Spotify und Co.

Musik-Streams mitschneiden und speichern

5.4.2016 von Andreas Frank

Mit Spotify, Youtube & Co. sind Ihre Lieblingslieder nur wenige Klicks entfernt. Wir zeigen, wie Sie Musik-Streams mitschneiden und speichern können.

ca. 5:45 Min
Ratgeber
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Musik Streaming im Internet
Musik-Streaming im Internet: So kommen Sie spielend leicht an Ihre Lieblingslieder!
© shutterstock/Monkey Business Images

Nahezu jeder Song liegt heute im Netz zum Abruf bereit: völlig legal und häufig auch kostenlos. Wir verraten, wie man seine Wunschtitel ohne den Besuch dubioser Tauschbörsen aufspürt, auf die Festplatte speichert und anschließend zu Hause sowie unterwegs genießt.

Die Plattenfirmen haben gelernt, mit dem Internet zu leben. Trotz der steigenden Zahl an Gratis-Angeboten wächst ihr Umsatz. Hauptgrund ist der Anstieg der Digitalumsätze. Durch diese Entwicklung lässt sich Musik so günstig und bequem wie nie genießen: auf dem Computer, der Musikanlage, dem Smartphone - egal, ob zu Hause oder unterwegs. Für den Album-Download bei Amazon, Google Play Music oder Musicload zu bezahlen ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Dort werden Songs für durchschnittlich 0,70 bis 1,30 Euro angeboten, das Album häufig für 10 bis 12 Euro.

Über diesen Weg landet die Musik innerhalb von Sekunden auf dem Smartphone, Tablet oder Computer, während früher der Besuch eines Plattenladens nötig war. Die Klangqualität kann mit der von Audio-CDs mehr als mithalten. Wer Wert auf bestmöglichen Sound legt, erhält auf Portalen wie highresaudio.com, hdtracks.de oder 7digital.de sogar Songs mit 24 Bit und einer Abtastfrequenz von 192 kHz, zum Teil sogar noch mehr. Zur Erinnerung: Eine Audio-CD nutzt 16 Bit bei 44,1 kHz. Auf legalem Weg Musik kostenlos herunterzuladen, ist dagegen schwieriger.

Es gibt zwar unzählige Angebote wie Soundcloud, mp3.com, jamendo.com oder tonspion.de. Aber dort genau den gewünschten Song zu finden, ist eher unwahrscheinlich. Hier tummeln sich meist Newcomer oder unbekanntere Songs großer Künstler. Wer neue Musik entdecken will, ist hier aber richtig.

Lesetipp: Filesharing – was ist legal, was ist illegal?

Der ein oder andere nutzt daher immer noch illegale Quellen. Eine Google-Suche führt oft schon zum Download-Link oder zur Torrent-Datei. Bis jedoch ein Album endgültig heruntergeladen wird, muss man sich durch ein Meer von Anzeigen klicken. Teilweise ist eine Registrierung nötig. Sprich, man muss schon etwas Geduld mitbringen. Komfortabler geht es über das Usenet. Zur Nutzung fallen jedoch Kosten für den Usenet-Provider an.

Audials light
Ideal, um kostenlos an Musik zu gelangen: Die Software Audials Light bietet Funktionen wie Webradio, Rekorder und Video-Suche.
© Weka/ Archiv

Den Lieblingssong hören: legal und ohne Kosten

Warum überhaupt so viel Aufwand und die Gefahr einer Abmahnung in Kauf nehmen, wenn es legale Möglichkeiten gibt, für gar kein oder wenig Geld an Musik zu gelangen?

Lesetipp: BGH-Urteil zu illegalen Musik-Downloads

Streaming-Dienste erfüllen für wenige Euro pro Monat so gut wie jeden Songwunsch. Zum Teil sind sie sogar kostenlos nutzbar. Spotify und Deezer bieten beispielsweise in ihrer Gratis-Version Zugriff auf ein Songarchiv mit über 30 Millionen Titeln. Im Gegensatz zur Bezahlvariante muss der Hörer jedoch mit Werbeunterbrechungen leben und kann die Dienste am Computer oder Smartphone nur online nutzen.

Genauso kostenlos sind die Streams von Radiosendern. Einen besonders komfortablen Zugriff auf Stationen aus aller Welt erlauben beispielsweise die Webseiten TuneIn.com und radio.de. Über sie kann der Nutzer die Suche auf Länder oder Genres begrenzen und so den passenden Sender für den eigenen Geschmack finden. Individuelle Playlists gibt es bei Last.fm. Einfach die gewünschte Band eingeben, und der Online-Dienst spielt Musik von diesem und ähnlichen Künstlern. Wer Songs kostenlos hören will, wird auch bei Video-Portalen fündig, vor allem bei YouTube.

Lesetipp: Youtube – GEMA-Sperre umgehen

Es kann jedoch passieren, dass ein Song aus Urheberrechtsgründen in Deutschland nicht verfügbar ist. Mit einem kleinen Trick lässt sich die Ländersperre umgehen. Am bequemsten ist es ein Plug-in im Browser zu installieren, das über einen Proxy-Server den Aufenthaltsort verschleiert. Für Firefox gibt es etwa das Add-on ProxTube für Chrome ProxFlow. Im Auto-Modus werden beide Plug-ins von selbst aktiv, wenn sie ein gesperrtes Video entdecken. Mehr Infos finden Sie im Lesetipp.

convert2mp3
Über die Seite convert2mp3.net lässt sich das Audio-Signal aus YouTube-Videos extrahieren.
© Weka/ Archiv

Auf einem Smartphone oder Tablet bieten sich VPN-Dienste an, die per App auf die Mobilgeräte gelangen. Der Client verbindet sich mit Servern im Ausland. Das täuscht einen Aufenthaltsort außerhalb Deutschlands vor und entsperrt die Videos. Zu empfehlen ist etwa der Dienst Tunnelbear VPN, der bis zu einer monatlichen Datenmenge von 500 MByte gratis ist. Das Verschleiern der IP-Adresse hilft auch dabei, auf ausländische Online-TV-Angebote zuzugreifen: etwa auf alle Inhalte der BBC. Zusätzliches Song-Material gibt es bei Web-TV-Stationen wie Ampya oder tape.tv.

Mitschneiden ergibt Sinn

Warum überhaupt einen Song als Datei speichern, wenn es ihn als Web-Stream gibt? Beispielsweise um ihn nach Belieben auf das Smartphone, das Tablet oder einen externen Speicher zu übertragen. Oder um das Stück auf der Musikanlage, dem Fernseher oder dem Autoradio abzuspielen. Und falls eine CD gefragt ist, lassen sich die Lieder brennen. Vor allem aber ist man unabhängig vom Internet. Das gilt nicht für Web-Streams. Nur die Bezahl-Versionen von Musik-Flatrates wie Spotify bieten eine Download-Option auf Geräte mit installierter Software. Mit dem Ablauf des Streaming-Abos endet die Möglichkeit, die heruntergeladenen Songs abzuspielen. Durch Installieren eines Tools landen die gestreamten Songs gleich auf der Festplatte. Software wie der kostenlose Free Audio Recorder zeichnet den Sound auf, der den Rechner über die Audio-Ausgänge verlässt.

Sonos Play 1
WLAN-Lautsprecher wie der Sonos Play:1 streamen diverse Musikquellen aus dem Internet.
© Weka/ Archiv

Zum Speichern der Tonspur eines YouTube-Videos gibt es noch eine einfachere Möglichkeit: Auf convert2mp3.net gibt man die URL des YouTube-Clips ein, und die Webseite stellt das extrahierte Audio-Signal zum Download bereit. Das funktioniert selbst mit in Deutschland gesperrten Videos. Die kostenlose Computer-Software Audials Light bietet alles in einem: das Extrahieren der Tonspur aus Videos sowie das Mitschneiden von Musik-Streams. In Audials One für 50 Euro kann der Nutzer sogar angeben, welchen Song die Software aufzeichnen soll. Spielt ein Webradio-Sender den Titel, startet Audials automatisch die Aufnahme.

Schier unendliches Musikarchiv

Andererseits eröffnet das Webmusik-Streaming mehr Möglichkeiten. Die Streams lassen sich sogar mit Audio-Anlagen wiedergeben, etwa ab 40 Euro mit Media Playern wie Google Chromecast Audio. Genauso lässt sich das Smartphone als Streamer nutzen und per Bluetooth-Funk oder Audiokabel mit der Anlage koppeln. Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden: Mit einer Verbindung zum Web sind Sie in der Lage, von überall auf ein schier unendliches Musikarchiv zuzugreifen - auf ein viel größeres, als Sie es jemals auf Ihrer Festplatte ansammeln könnten.

Streaming Dienste
Gratis-Musik im Netz
© Weka/ Archiv

Info Streaming - Legal oder illegal?

Musik herunterladen, Ländersperren umgehen oder Streams aufzeichnen - das erlaubt der Gesetzgeber:

Rechtslage nicht abschließend geklärt

Das Aufzeichnen von Webradio-Sendern oder Musik-Streaming-Diensten über den PC ist erlaubt. "Jedoch kann sich das jederzeit ändern", merkt Rechtsanwalt Jörg Küpperfahrenberg aus Essen an. Nach der überwiegenden Meinung von Juristen genauso legal: das Umgehen der Ländersperre etwa bei YouTube. Anders sieht es bei offensichtlich rechtswidrigen Internet-Quellen aus. Beim Streaming von solchen Portalen ist die Rechtslage unklar. Denn es wurde nicht endgültig geklärt, ob es sich beim Caching von Streams bereits um eine Vervielfältigung handelt. Ernsthafte Konsequenzen muss man jedoch nicht befürchten. Klar illegal ist hingegen das Herunterladen von Musik aus offensichtlich rechtswidrigen Quellen. Nach Meinung von Küpperfahrenberg zählt dazu auch das chinesische Portal music.163.com, das Songs von bekannten Künstlern gratis zum Download anbietet.

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