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Sparmöglichkeit oder Kostentreiber?

So viel Strom verbrauchen vernetzte Geräte im Smart Home

Das Smart Home verspricht Komfort, Sicherheit und einen effizienten Umgang mit Energie. Doch die smarten Gesellen verbraten teils selbst jede Menge Strom.

Autor: Rainer Müller • 16.8.2019 • ca. 1:55 Min

Das smarte Heim  soll beim Energiesparen helfen – aber wie viel Strom verbrauchen die  vernetzten Geräte selbst?
Das smarte Heim soll beim Energiesparen helfen – aber wie viel Strom verbrauchen die vernetzten Geräte selbst?
© Shutterstock

Neben steigender Wohnqualität und erhöhter Sicherheit zählt die Verbesserung der Energieeffizienz zu den Hauptgründen für den Einsatz von Smart-Home-Technologien. Intel­ligente Thermostate reduzieren die Heizkosten, vernetzte LED-Lampen und Funksteckdosen senken dank Zeitschaltung den Stromver...

Neben steigender Wohnqualität und erhöhter Sicherheit zählt die Verbesserung der Energieeffizienz zu den Hauptgründen für den Einsatz von Smart-Home-Technologien. Intel­ligente Thermostate reduzieren die Heizkosten, vernetzte LED-Lampen und Funksteckdosen senken dank Zeitschaltung den Stromverbrauch. Auch smarte Bewässerungssysteme und Mähroboter sorgen für einen sparsameren Ressourcenverbrauch. So weit die Theorie.

So viel Strom ziehen smarte Geräte im Standby-Modus

Paradoxerweise passiert im Smart Home aber oft gerade das Gegenteil. Dass vernetzte Hausgeräte zunächst einmal selbst Strom benötigen, ist klar – allerdings meist nicht nur im aktiven Betrieb, sondern auch dann, wenn sie gerade nichts zu tun haben. Denn Lampen und Zwischen­stecker, Smart-Home-Zentralen und sprachgesteuerte WLAN-Lautsprecher sind „always on“, das heißt sie verbrauchen – sofern sie nicht ex­plizit vom Netz getrennt werden – praktisch jeden Tag rund um die Uhr Strom im Standby-Modus.

Wir wollten wissen, wie hoch dieses Grundrauschen tatsächlich ist, und in welchem Maß es letztlich den Geldbeutel belastet. Deshalb haben wir bei einigen der gängigsten Komponenten des vernetzten Zuhauses nachgemessen. Grundlage für die ermittelten Kosten ist ein durchschnittlicher Strompreis von 29 Cent pro Kilowattstunde (kWh).

Wo sich der Nachtmodus lohnt

Die Bandbreite der Standby-Verbrauchswerte ist deutlich höher, als wir zunächst angenommen hatten – auch innerhalb der Produktgruppen.Beginnen wir bei den smarten Lautsprechern: Erwartungsgemäß am sparsamsten zeigten sich die Minigeräte wie der Amazon Dot (3. Generation) und der Google Home Mini mit einer Leistungsaufnahme zwischen 1 und 1,5 Watt.

Energiehungriger sind dagegen intelligente Speaker mit Display: So benötigt ein Echo Show der zweiten Generation im Dauereinsatz mit hoher Displayhelligkeit mehr als 42 kWh im Jahr, was immerhin mit 12 Euro zu Buche schlägt. Man sollte bei Geräten dieser Art also den Nacht­modus aktivieren und bei längerer Abwesenheit am besten ganz den Stecker ziehen.

Sehr genügsam geben sich dagegen smarte Lampen wie Osrams Smart+ E27 oder die beliebten Philips-Leuchten Hue Color E27. Sie verursachen im Bereitschaftsmodus gerade mal knapp 80 Cent an Kosten pro Jahr.

Stromverbrauch im Vergleich

Smart-Home-Zentralen, IP-Kameras und WLAN-Router kennen zwar streng genommen keinen Standby-Betrieb. Da sie aber auch die meiste Zeit am Netz hängen, haben wir sie mit ihren durchschnittlichen Stromverbräuchen ebenfalls in unsere Übersicht aufgenommen, die Sie am Ende des Artikels als PDF herunterladen können.

Die Tabelle zeigt, dass sich der Vergleich hier durchaus lohnt. Geht es um die ebenso ärgerlichen wie unnötigen Energieverluste im Haushalt, denkt man zunächst meist an klassische Unterhaltungsgeräte. Doch auch hier gibt es Überraschungen: Der viel gescholtene Fernseher in Form eines modernen Smart-TV verbraucht fast gar keinen Strom im Standby-Betrieb.

Ein Grund zur Entwarnung ist das freilich nicht: Als die gierigsten Stromfresser im Heim­kino erwiesen sich in unserer Stichprobe eine funkende Soundbar und der Sky-Receiver.