Teil 2: Gratis-Office im Web
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AjaxWriter, AjaxXLS und AjaxPresent (www.ajax13.com) befinden sich noch voll im Beta-Stadium. Die Office-Tools lassen sich nur mit Firefox aufrufen. Die Funktionen sind rudimentär. Die Programme haben nur den Anspruch, Editoren und Betrachter zu sein. AjaxXLS legt die Zellengröße fest, Formeln gi...
AjaxWriter, AjaxXLS und AjaxPresent (www.ajax13.com) befinden sich noch voll im Beta-Stadium. Die Office-Tools lassen sich nur mit Firefox aufrufen. Die Funktionen sind rudimentär. Die Programme haben nur den Anspruch, Editoren und Betrachter zu sein. AjaxXLS legt die Zellengröße fest, Formeln gibt es gar keine. Die Tabellenkalkulation wird mit Maus und Tastatur bedient. Für die Eingabe von Umlauten reicht es nicht, in eine Zelle zu klicken und ä, ö oder ü einzugeben. Der Anwender muss dafür in das Editorfeld am oberen Rand der Tabelle klicken. Dateien speichert AjaxOffice auf der Festplatte.

EditGrid
Die Tabellenkalkulation EditGrid (www.editgrid.com) importiert Charts aus Excel, Calc, Gnumeric, und im CSV-Format. Das Programm bietet eine deutsche Oberfläche, als Dezimaltrennzeichen wird aber das Komma verwendet. Das Programm glänzt mit sehr vielen Funktionen und einem ausgefeilten Gruppenarbeits-Feature inklusive Verschlüsselung. Der Import, auch von komplexen Excel-Arbeitsmappen, funktionierte sehr gut, Export arbeitete nicht fehlerfrei. Als Vorlagen gibt es einen Geburtstagkalender, verschiedene Listen und eine Cash-Flow-Analyse sowie weitere Geschäftsvorlagen. Die Dokumente werden im Web gespeichert.

EmpressR
Das Präsentations-Tool EmpressR (www.empressr.com) bietet schlichte Standardvorlagen. Texte lassen sich formatieren und drehen. Einzelne Elemente positionieren Benutzer punktgenau. Video-, Audio-Dateien, Bilder sowie Flash-Animationen lassen sich integrieren, veränderbare Diagramme und Graphen erzeugen. Zum Abspielen verwendet es jedoch den lokal installierten Player. Auch EmpressR verfügt über eine Funktion, um gemeinsam an einer Präsentation zu arbeiten.

Google Text & Tabellen
Google Text & Tabellen (docs.google.com) bezeichnet sich selbst zu Recht als Beta-Lösung. Die Auswahl an Funktionen und Formatierungen ist eingeschränkt. Gelungen ist die Nutzerverwaltung: Das Angebot protokolliert vorbildlich, wer in den Dokumenten welche Änderungen vornimmt. Die Tabellenkalkulation von Google bietet eine Menge Funktionen. Die Zellenformatierung hat zwar alle wichtigen Formatierungen, Uhrzeiten lassen sich jedoch nicht addieren, was die Tabellenkalkulation für Projektplanung oder Zeiterfassung unbrauchbar macht. Eine Datei, die wir nach Excel 2003 exportierten, brachte Excel zum Absturz.

Das Veröffentlichen in Blogs funktioniert sehr gut. Google beherrscht den Datenaustausch mit folgenden Formaten: DOC, XLS, CSV, ODS, ODF, PDF, RTF und HTML. Weitere Angebote von Google sind Presentations, Mail, Calendar, der Instant Messenger Talk sowie der Website-Editor Page Creator.
Num Sum
Die Tabellenkalkulation Num Sum (www.numsum.com) steckt auch noch in den Kinderschuhen. Beim Importieren einer Tabelle wurde der Text mit weißer Schrift auf weißem Hintergrund geschrieben. Auch fehlten ein Großteil der Formatierungen und die Bilder. Die implementierten Funktionen beschränken sich auf die Grundrechenarten, Bedingungen und ein paar Logik-Funktionen. Tabellen lassen sich von mehreren Anwendern bearbeiten. Die Tabelle selbst ist entweder privat oder öffentlich (Standardeinstellung). Die Oberfläche von Num Sum ist Englisch. An Bedienkomfort bietet der Dienst nur wenig.

Thinkfree
Thinkfree Office (www.thinkfree.com) besteht aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation sowie Präsentationsprogramm und basiert auf Java. Die Oberfläche ist Microsoft Office nachempfunden, wobei einige Funktionen fehlen und andere wie Schrift vergrößern und verkleinern zusätzlich vorhanden sind. Den Betastatus erkennt man daran, dass einige Funktionen noch unvollständig sind, wie die Farbauswahl für die Schrift, oder noch nicht richtig funktionieren wie Optimale Breite wählen. Bei der Funktion muss man den Mauszeiger in die breiteste Zelle setzen, bevor man sie auswählt. Gespeichert wird entweder im Web bei Thinkfree (1 GByte kostenlos) oder auf der eigenen Festplatte.

Positiv ist die vollständige Lokalisierung. Auch die Hilfe ist in Deutsch. Punkt und Komma werden richtig verwendet. Bei der Rechtschreibprüfung lassen sich Microsoft-Office-Wörterbücher einbinden. Das ist auch notwendig, da kein deutsches Wörterbuch angeboten wird. Allerdings benötigt der Anwender ein wenig Geduld. Das in Java programmierte Angebot benötigt zum Laden und Speichern etwas Zeit. Für Firmen gibt es eine kommerzielle Server-Edition.

Thumbstacks
Noch im Alpha-Zustand befindet sich der Dienst Thumbstacks (www.thumbstacks.com). Innerhalb des Browsers legen Sie Seiten an und entwickeln Slideshows. Das Programm lässt sich über das Kontextmenü und eine Funktionsleiste steuern. Fertige Präsentationen können auf den Seiten von Thumbstacks für vier Stunden bereitgestellt werden. Betrachter laden Sie per E-Mail ein. Dem Eingeladenen wird im Browser-Fenster die Präsentation gezeigt, der Vortragende bestimmt, welche Folien zu sehen sind.

Writeboard
Der Texteditor Writeboard (www.writeboard.com) eignet sich zum Schreiben von kurzen Texten wie Blog-Einträgen. Mit Invite people lassen sich andere Autoren einladen, an dem Text mitzuschreiben. Dazu versendet der Dienst einen Link und das Passwort, jedoch in Klartext. Verschiedene Versionen lassen sich vergleichen. Die Änderungen hebt die Ansicht farblich hervor. Der fertige Text lässt sich als TXT oder HTML exportieren, Änderungen sind auch per RSS abrufbar. Formatierungen müssen Sie per Steuerzeichen eingeben; so bewirkt etwa ein Stern am Anfang und am Ende eines Textstückes eine Fettmarkierung.

Zoho Office
Zoho (www.zohowriter.com) bietet mit Tabellenkalkulation (Zoho Sheet), Präsentationsprogramm (Zoho Show) und Textverarbeitung (Zoho Writer) drei weit entwickelte Dienste an. Die Tabellenkalkulation enthält viele Funktionen. In ihr gibt es auch bedienfreundliche Elemente wie Auto-Ausfüllen bei Reihen, was bei anderen Tabellenkalkulationen fehlt. Leider richtet sich der Dienst nur an englischsprachige Anwender, da statt dem Komma einen Punkt als Dezimaltrennzeichen verwendet. Dokumente lassen sich mit anderen teilen und für alle veröffentlichen.

Die Textverarbeitung eignet sich zum Schreiben von Blog-Einträgen, was im Test nicht funktionierte. Viele Funktionen und Formatierungen lassen sich über das Kontextmenü und die Menüleiste aufrufen. Zum Export stehen DOC, PDF, SXW, ODT, TXT, RTF und HTML zur Verfügung. Die Rechtschreibprüfung prüft englische Texte, eigene Wörterbücher lassen sich nicht ergänzen. Das Präsentationsmodul ist schlicht. Es lassen sich Bilder (bis 600 KByte) und HTML-Code integrieren, die Layout-Optionen beschränken sich auf das Notwendigste.

Fazit
Die Beta-Logos auf den Startseiten sind zu Recht vorhanden. Die meisten Programme konnten mit ihren Oberflächen nicht überzeugen, die zum Teil schwerfällig und umständlich sind. Textverarbeitungen bieten zum Teil nur die Funktionalität von WordPad. Die fehlende Übersetzung ins Deutsche dürfte ebenfalls viele Anwender stören. Überzeugt hat uns lediglich Thinkfree.
