PS5-SSD: Test mit langsamen SSDs zeigt kaum Nachteile
In einem Test mit SSDs auf der Playstation 5 zeigt sich, dass Sonys Anforderungen nicht unbedingt erfüllt werden müssen. Langsame Speicher funktionieren und offenbaren noch kaum Nachteile.

Mit der aktuellen Beta-Firmware 2.0-04.00.00 für die Playstation 5 können Nutzerinnen und Nutzer den internen Speicher der PS5 erweitern. The Verge hatte schon die Gelegenheit, das experimentelle Update auszuprobieren und hat scheinbar ungeeignete SSDs ausprobiert und Ladezeiten-Benchmarks gemacht...
Mit der aktuellen Beta-Firmware 2.0-04.00.00 für die Playstation 5 können Nutzerinnen und Nutzer den internen Speicher der PS5 erweitern. The Verge hatte schon die Gelegenheit, das experimentelle Update auszuprobieren und hat scheinbar ungeeignete SSDs ausprobiert und Ladezeiten-Benchmarks gemacht. Wir fassen die Ergebnisse zusammen.
Als Anforderungen für PS5-SSDs nennt Sony u.a. das M.2-Format mit PCI-Express-4-NVMe-Schnittstelle und eine Übertragungsrate von mindestens 5.500 MB/s. Das trifft auf viele frühe Modelle mit PCI-Express 4 nicht zu.
Beispielsweise kommt eine ADATA XPG Gammix S50 Lite auf „nur“ 3.900 beim Lesen und 3.200 MB/s beim Schreiben. Damit würde sie nicht Sonys Anforderungen entsprechen und müsste entweder von der Konsole abgelehnt werden oder Leistungseinbußen im Vergleich offenbaren. Dem ist aber (noch) nicht so. Das gleiche gilt auch für eine Sabrent Rocket SSD, die lediglich 5.000 MB/s Übertragungsrate bietet.
Beide SSDs wurden in eine PS5 gebaut und die Leistungen mit der internen SSD verglichen. Als Disziplinen dienten Ladezeiten in PS5-Spielen wie Ratchet and Clank: Rift Apart (Test) sowie Spider-Man: Miles Morales (Test). Auch Titel mit PS5- und PS4-Versionen wurden gegenübergestellt. Dazu wurde getestet, wie lange ein Spiele-Backup benötigt und alles nach Möglichkeit noch mit einer externen USB-Festplatte verglichen.
Auffällig war für The Verge, dass die interne SSD der PS5 im jetzigen Beta-Zustand auffällig lange brauchte, die PS5- und PS4-Versionen vom erweiterten Speicher der Sabrent-SSD anzunehmen. Der Transfer dauerte 12:47 Minuten, während das vorherige Kopieren von der PS5-SSD nur 2:26 Minuten benötigte. Ob das Schreiben der PS5-SSD oder das Lesen vom erweiterten Speicher der Flaschenhals war, ist unbekannt und könnte dem Beta-Status geschuldet sein. Die Ladezeiten-Benchmarks bringen jedoch erfreuliche Daten. Die Ergebnisse in gemessenen Sekunden:
PS5: interne SSD vs. Sabrent Rocket SSD
Vollbild an/ausSpiel | interne SSD | Sabrent Rocket |
---|---|---|
Ratchet and Clank: Rift Apart | 14 | 14 |
Returnal | 30 | 30 |
Spider-Man: Miles Morales (PS5) | 19 | 18 |
FFVII Remake (PS5) | 10 | 10 |
FFVII Remake (PS4) | 43 | 43 |
Yakuza Like a Dragon (PS5) | 31 | 32 |
Yakuza Like a Dragon (PS4) | 37 | 37 |
Die SSDs von Sabrent und ADATA (siehe in der nächsten Tabelle) liegen praktisch gleichauf, obwohl sie theoretisch in der Spitze weniger Daten übertragen können. Ein USB-Speicher stellt sich bei PS5-Spielen erwartungsgemäß quer und performt bei PS4-Titeln klassengerecht.
PS5: ADATA XPG Gammix S50 und USB-HDD
Vollbild an/ausSpiel | XPG Gammix S50 Lite | externe Festplatte |
---|---|---|
Ratchet and Clank: Rift Apart | 15 | x |
Returnal | 31 | x |
Spider-Man: Miles Morales (PS5) | 17 | x |
FFVII Remake (PS5) | 10 | x |
FFVII Remake (PS4) | 43 | 58 |
Yakuza Like a Dragon (PS5) | 32 | x |
Yakuza Like a Dragon (PS4) | 35 | 52 |
The Verge kommt zu dem Schluss, dass Spiele noch nicht die volle Leistung der PS5-SSD ausnutzen. Immerhin ist die Firmware noch im Beta-Status und der bisherige Test nicht als allgemeingültig einzustufen. Im Moment machen sich „langsame“ SSDs aber anscheinend noch kaum bemerkbar und können laut Tabelle sogar schneller als die interne PS5-SSD sein. Langfristig sollte jedoch eine Lücke zwischen interner PS5-SSDs und langsameren Dritthersteller-Speichern messbar sein – wenn Spiele aufwändiger werden und mehr Leistungsreserven der PS5 einfordern.
Lesetipp: Die besten PS5-Spiele
Das bestätigt indirekt auch Technologie-Chef Mike Fitzgerald von Insomniac, dem Entwicklerstudio hinter Ratchet and Clank: Rift Apart. In Tests mit langsameren SSDs hätten seine Mitarbeiter bereits Einbrüche von bis zu 15 Prozent beobachtet. Das betraf Bereiche des Spiels, die besonders speicherintensiv seien.
Daher sollten sich Nutzerinnen und Nutzer langfristig entsprechende SSDs für die PS5 ansehen, die den Vorgaben von Sony entsprechen. Wer schon eine passende SSD hat, die nur etwas langsamere Specs hat, muss aber auf eine Nutzung als Speichererweiterung anscheinend nicht verzichten. Das trifft etwa auf die Gigabyte AORUS Gen4 von 2019 zu.
Zudem hat Samsung seine 980 Pro noch nicht für die PS5 als kompatibel bestätigt, wenngleich Nutzende bereits meldeten, dass sie einwandfrei funktioniert. Wir bereiten einen eigenen Test mit bestätigten und unbestätigten SSDs vor und werden ihn baldmöglichst nachreichen. Wie Sie am Beta-Programm teilnehmen und wie Sie knappem Speicher begegnen, erfahren Sie in den folgenden Lesetipps.