Schluss mit Spam: Tipps gegen unerwünschte E-Mails
Spam ist längst nicht mehr nur lästig, sondern immer öfter auch gefährlich. Wer die richtigen Strategien kennt, kann seine E-Mail- Adresse leicht schützen und sein Postfach sauber halten.

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Zu Zeiten der Schneckenpost wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen, Briefe mit Werbung für gefälschte Viagra-Pillen wahllos an Millionen Empfänger in alle Welt zu versenden. Aufwand und Kosten hätten selten in Relation zum Gewinn gestanden. Dank elektronischer Post geht das heute viel...
Zu Zeiten der Schneckenpost wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen, Briefe mit Werbung für gefälschte Viagra-Pillen wahllos an Millionen Empfänger in alle Welt zu versenden. Aufwand und Kosten hätten selten in Relation zum Gewinn gestanden.
Dank elektronischer Post geht das heute viel leichter und auch billiger – denn per E-Mail erreichen Spammer einfach und mit geringem finanziellen Aufwand unzählige Empfänger.
Mehr als nur lästig
Wie viele Spam-Mails täglich über den Globus ziehen, lässt sich schwer sagen. Je nachdem, welcher Statistik man folgt, machen sie zwischen 50 und 85 Prozent des E-Mail-Verkehrs aus. Nach einer aktuellen Studie der britischen Radicati Research Group werden bereits ohne Spam rund 280 Milliarden E-Mails weltweit pro Tag verschickt.
Selbst wenn man den günstigsten Wert annimmt, könnten also noch einmal so viele unerwünschte Nachrichten hinzukommen. Solange es sich dabei lediglich um Werbung für Erwachsenenspielzeuge, Online-Casinos oder gefälschte Medizinprodukte handelt, ist das Ganze hauptsächlich lästig.
Diese Inhalte bilden jedoch nur 70 bis 80 Prozent des Gesamtaufkommens. Der Rest verteilt sich auf verschiedene Arten von Cyberkriminalität. Besonders aktiv ist hierzulande gerade der Emotet-Trojaner.
Den Schädling gibt es zwar schon seit Jahren, aber im Dezember 2018 gab es eine so auffällige Häufung mit teils immensen Schäden, dass sogar das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Warnung herausgegeben hat.

Verfeinerte Methoden
Die große Gefahr besteht darin, dass Kriminelle wie die Emotet-Bande für die Verbreitung ihrer Malware auf immer ausgefeiltere Spammer- und Hackermethoden setzen. Auf eine in verheerendem Deutsch geschriebene E-Mail mit unbekanntem Absender fällt heute kaum noch jemand herein.
Bei einer orthographisch und grammatisch einwandfrei verfassten Nachricht, die tatsächlich von einer bekannten Absenderadresse stammt, sieht das schon anders aus.
Wenn sich darin ein Lieferant über eine unbezahlte Rechnung beschwert, wird vielleicht doch einmal auf den Anhang geklickt – selbst wenn es sich dabei um eine Word-Datei mit Makro handelt, welches beim Öffnen aktiviert werden soll. Das Makro infiziert dann das System und lädt gleich noch weitere Schädlinge nach.
Auch Peer Heinlein, Geschäftsführer der Heinlein Support GmbH, die unter anderem den E-Mail-Dienst Mailbox.org betreibt, sieht einen Trend zu professionellerem Vorgehen: „Was wir in den letzten Jahren beobachten, ist, dass der Spam nicht mehr oder weniger, sondern anders geworden ist“, so der Experte. „Wir sehen, dass es hin zu strukturierterer, ernsthafterer Kriminalität geht.“
Zugenommen habe in letzter Zeit etwa wieder die angebliche streng geheime Nachricht des Chefs an die Sekretärin mit der Aufgabe, eine große Geldsumme (auf das Konto der Betüger) zu überweisen.
Der Unterschied zu früheren Versionen sei, dass die Kriminellen keine Fake-Adressen mehr verwenden, sondern richtige Mail-Accounts, wodurch auch wechselseitige Kommunikation möglich wird.
Weit verbreitet sind aber nach wie vor auch Phishing-Mails oder Nachrichten von angeblichen Anwälten aus Nigeria, die das millionenschwere Erbe einer kürzlich verstorbenen Person ohne Nachkommen in Aussicht stellen. Zuvor fallen natürlich Gebühren an, zu überweisen an ein Konto auf den Cayman-Inseln.