Zum Inhalt springen
Der Guide für ein smartes Leben.
Aufnahmen für die Ewigkeit

Flachbett- vs. Diascanner

Autoren: Redaktion pcmagazin und Jörg Knitter • 29.1.2010 • ca. 3:15 Min

Während der Umrüstsatz für Projektoren von Firmen wie Braun, Zett, Leica, Reflecta sowie ein Universalset für rund 60 Euro angeboten werden, benötigen Sie auch hier für Ihre Digitalkamera noch ein Makroobjektiv oder eine Nahlinse, die den Gesamtpreis erheblich in die Höhe treiben kann. We...

Während der Umrüstsatz für Projektoren von Firmen wie Braun, Zett, Leica, Reflecta sowie ein Universalset für rund 60 Euro angeboten werden, benötigen Sie auch hier für Ihre Digitalkamera noch ein Makroobjektiv oder eine Nahlinse, die den Gesamtpreis erheblich in die Höhe treiben kann.

Weitere sehr gute Informationen zum Thema "Abfotografieren von Dias" inklusive Beispieldateien finden Sie auch auf der Website von Andreas Ludwig unter www.fotoseiten.moppedcafe.de, eine Abhandlung von Stefan Gross über die Frage, ob eine Nahlinse oder ein Makro-Spezialobjektiv besser ist, haben wir (am Beispiel von Canon-Objektiven) unter www.traumflieger.de/objektivtest/nahlinse_oder_makroobjektiv/nahlinse_oder_makrospezialist.php gefunden.

Mit dem Ansatz des Abfotografierens arbeiten auch die x2-Scan- und x3-Scan-Modelle der Firma Reflecta (www.reflecta.de) - die Einsteiger-Modelle des Unternehmens. Neu im Programm ist das Modell MemoScan für 129 Euro, das im Gegensatz zu den beiden Letztgenannten mit einem Infrarotsensor ausgestattet ist und damit erstmals auch Hardware-gestützte Staub- und Kratzerentfernung erlaubt. Auf der Verpackung selbst ist von einem 5 MPixel-Sensor mit zirka 1800 dpi die Rede, im Test kamen wir jedoch gerade mal auf rund 1500 dpi bei rund 2500x1600 Bildpunkten.

Dias und Fotos digitalisieren
Reflectas MemoScan sowie die Modelle x2- und x3-Scan fotografieren Dias ebenfalls ab.
© Archiv

Auch die Staub- und Kratzer-Entfernung arbeitete, vielleicht wegen der geringen Auflösung, nur sehr moderat und ließ auch das eine oder andere größere Staubkorn durch. Farbverläufe z.B. bei Aufnahmen eines Himmels enthielten Farbsprünge. Zwar ermittelt das Gerät bei jedem Motiv die Helligkeit des Bildes neu, dennoch wirkten manche Aufnahmen zu dunkel, bei anderen wiederum schienen helle Bereiche zu überstrahlen. Der verwendete CyberView-CS-Twain-Treiber bietet weder Farbkalibrierung, noch Helligkeits- oder Kontrasteinstellungen. Negativ-Scans sind möglich, Filmprofile werden jedoch nicht geboten.

Dennoch: Für DVDs und Webveröffentlichungen mag das reichen. Vorteil bleibt die Geschwindigkeit: Für einen normalen Scan benötigt das Gerät nur ein 2 bis 4 Sekunden, bei eingeschalteter Korrektur können es auch mal 6 bis 8 Sekunden sein.

Flach und günstig

Im Bereich Scanner mögen sich viele fragen: Benötigt man überhaupt einen Filmscanner, wenn bereits ein Flachbettscanner mit Dia-Aufsätzen im Haus steht?

Flachbettscanner sind für das Abtasten von Dokumenten optimiert, die über einen weitaus geringeren Kontrastumfang verfügen. Zudem ist die Optik auf direkt auf dem Scannerglas liegende Dokumente optimiert. Das Ergebnis: Ein Canon CanoScan 8800F für rund 200 Euro, der mit 9600 dpi beworben wird, erreicht nur eine Auflösung von nur rund 1500 dpi in der Horizontalen und 1700 dpi in der Vertikalen - bei 1:25 Minuten Scanzeit (ohne FARE). Beim Scannen mit 2400 dpi spart man sich rund 35 Sekunden und erreicht praktisch dasselbe Ergebnis.

Ähnlich sieht es auch beim Mitbewerber aus: Der Epson Perfection V500 Photo für ebenfalls rund 200 Euro benötigt für seine maximalen 6400 dpi rund 2:15 Minuten und erreicht eine Auflösung von vertikal rund 1500 und horizontal 1900 dpi. Bei Verwendung von 3200 oder 2400 dpi Auflösung sinkt die vertikale Auflösung auf rund 1200 dpi - bei 45 Sekunden Scanzeit.

Einer der günstigsten Filmscanner ist der i-Scan 3600 von Reflecta. Für einen Preis von knapp über 100 Euro ist ebenso wie bei den Epson- und Canon-Modellen Photoshop Elements an Bord, dafür fehlt hier eine Hardware-Staub- und Kratzer-Korrektur.

Vor jedem Scanvorgang benötigt das Gerät rund 15 Sekunden zum Aufwärmen und Kalibrieren der Scannerlampe, sodass eine 600-dpi-Vorschau rund 35 Sekunden benötigt. Für das Scannen mit 3600 dpi benötigt das Gerät rund 3:10 Minuten - bei 2400 dpi effektiver vertikaler und 2700 dpi horizontaler Schärfe. Eine Reduktion auf 2700 dpi Scanauflösung verringerte die Schärfe auf 2200 bzw. 2400 dpi bei rund einer Minute weniger Scanzeit.

Ohne Infrarotlicht kommt auch Plusteks OpticFilm 7400 daher - mit angeblichen 7200 dpi Auflösung für meist unter 200 Euro. Als Software wird wie beim Canon-Flachbettscanner SilverFast SE mitgeliefert, bei Plustek aber in der neueren Version 6.6 sowie der Plus-Variante, die über die Multi-Exposure-Funktion verfügt. Dafür gibt's anstelle von Photoshop Bildbearbeitungs-Software der Fima NewSoft. Das Ergebnis unseres Schärfetests hier: knapp über 3000 dpi bei 4:20 Minuten mit aktiviertem Digital ICE.

Bei 3600 dpi Auflösung verringert sich die Scanzeit auf 3:15 Minuten, dafür aber auch die Auflösung auf rund 2500 dpi. Auch hier wird nicht nur Scanzeit, sondern auch Speicherplatz verschwendet. Letzteres können Sie bedenkenlos durch Herunterskalieren des Scans in Ihrer Foto-Software beheben.

Dennoch dürfte klar sein: Ein Optimum ist weder mit Flachbettscannern, noch mit Filmscannern ohne Staub- und Kratzerentfernung zu erreichen. Denn immer wieder verirrt sich ein kleines Staubkorn oder ein Haar auf die Bilder - Sie sollten hier nicht am falschen Ende sparen.

Dias und Fotos digitalisieren