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Korrekte Farben, Entfernen von Störungen

Autoren: Redaktion pcmagazin und Jörg Knitter • 29.1.2010 • ca. 2:35 Min

Neben der Invertierung sind das Herausrechnen des Orange-Tons und eine Farbkorrektur notwendig - wenn das der Scanner (bzw. die Scanner-Software) nicht von Haus aus beherrscht oder Sie die Bilder abfotografieren, hilft nur zeitaufwändige Farbkorrektur oder ein entsprechend unterstützendes Photosho...

Neben der Invertierung sind das Herausrechnen des Orange-Tons und eine Farbkorrektur notwendig - wenn das der Scanner (bzw. die Scanner-Software) nicht von Haus aus beherrscht oder Sie die Bilder abfotografieren, hilft nur zeitaufwändige Farbkorrektur oder ein entsprechend unterstützendes Photoshop-Plug-in wie beispielsweise ColorNeg von www.colorneg.de. Dieses Plug-in enthält - ebenso wie bessere Scansoftware - Profile für die Negative unterschiedlicher Hersteller, die für die richtige Farbkorrektur sorgen.

Aber nicht nur bei Negativen, gerade auch bei Positiven und Papierscans wird eine Farbe gewünscht, die möglichst genau dem Original entspricht. Für eine hochwertige Kalibrierung werden so genannte "IT8-Targets" benötigt. Darunter sind Papiere und Diafilme unterschiedlicher Hersteller zu verstehen, auf die eine normierte Farbtafel gedruckt bzw. belichtet worden ist. Ein IT8-Target wird z.B. vom Scanner digitalisiert und die Farbdifferenzen anhand der ebenfalls mitgelieferten Referenzdaten ermittelt. Daraus wird ein Farbprofil erstellt, das die Farben während des Scanvorgangs korrigiert.

Alternativ wäre es z.B. mit Photoshop auch möglich, nachträglich einem Bild ein Farbprofil zuzuweisen und dieses in das Farbbild reinzurechnen. Für Negative gibt es übrigens keine IT8-Targets, Kodachrome-Dia-Targets sind erst seit Kurzem erhältlich. Farbkalibration war mit den bei unseren getesteten Scannern mitgelieferten Programmen nicht möglich, Sie benötigen mindestens die Ai-Version der Scansoftware SilverFast (www.silverfast.com/de), die Professional-Version von VueScan (www.hamrick.com) - oder die Open-Source-Software LPROF von https://lprof.sourceforge.net, die bei einem kurzen Test mit den günstigen IT8-Targets von www.targets.coloraid.de sehr gut funktionierte.

Problematisch wird es, wenn das Motiv einen Farbstich hat. Natürlich können Sie die Farben alle per Hand korrigieren - entsprechende Zeit und Know-how vorausgesetzt. Allerdings bieten teurere Scanner auch die Funktion Digital ROC (Restoration of Colors) an, die automatisch für richtige Farben sorgen soll. Verfügt Ihre Scannersoftware über keine solche Korrekturfunktion, bietet Kodaks Austin Development Center, zuvor Applied Science Fiction, unter https://asf.com die DIGITAL ROC-Funktionalität als Photoshop-Plug-in für 72,05 Euro an, ebenso wie eine Demo-Version.

Digital ROC funktionierte im Test meist besser als z.B. die Auto-Funktionen des Photoshops, aber es bleibt auch hier nicht aus, bei Helligkeit und Kontrast, hier und da auch bei der Farbgebung, etwas nachzustellen. Insgesamt ist es jedoch verblüffend, welches Ergebnis oft bereits mit den Standardeinstellungen erzielt wird.

Feinarbeiten

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DigitalICE gegen iSRD: In den Standardeinstellungen zeigt Kodaks Cleaning-Algorithmus bei Kontrastsprüngen Artefakte (ca. 1/10-Bildausschnitt, links Reflecta CrystalScan 7200, rechts Plustek OpticFilm 7600i, unten das Original).
© Archiv

Handelt es sich um Diarahmen mit Glas, müssen Sie die Gläser entfernen oder die Dias in deglaslose Rahmen stecken, damit sich das Ergebnis nicht durch so genannte Newton-Ringe verschlechtert (https://de.wikipedia.org/wiki/Newton-Ringe).

Beste Schärfe und Farbe nützen zudem nichts, wenn die Vorlage unter Verschmutzungen oder Kratzern leidet. Hochwertige Scanner haben da ein Rezept parat - ebenfalls aus dem Hause Kodak: Digital ICE, wobei ICE für Image Correction & Enhancement steht. Staub lässt sich vor dem Scanvorgang mit Druckluft oder einem feinen Pinsel entfernen, es bleibt aber immer ein Rest, der sich ebenso wie Kratzer unschön auf dem Bild macht. Digital ICE scannt das Bild zwei Mal: einmal mit einem Infrarotlicht und einmal auf die bekannte Art und Weise. Durch das Infrarotlicht ermittelt der Scanner, wo es Staubpartikel und Kratzer gibt und ersetzt entsprechende Fehlerstellen durch Pixel aus der Umgebung.

Canon hat ein eigenes Verfahren namens FARE entwickelt, das jedoch nicht ganz an Digital ICE heranreicht, auch LaserSofts Scansoftware SilverFast hat mit iSRD eine eigene infrarotgestützte Restaurationsfunktion an Bord. Bei iSRD kann man den Schwellwert der Staub- und Kratzererkennung einstellen und auch Stellen manuell von der Korrektur ausschließen, während Digital ICE z.B. bei den Reflecta- und dem Epson-Scanner bei größeren Kontrastsprüngen für Artefakte sorgte - selbst wenn es dort keine Fehler gab.Größere Probleme gibt es grundsätzlich beim Einsatz des Infrarot-Verfahrens mit Kodachrome-Dias.

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