

* In allen Paketen inklusive: Flatrates für Telefonie ins deutsche Festnetz und unbegrenzte Internetnutzung sowie benötigte Hardware (Splitter, Router) ** VDSL 25 mit 50 Mbit/s Downstream und 10 Mbit/s Upstream, VDSL 25 mit 25 Mbit/s Downstream und 5 Mbit/s Upstream, Preise pro Monat, keine zusätzliche Anschlussgebühr

Umstieg auf VDSL: ja oder nein?

Schon jetzt auf VDSL umsteigen oder lieber noch warten? Für etliche Anwender wird sich die Frage von selbst beantworten, denn noch sind die neuen Internetanschlüsse nur begrenzt verfügbar. Wer schon heute einen Anschluss bekommen kann, sollte gut überlegen, ob sich die Investition lohnt. Wie unsere Tabelle zeigt, ist VDSL nicht billig. "Call & Surf Comfort" der Deutschen Telekom mit DSL 6.000 kostet 34,95 Euro. Das sind 10 Euro weniger als der günstigste VDSL-Anschluss der Telekom, und der bietet noch nicht einmal die vollen 50 Mbit/s. Und es gibt noch weitaus günstigere ADSL-Tarife als die der Telekom. Wer allerdings IPTV intensiv nutzen will und VDSL bekommen kann, sollte die Chance nutzen. Downloader, aber auch Selbstständige und kleine Unternehmen mit intensiver Internetnutzung, sind mit einem VDSLAnschluss ebenfalls gut beraten. Links & Tools zu diesem Artikel finden Sie unter www.magnus.de/go/10041513

Info: Halbe Geschwindigkeit: der Kompromiss VDSL 25

Wer VDSL haben möchte und einen Anschluss bekommen kann, sollte nach Möglichkeit vorher mit dem Provider abklären, wie weit seine Telefondose vom Kabelverzweiger entfernt ist, von dem sie versorgt wird. Denn nur bei einer Entfernung von unter einem Kilometer steht die volle Bandbreite von 50 Mbit/s zur Verfügung. Wohnt man weiter weg vom Kabelverzweiger, lohnt es sich unter Umständen nicht, ein VDSL-50-Angebot zu bestellen. Für solche Fälle können die VDSL-25-Tarife interessant sein, welche von der Telekom und Vodafone angeboten werden: Sie bieten "nur" bis zu 25 Mbit/s Downstream und 5 Mbit/s Upstream, sind dafür aber preiswerter als die VDSL-50-Tarife.