Such-Cookies
Tipp: Wer zum Reinigen nicht selbst Hand anlegen will, kann auch ein Tool einsetzen wie Anti Browsers Spy oder Google Clean von Abelssoft, die zugehörigen Testversionen finden sich auf der Heft-DVD. Such-Cookies...
Tipp:
Wer zum Reinigen nicht selbst Hand anlegen will, kann auch ein Tool einsetzen wie Anti Browsers Spy oder Google Clean von Abelssoft, die zugehörigen Testversionen finden sich auf der Heft-DVD.
Such-Cookies

Google hat angekündigt, Chrom in der nächsten Version (4.1) zu entschärfen, vom Google Updater ist allerdings bislang keine Rede. Google steckt nicht nur in Chrome, sondern auch in anderen Browser und zwar mit zwei Funktionen, der Phishing- und Malware-Prüfung sowie dem Suchfenster.
Während an der Phishing-Prüfung im Prinzip nichts auszusetzen ist (bei jedem Start lädt sich der Browser eine Blacklist mit gefährlichen Seiten vom Google-Server) hat das Google-Suchfenster bedenkliche Auswirkungen. Denn Google setzt ein Cookie, das für das Funktionieren der Vorschau von Suchbegriffen keine Relevanz hat. Denn es geht auch ohne Cookie. Dafür enthält der Keks - kaum ein Wunder - eine Identifikationsnummer dieser Art:
ID=b900b94b0efd21b0:TM=1267715897:LM=12
67715897:S=zio4eBQf43n235si
Betroffen sind Firefox und Safari. Opera verfügt zwar auch über ein Google-Suchfenster, das allerdings keine Vorschläge während der Eingabe macht und kein Cookie setzt.
Fragwürdige Funktionen haben auch andere Browser. Firefox meldet sich täglich unter versioncheck.addons.mozilla.com, um ein paar schädliche Plugins zu deaktivieren. Davon dürften die wenigsten Anwender betroffen sein, doch die Abfrage lässt sich nicht abschalten. Dem Anwender bleibt nichts anders übrig, als die URL in der Firewall zu sperren.
Ebenso verbindet der Browser bei Live-Bookmarks für RSS-Feeds im Hintergrund mit der Webseite fxfeeds.mozilla.com. Schließlich versucht Opera regelmäßig mit get.geo.opera.com Kontakt aufzunehmen und lädt ein Zertifikat von xml.opera.com. All dies lässt sich nur über die Firewall sperren, bei Comodo über Meine blockierten Netzwerkzonen.
Die anderen Kontaktaufnahmen lassen sich in den Einstellungen abschalten, gerade beim Internet Explorer und Safari vollständig, soweit wir es mit Firewall und Paketanalyse (Wireshark, www.wireshark.org) feststellen konnten. Als einziger Browser fragt der Internet Explorer vor dem ersten Start, welche Kontaktfunktionen eingeschaltet werden sollen und welche nicht. So hat jeder Anwender die Wahl. Geschadet hat es Microsoft bislang nicht.
Vista spioniert

So vorbildlich sich inzwischen der IE verhält, ist es umso verwunderlicher, dass Windows Vista bei jeder Internet-Verbindung zu www.msftncsi.com surft.
Anschließend erscheint in der Taskleiste die kleine Weltkugel, die eine erfolgreiche Verbindung anzeigt. Ärgerlich. Zum Beseitigen muss der Anwender einen Schlüssel in der Registry ändern. HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\NlaSvc\Parameters\Internet. Der Eintrag EnableActiveProbing muss auf 0 statt 1 stehen. Bei Windows 7 kommt es noch zu einer DNS-Abfrage, aber Windows ruft die Adresse nicht mehr auf.
Kommentar: Google täuscht
Google mit Datenschutzvorwürfen zu überschütten, ist in den Medien in Mode gekommen, zuletzt wegen der neugierigen Kamerawagen von Street View. Bis auf schön formulierte Statements setzt Google dem nichts entgegen, um das schlechter werdende Image zu verbessern, abgesehen von den wenigen Ausnahmen, bei denen die Firma von staatlichen Auflagen dazu gezwungen wurde. Nach wie vor verhalten sich Google-Programme eher wie Spyware und nicht wie seriöse Software.
Sei es der aggressive Google Updater, den man nicht los wird, oder sei es ein Such-Cookie aus dem Suchfeld des Browsers, das mit einer wiedererkennbaren ID versehen ist. Vor diesem Hintergrund wirken die wenig mit der Realität übereinstimmenden Beschwichtigungsversuche wie Täuschungsmanöver, um ein sauberes Bild in der Öffentlichkeit hochhalten zu können.
Google könnte vom IE lernen. Der Anwender bekommt bei der Installation schrittweise eine Liste vorgelegt, die alle Kontaktaufnahmen abklärt. Eine solche Liste gibt es bei Chrome auch, aber die findet sich in den Einstellungen. Und selbst wenn der Anwender alles abschaltet, funkt der Browser nach Hause.
Mit transparenten Maßnahmen hat Microsoft seinen vor nicht allzu langer Zeit miserablen Ruf deutlich verbessert, denn die Firma legt inzwischen strukturell einen offenen Umgang mit ihren Anwendern an den Tag. Unrühmliche Ausnahme ist die mitteilsame Weltkugel bei Vista, die schon bei Win 7 nicht mehr vorkommt.