Gehobene Diascanner-Klasse
Mittelklasse Für 200 bis 250 Euro ist in gängigen Online-Shops bereits ein Filmscanner mit Digital ICE zu bekommen: Der Reflecta CrystalScan 7200 wird standardmäßig mit der eher mäßigen Scansoftware CyberView X-SF ausgeliefert, er ist aber auch ab rund 300 Euro mit unterschiedlichen SilverFa...
Mittelklasse
Für 200 bis 250 Euro ist in gängigen Online-Shops bereits ein Filmscanner mit Digital ICE zu bekommen: Der Reflecta CrystalScan 7200 wird standardmäßig mit der eher mäßigen Scansoftware CyberView X-SF ausgeliefert, er ist aber auch ab rund 300 Euro mit unterschiedlichen SilverFast-Versionen zu bekommen. CyberView X enthält neben Digital ICE noch Digital ROC und Digital GEM, Farbkalibrierungsfunktionen oder Multi-Exposure fehlen. Ein Upgrade auf SilverFast lohnt allerdings ebenfalls erst ab der SE Plus-Version, die zumindest Multi-Exposure bietet.
Für die Bildbearbeitung wird auch hier Photoshop Elements 6 mitgeliefert. Die Vorschau dauert bei 600 dpi knapp 20 Sekunden - ist aber in CyberView X nicht wirklich gut für Kontrollen geeignet, da kann SilverFast punkten. Ein 7600er-Scan dauerte inklusive Digital ICE bei unserem Testmotiv rund 4:20 Minuten und brachte ebenfalls eine Schärfe von über 3000 dpi, bei 3600 dpi Scanqualität kann man sich rund eine Minute sparen und erhält weiterhin ähnlich hohe Qualität.
Der Plustek OpticFilm 7600i ist in Online-Shops ab etwa 240 Euro zu bekommen, mit SilverFast Ai geht es bei rund 360 Euro los. Aber auch die kleine Version kann bereits überzeugen - auch wenn Farbkalibrationsfunktionen fehlen: In der SE-Plus-Version werden mit iSRD Staub und Kratzer wirkungsvoll entfernt, man kann sogar manuell in die Korrektur eingreifen. Multi-Exposure sorgt für mehr Kontrast. Auch hier fehlt wie beim 7400er-Modell Photoshop Elements.
Die hochwertige SilverFast-Vorschau dauert rund 15 Sekunden, für einen Scan in voller Auflösung mit knapp unter 3000 dpi effektiver Auflösung braucht das Gerät rund 3 Minuten ohne iSRD, mit iSRD haben wir über 9 Minuten gemessen. Bei 3600 dpi benötigt das Gerät dagegen nur rund eine Minute mit effektiven 2500 dpi, mit iSRD rund 2:30 Minuten. Schaltet man noch Multi-Exposure hinzu, kommt man auf 4:45 Minuten.
Bei beiden Modellen ist ein klarer Qualitätssprung zur Billigklasse bemerkbar - zu einem fairen Preis. In den Preisregionen zwischen 500 bis 1000 Euro bekommt man Modelle mit etwas mehr Komfort beim Bildeinzug, in Sachen Geschwindigkeit und Scanqualität gibt es allerdings keine allzu großen Sprünge mehr nach oben. Darüber wird es jedoch wieder interessant - mehr im separaten Kasten.
Fazit
Wer sich zur digitalen Konservierung seiner alten Bilder entschließt, muss sich entscheiden: Wenn es schnell gehen soll, kommt man um das Abfotografieren und die Investition in entsprechende Spezialobjektive nicht herum. Wem es um höchste Qualität geht, der muss über 200 Euro für den Scanner investieren - und eventuell noch über 300 Euro dazu für SilverFast Ai Studio, das neben Multi-Exposure auch Farbkalibration bietet; wer bei seinem Scanner eine SE-Version bekommt, kann durch die Update-Möglichkeit etwas sparen.

Alternativ sollten Sie auch einen Blick auf die günstige Alternative VueScan von www.hamrick.com werfen, von dem es auch eine kostenlose Trial-Version gibt. Mit der aktuellen Version 8.5.35 wollte zwar z.B. bei unseren Reflecta-Scannern die Hardware-gestützte Staub- und Kratzerentfernung nicht funktionieren, bei einem Preis von 79,95 US-Dollar für die Professional-Version sollte man aber auf jeden Fall einen Testlauf mit seinem Scannermodell durchführen.
Wenn es verhältnismäßig flott und komfortable gehen, gleichzeitig aber sehr gut werden soll, werden über 1000 Euro fällig. Und sind nicht nur Dias, sondern auch Negative dabei, führt eigentlich kein Weg an den teuren Nikons vorbei - ob nun neu oder gebraucht bzw. gemietet z.B. über eBay.
Wenn Sie mehr über die Nikon-Modelle erfahren wollen, aber auch über nahezu alle anderen verfügbaren Filmscanner, sollten Sie unbedingt der Website www.filmscanner.info von Patrick Wagner einen Besuch abstatten. Hier finden Sie nicht nur zahlreiche Berichte, sondern auch umfangreiche Informationen, die den Rahmen eines Heftartikels sprengen würden. Zudem bietet der Website-Betreiber auch einen Scanservice an und verkauft diverse Modelle in seinem Online-Shop.
Deluxe-Varianten
Das Deluxe-Modell von Reflecta ist der DigitDia-5000-Magazin-Scanner. Er sieht aus wie ein Diaprojektor und funktioniert auch ähnlich: Gerahmte Dias werden über ein Magazin Dia für Dia weitergeschoben und gescannt. Allerdings kann sich auch hier mal ein Bild verklemmen und damit dem automatischen Scannen eines Magazins ein vorzeitiges Ende bereiten. Ein leeres Magazin für die dünneren CS-Dias liegt bei, allerdings lassen sich auch "normale" Magazine z.B. für Bilder mit dickeren Diarahmen verwenden. Das Modell ist im Handel für rund 900 bis 1300 Euro erhältlich.

Die günstigste Variante enthält neben Photoshop Elements 6 "nur" die Scansoftware CyberView X, während die teureren Bundles mit SilverFast Ai ausgeliefert werden. Die Vorschau mit den maximalen 300 dpi dauerte in CyberView X ca. 20 Sekunden, für den Scan mit eingeschaltetem Digital ICE benötigte der Scanner bei 3600 dpi meist rund zweieinhalb Minuten bei einer effektiven Schärfe von knapp über 3000 dpi. Bei ausgeschaltetem Digital ICE halbierte sich die Scanzeit. An der Hardware es also wenig auszusetzen, außer dass sie durch ihren Diaprojektor-ähnlichen Aufbau weniger für Negative geeignet ist.
Königsklasse sind die Nikon-CoolScan- bzw. SuperCoolScan-Geräte: Sie brechen nicht nur Geschwindigkeitsrekorde, sondern erreichen nach Berichten auch bis zu 4000 effektive dpi. Das hat auch seinen Preis: Der Nikon Super CoolScan 9000 kostet über 2000 Euro. Leider wird nur noch dieses Modell von Nikon angeboten, vorrangig für den kommerziellen Einsatz. Allerdings gibt es die "kleineren CoolScans" auch bei eBay für rund 1000 Euro oder gemietet für rund 200 Euro für 10 Tage.