Schlagabtausch: Notebook vs. PC
Notebooks werden mit leistungsstarken Prozessoren und superschneller Grafik beworben. Können die mobilen Computer wirklich mit Desktop-PCs mithalten? Wir haben den Vergleich gemacht und dabei zahlreiche Schwindel bei den Bezeichnungen der Notebook-Grafik entdeckt.

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- Produktnamen-Tricks, Festplatten im Vergleich
Immer mehr Käufer entscheiden sich für ein Notebook. Trotz kompakter Abmessungen bieten die Geräte scheinbar eine ähnliche Leistung wie ein Desktop-PC, das lassen zumindest die Bezeichnungen der Bauteile vermuten. Sind die mobilen Rechner wirklich so potent? Das wollten wir genau wissen und h...
Immer mehr Käufer entscheiden sich für ein Notebook. Trotz kompakter Abmessungen bieten die Geräte scheinbar eine ähnliche Leistung wie ein Desktop-PC, das lassen zumindest die Bezeichnungen der Bauteile vermuten.
Sind die mobilen Rechner wirklich so potent? Das wollten wir genau wissen und haben exemplarisch drei Notebooks gegen drei ähnliche Desktop-Konfigurationen antreten lassen. Dabei stellte sich heraus, dass die Hersteller mitunter gewaltig täuschen und tarnen, um ihre mobile Hardware im besseren Licht dastehen zu lassen.
Die Kontrahenten im Ring
Als Ausgangspunkt unseres Vergleichskampfes dienten die Notebooks Acer Aspire Ethos 5950G-2631675Wnss (1200 Euro), LG Electronics A520 (1500 Euro) und MSI GT780-i71691BLW7U (2000 Euro). Als Sparringspartner diente ein Komplett-System von Systea. Der Rechner ist mit einem Asus-Mainboard und vier GByte Arbeitsspeicher ausgestattet.

Hier setzten wir verschiedene Desktop-Grafikkarten ein und verglichen die Leistung. Während im Systea-PC ein Mittelklasse Vierkernprozessor Intel Core i5-2300 eingebaut war, verrichteten in den Notebooks die mobilen High-End-Versionen Core i7-2630QM (Acer, MSI) und Core i7-2820QM (LG) ihre Arbeit.
Ziel des Artikels ist es nicht, die Notebooks untereinander zu vergleichen, sondern festzustellen, wie leistungsfähig die mobilen Plattformen im Vergleich zum Desktop-PC sind.
Natürlich kann man einwenden, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden, doch wie schon unser Altkanzler Helmut Kohl so treffend bemerkte: Letztendlich ist entscheidend, was hinten rauskommt und das ist nun einmal die Leistung, die man für sein Geld bekommt.
Notebook vs. Desktop-Grafik
Günstige Note- und Netbooks sind oft mit einer schwachen Intel-Grafik ausgestattet, die für 2D-Anwendungen wie Office und Internet ausreicht. Wer mehr Leistung benötigt, um sich gelegentlich mit einem Spiel oder einem HD-Film zu unterhalten, greift gerne zu einem Notebook mit gesonderter Nvidia-GeForce- oder AMD-Radeon-Grafik.
Lässt sich die Leistung einer Desktop-Karte eins zu eins auf ein Notebook übertragen? Als Desktop-Grafikkarte ist eine Radeon HD 6850 (Preis ab 130 Euro) beispielsweise eine empfehlenswerte Lösung. Die mobile Variante HD 6850M dagegen enttäuscht, wie unsere Tests aufdecken.
Im Benchmark 3DMark Vantage erreicht das entsprechende Notebook in der Performance-Einstellung nur 6300 Punkte, unter FullHD (3DMark-Einstellung "High") sogar nur wenig schmeichelhafte 3827 Punkte. Die Desktop-Referenz-Grafikkarte von AMD erreicht mit 13840 Punkten ("Performance") und 9177 Punkten ("High") ein mehr als doppelt so gutes Ergebnis.
Als Nächstes sahen wir uns die Nvidia-Ge-Force-Konkurrenz in Form der GTX 560 und der GTX 560M an. Die mobile Hardware, die Nvidia für Gamer empfiehlt, "die keine Kompromisse eingehen", legt eine viel bessere Leistung hin als die günstige Radeon HD 6850M. Im 3DMark Vantage (Perf.) werden sehr gute 10117 Punkte erreicht, in der "High"-Einstellung immerhin noch 6415 Punkte.
Das nicht ganz so anspruchsvolle Spiel "Devil May Cry 4" wird mit 109,2 fps (1680x1050 Pixel) und 96,7 fps (1920x1050 Pixel) problemlos dargestellt. Im grafisch anspruchsvollen "Metro 2033" dagegen, erreicht die Mobilgrafik schnell ihre Grenzen: 27,0 fps (1680x1050 Pixel) und 24,3 fps (1920x1050 Pixel) sind an der Grenze für eine flüssige 3D-Darstellung.
Nun waren wir gespannt auf das Ergebnis der Desktop-GeForce GTX 560. Satte 21643 (Perf.) und 14397 (High) Punkte im 3DMark Vantage, 238,7 fps (1680x1050 Pixel) und 208,0 fps (1920x1050 Pixel) in Devil May Cry 4 und 59,0 fps (1680x1050 Pixel) und 52,7 fps (1920x1050 Pixel) in Metro 2033 - der Unterschied zur mobilen Lösung ist beachtlich. Auf der nächsten Seite haben wir die wichtigsten Ergebnisse in zwei Grafiken aufbereitet.
Was ist der Grund für die gewaltigen Unterschiede? Hier hilft nur ein Blick auf die technischen Daten. In der Tabelle auf dieser Seite unten haben wir die wichtigsten Kenngrößen zusammengefasst.
Entscheidend für die Grafikleistung sind die Anzahl der Shader sowie die Prozessortaktfrequenz. Man sieht sofort, dass die GTX 560M und die HD 6850M den Desktop-Varianten unterlegen sind. Auch ein Blick auf die Textur- und die Pixelfüllraten führt dies klar vor Augen.